#273 Silent Seventies - Auf dem Campus geht ein Serienkiller um (Arlis Perry)
Shownotes
Stanford, Mitte der 70er. Sonne, Forschung, Elite und ein Schatten, der nachts über den Campus kriecht. Zwei junge Frauen sterben, die Angst wächst, Gerüchte flammen auf. Und dann, an einem frühen Morgen öffnet ein Wachmann die Memorial Church und stößt auf einen Körper, drapiert wie ein makabres Zeichen, inszeniert, demütigend und unbegreiflich. Es ist der Moment, in dem Stanford begreift: der Schrecken ist nicht draußen, er ist längst hier.
⚠️ Triggerwarnungen: • Explizite Gewaltdarstellungen • Sexualisierte Gewalt
👕 Zur neuen Merch Kollektion gehts hier lang: https://www.eyesinthedark.de/products
🥃 Unser EITD Black Gin: https://www.brennerei-henrich.de
💌 Postfach: Laura Regenauer, PO102602, 68026 Mannheim
Du möchtest mehr über unsere Werbepartner erfahren? Hier findest du alle Infos & Rabatte!
Du möchtest Werbung in diesem Podcast schalten? Dann erfahre hier mehr über die Werbemöglichkeiten bei Seven.One Audio!
Transkript anzeigen
00:00:18: Stanford Mitte der Siebziger, Sonne Forschung Elite und ein Schatten der Nachts über den Campus kriegt.
00:00:26: Zwei junge Frauen sterben, die Angst wächst, Gerüchte flammen auf.
00:00:31: Und dann, an einem frühen Morgen, öffnet ein Wachmann die Memorial Church und stößt auf einen Körper, trappiert wie ein Makabriszeichen, inszeniert, demütigend unbegreiflich.
00:00:45: Es ist der Moment, in dem Stanford begreift, der Schrecken ist nicht draußen, er ist längst hier.
00:00:52: Wow, ich habe jetzt schon ein Gänsehaut.
00:00:55: Und damit ein herzliches Hello an unsere True Crime Junkies.
00:00:59: Willkommen zurück bei Eyes in the Dark, eurem Blick ins Dunkel der wahren Verbrechen.
00:01:04: Wir sind Laura und Sarah und jeden Sonntag öffnen wir für euch ein neues Kapitel echter Kriminalfälle.
00:01:10: Und heute haben wir euch einen besonders langen Fall mitgebracht.
00:01:14: Deswegen macht es euch bequem, stellt euch euren Eistlatte bereit und taucht mit uns ein ins Dunkel.
00:01:25: Laura, du hast ja eben schon gehört, dass man heutiger Fall teilweise in den Siebzigern spielt.
00:01:32: Ja.
00:01:33: Geht mir mal drei Schlagworte, die du mit den Siebzigern verbindest.
00:01:38: Gute Musik.
00:01:39: Ja.
00:01:39: Ich höre gern Siebzigerjahre Musik.
00:01:42: Und das nächste an, was ich denken muss, sind tatsächlich Serienmörder.
00:01:46: Same.
00:01:47: Weil ich so das Gefühl hab, dass das so
00:01:50: die Hochphase
00:01:51: von Serienmördern war.
00:01:53: Also irgendwie hab ich das Gefühl, dass zu der Zeit ganz viele gerade in Amerika unterwegs waren.
00:02:00: Das Gefühl hab ich auf jeden Fall auch immer, ja.
00:02:02: Und da hab ich natürlich gleich den Gedanken, ob das in unserem heutigen Fall ... auch zutreffen könnte.
00:02:10: Das ist jetzt aber gar nicht in welche Richtung wir gehen.
00:02:13: Du gibst mir jetzt erstmal noch einen dritten Begriff.
00:02:15: Noch ein dritten Begriff.
00:02:16: Ja,
00:02:16: ein Schlagwort.
00:02:18: Jetzt könnte ich mich natürlich total blamieren und was sagen, was vielleicht eigentlich total achtziger Jahre.
00:02:23: Ja, könnte mir auch so gehen.
00:02:24: Ich muss noch an Petticoat denken.
00:02:27: Mhm, diese
00:02:28: großen, bunten Röcke.
00:02:31: Ja, okay, gekauft.
00:02:33: Ich hätte an so richtig... aufwendige Föhnfrisuren gedacht.
00:02:37: Aber ich weiß auch nicht, ob die Siebziger sind.
00:02:39: In meinem Kopf schon.
00:02:40: In meinem auch.
00:02:41: Aber was definitiv Siebziger ist für mich, sind auch Serienmörder tatsächlich.
00:02:47: Also da kommen ja dann auch direkt ganz viele verschiedene Namen in den Kopf.
00:02:51: Weil das wirklich so die Zeit ist, in der, glaube ich, gerade, wie du gesagt hast, in den USA besonders viele Serientäter unterwegs waren.
00:03:00: Ich glaube auch, weil du gerade in den USA ja auch die Möglichkeit hast, relativ schnell von einem Bundesstaat in den nächsten zu kommen.
00:03:09: Und damals war das ja noch nicht so das Thema, dass so, glaube ich, so Staaten übergreifend irgendwie ermittelt wurde.
00:03:15: Ich glaube, dass man es damals auch einfach deutlich leichter hatte, so schwere Verbrechen zu begehen.
00:03:21: Ja, voll.
00:03:22: Und ja auch, weil sich die Technologie damals echt noch in den Kinderschuhen befunden hat.
00:03:28: Das war ja eine ganz andere Geschichte als heutzutage.
00:03:31: Wir haben ja schon öfter darüber gesprochen, dass als heutzutage wahrscheinlich extrem schwer, wenn ich fast nahezu unmöglich wäre, mit einem Mord davon zu kommen.
00:03:40: In den Siebzigern sah das ganz anders aus.
00:03:45: Die kalifornische Stadt Sanford liegt im nordwestlichen Zipfel des Santa Clara County, knapp eine halbe Stunde südlich von San Francisco.
00:03:54: Im Februar liegt ein kühler Dunst über der Region kein strenger Winter wie an der Ostküste, aber diese typischen frischen grau-blauen Westküsten morgen, an denen der Atem sichtbar wird und die Feuchtigkeit in der Luft wie ein feiner Schleier über den Palm hängt.
00:04:10: Die Stadt wirkt zu dieser Jahreszeit ruhiger, gedämpfter, als würde sie zwischen den Semestern einmal tief durchatmen.
00:04:17: Stanford grenzt an Palo Alto, eine der wichtigsten Städte des wohlhabenden und progressiven Silicon Valley.
00:04:25: Selbst am Wittertagen spürt man hier diesen elektrischen Puls der Innovation, der seit Jahrzehnten durch die Straßen zieht.
00:04:32: Im Hintergrund tragen die modernen Silhouetten jener Tech-Giganten auf, die hier groß wurden – Apple, Google, Facebook, Tesla.
00:04:42: Unternehmen, deren Ideen die Welt verändern und deren Anfänge sich nur wenige Meilen entfernt abgespielt haben.
00:04:50: Das Stanford selbst hat eine ganz eigene Atmosphäre.
00:04:53: Eine Mischung aus akademischer Ruhe, kalifornischem Licht und der Weite des Campus, der im Winter besonders eindrucksvoll wirkt.
00:05:01: Wenn der Nebel morgens über die langen Palmallenen streift, scheint der Campus der Stanford University beinahe endlos.
00:05:09: Die historischen Sandsteingebäude tauchen dann Stück für Stück aus dem Dunst auf, ihre gelblichen Fassaden wirken im Licht noch weicher, die Terracotta-Dächer klänzen vom Tau.
00:05:20: Stanford gehört zu den fünf besten Universitäten der Welt, neben Oxford, Cambridge und Harvard.
00:05:27: Doch wenn ich die winterliche Szenerie vor mir sehe, die Palmen im kalten Februar dunst, die endlosen Sandsteingänge, die Mischung aus Elite-Kampus und Jugendlicher Unruhe, wirkt Auf mich alles direkt wie aus einer dieser Teenie Romcom-Krimiserien, die ich so gerne schaue.
00:05:44: Oh mein Gott, ja, total.
00:05:46: Oder?
00:05:47: Da kann man sich direkt rein denken.
00:05:48: Ich hab auch direkt wirklich so Bilder von meinem inneren Auge gehabt, als du das alles eben so beschrieben hast.
00:05:54: Auch wenn es selten wirklich kalt wird, weht im Februar ein Wind durch die Gebäude des Campus, der die Temperatur spürbar sinken lässt.
00:06:02: Die Langgänge werfen schmale Schatten auf die Innenhöfe, in denen nur vereinzelnd Studierende zu sehen sind.
00:06:09: Mit Büchern unter dem Arm, eng hochgezogenen Jacken und schnellen Schritten, erst wollten sie dem frischen Westküstenwind entkommen.
00:06:16: Die umliegenden Hügel wirken in dieser Jahreszeit etwas kaler, die Farben gedeckter und der ganze Ort hat eine stille Milankonie, die im starken Kontrast zur pulsierenden Energie des Silicon Valley steht.
00:06:28: Es ist in genau dieser winterlichen Ruhe, in diesen gedämpften Februar-Tagen, dass etwas beginnt, dass den Ort noch lange beschäftigen wird.
00:06:38: Leise, unscheinbar, zuerst fast überhörbar im kalten Atem des Campus und doch der Auftrag zu einer Geschichte, die ihre Spuren hinterlassen wird.
00:06:49: Die Universität selbst trägt im Februar eine fast zerbrechtliche Stille.
00:06:53: Obwohl sich unter der Oberfläche über einhundertzwanzig Forschungsinstitute mit Themen von Teilchenphysik bis internationalen Studien beschäftigen, wirkt der Campus in diesen Wochen wie eingefroren in seinem Zwischenzustand.
00:07:07: Ein Ort, an dem Gedanken schneller kreisen, als Menschen sich bewegen.
00:07:11: Die Nähe zum Silicum Valley verleiht Stanford einen einzigartigen Ruf.
00:07:16: Ein Magnet für geniale Köpfe, ein Nährboden für Innovation, eine der angesehensten Universitäten der Welt.
00:07:23: Viele Studierende werden später zu Nobelpreisträgern, Polizapreisträgern oder Trägern der Presidential Medal of Freedom.
00:07:31: Trotz der winterlichen Ruhe zieht der Campus jedes Jahr rund einhundertfünfzigtausend Besucherinnen an.
00:07:37: Menschen, die durch die Gärten wandern, die Geschäfte und Cafés besuchen oder das große Stadion, den Golfplatz, die Satellitenschüssel und die Universitätskirche bestaunen.
00:07:48: Und rund um das Gelände führen Wanderwege über die leicht hügelige Landschaft, die im Februar kahl, aber eindrucksvoll wirkt.
00:07:56: Mehr als fünfzigtausend Menschen nutzen sie jährlich, oft eingehüllt in dicke Jacken, während der Wind über die offenen Flächen streicht.
00:08:04: In den frühen nineteenhundertsiebziger Jahren sind etwas mehr als elftausend Studierende an der Stanford University eingeschrieben.
00:08:12: Die Gegenkulturbewegung der Neunzelhundertsechziger ist immer noch spürbar, wie ein Echo, das über den Campus weht.
00:08:20: Proteste, Sitzblockaden, Gemeinschaftsinitiativen.
00:08:24: Viele junge Menschen kämpfen für tiefgreifenden sozialen Wandel.
00:08:28: Rassismus, Frauenrechte, Gay-Rides.
00:08:31: Die Themen sind präsent, lebendig und oft ist es genau die Generation auf diesem Campus, die als Erste ihre Stimme erhebt.
00:08:39: Inmitten dieser Zeit lebt Leslie N. Perloff.
00:08:43: Sie ist einundzwanzig Jahre alt, klug, ehrgeizig aus einer angesehenen Familie aus den Los Altos Hills.
00:08:50: Erst im Jahr zuvor hatte sie ihr Geschichtsstudium in Stanford abgeschlossen.
00:08:55: Jetzt arbeitet sie als technischer Assistentin in der Rechtsbibliothek des North Center Clara County, ein Job, der gut zu ihr passt.
00:09:03: Sie liebt Bücher, sie liebt Struktur und hat ein klares Ziel vor Augen.
00:09:07: Sie möchte anwältin werden.
00:09:09: Vor kurzem hat sie eine Zusage von der University of Pennsylvania Law School bekommen.
00:09:14: Ein großer Schritt, ein neuer Abschnitt, der schon ganz bald beginnen wird.
00:09:19: Die Zukunft scheint offen, hell und geordnet.
00:09:23: So wie Leslie das mag.
00:09:25: Am Dienstag, dem thirteenth Februar, verlässt Leslie um fünfzehn Uhr ihr Büro.
00:09:30: Der Nachmittag ist kühl, der Himmel grau und schwer, als sie in ihren orangefarbenen Chefroulet einsteigt.
00:09:37: Das Auto wirkt mit seiner leuchtenden Farbe fast wie ein einziger Farbtupfer in diesem bleibgrauen Witterlicht.
00:09:44: Ihre Kolleginnen gehen selbstverständlich davon aus, dass sie nach Hause fährt, in die Los Altos Hills, wo sie mit ihrer Mutter Florence lebt.
00:09:53: So auch der Plan.
00:09:54: Eine kurze Fahrt, nicht mal zwanzig Minuten, doch Leslie kommt nie dort an.
00:10:00: Und das sieht ihr gar nicht ähnlich.
00:10:03: Leslie meldet sich immer vorher bei ihrer Mutter, wenn sie sich verspäten sollte.
00:10:07: Das ist ihr Ritual, ihre Art Verantwortung zu zeigen.
00:10:11: Doch an diesem Abend bleibt es still.
00:10:14: Florence wartet vergeblich auf ein Lebenszeichen ihrer Tochter und selbst bis zum Einbruch der Dunkelheit hat sie noch nichts von ihr gehört.
00:10:24: Gegen Abend ist die Sorge ihrer Mutter so groß, dass sie die Polizei kontaktiert und Leslie als vermisst meldet.
00:10:31: Das Sheriff's Department von Santa Clara County reagiert glücklicherweise sofort.
00:10:36: Eine junge Frau verschwindet nicht einfach so, schon gar nicht eine, die als pünktlich und verantwortungsbewusst bekannt ist und noch dazu aus gutem Hause kommt.
00:10:46: Während die Suche anläuft, überlegen Leslie's Freunde, wo sie sein könnte.
00:10:50: Ein möglicher Ort taucht immer wieder auf.
00:10:53: Die bewaldeten Ausläufe der Santa Cruz Mountains, südlich von Stanford.
00:10:59: Ein idyllisches, leicht abgeschiedenes Gebiet beliebt bei Wanderern und Joggerinnen.
00:11:04: Und Leslie liebt das Malen.
00:11:06: Vielleicht ist sie dorthin gefahren, um eine schöne Landschaft einzufangen.
00:11:10: Vielleicht als Geschenk für ihre Mutter.
00:11:12: Ein Gedanke, der er beruhigen soll, aber nicht ausreicht.
00:11:16: Gegen zwei Uhr durchsuchen Polizisten die Ausläufe der Old Page Millrow am südlichen Rand des Campus.
00:11:23: Und dann finden sie ihn.
00:11:25: Leslies orangefarbenen Chefroulet.
00:11:29: Verlassen, still, am Tor zu einem alten Steinbruch, nur wenige Meter von der Interstate- two-hundert-achtzig entfernt.
00:11:37: Das Auto ist fahrtüchtig, aber der Schlüssel fehlt.
00:11:40: Im Innenraum liegt Leslie's paar blaue Schuhe und ein Teil ihres blauen Outfits, das sie an diesem Tag getragen hatte.
00:11:48: Sofort schrillen bei der Polizei alle Alarmglocken.
00:11:52: Florence hatte unmissverständlich gesagt, dass Leslie noch nie einfach so verschwunden ist.
00:11:56: dass sie nie oder ein Wort gegangen wäre.
00:11:59: Und jetzt das.
00:12:01: In einigen späteren Medienartikeln wird über einen möglichen Hinweis gesprochen.
00:12:06: Mit Sicherheit, das möchte ich an der Stelle ganz transparent sagen, konnte ich diese Sichtung jedoch nicht verifizieren.
00:12:13: Ich habe es ja aber trotzdem mal mit aufgenommen.
00:12:15: Dort heißt es, ein dienstfreier Polizist habe letztlich das Auto bereits am frühen Abend des dreizehnten Februar gesehen, gegen achtzehn Uhr.
00:12:24: In diesem Bericht heißt es, soll Leslie noch im Wagen gesessen haben.
00:12:30: Neben dem Fenster, also neben ihrem Auto, habe ein junger Mann mit langem, sanfarbenem Haar gestanden.
00:12:37: In der Nähe habe ein beige oder graufarbenes Auto geparkt, möglicherweise seines.
00:12:42: Es könnte also sein, dass dieser Mann mit dem sanfarbenem Haar irgendetwas mit Leslies Verschwinden zu tun hat.
00:12:50: Wie gesagt, das ist aber nur eine Vermutung.
00:12:53: Sicher ist jedoch, In den nächsten Tagen beginnt eine groß angelegte Suche im Gebiet rund um den Steinbruch.
00:13:00: Die Landschaft ist ein Wechsel aus halb ländlichen, von Bäumen gesäumten Straßen, dichten Waldstücken, offenen Wiesenflächen und steilen Hängen.
00:13:09: Die K-IX-Einheit sucht den Bodenamt, aber findet keine Spur von Leslie.
00:13:14: Nichts, was über ihr Auto hinausführt.
00:13:17: Am Freitag, dem sechzehnten Februar, durch Cammermittler das höglige Gelände oberhalb des Campus zu Pferd, und weit der Stelle, an der Leslie's Auto gefunden wurde.
00:13:27: Und dort, unter einer Eiche, machen sie schließlich eine erschütternde Entdeckung.
00:13:34: Leslie liegt bäuchlings auf dem Boden.
00:13:36: Ihr Rock ist bis zur Talie hochgeschoben, in einigen Berichten wird ihre Stromfose erwähnt, ausgezogen und ihr in den Mund gestopft.
00:13:45: Der geplümmte Schal, den sie bei sich trug, ist fest um ihren Hals geknotet und offensichtlich das Tötungsmittel.
00:13:53: Die Ermittler gehen davon aus, dass die Tat einen sexualisierten Hintergrund hat.
00:13:57: Es gibt jedoch keine Hinweise auf eine vollendete Vergewaltigung, möglicherweise, weil Leslie sich zu stark werte.
00:14:06: Während des Kampfes, so die Vermutung, griff der Täter nach ihrem bunten Schal und benutzte ihn, um sie zu erwürgen.
00:14:13: Der Gerichtsmediziner legt den Todeszeitpunkt fest, der späte Nachmittag des dreizehnten Februar.
00:14:19: Mehrere Stunden, nachdem Leslie zuletzt gesehen wurde, Jetzt mal die Aussage des dienstfreien Polizisten ausgenommen.
00:14:27: Rund um den Fundort finden die Ermittler keine klaren Schleifspuren, keine eindeutigen Fußabdrücke, keine Hinweise darauf, wie Leslie vom Auto zu dieser Stelle gelangt war.
00:14:38: Die Rekonstruktion bleibt bis heute unklar.
00:14:41: Ob sie freiwillig dorthin ging oder ob sie überrascht wurde, lässt sich nicht feststellen.
00:14:47: Die Beamten sichern in den Tagen danach jede mögliche Spur.
00:14:51: Alles geht in der staatliche Kriminalabor von Sacramento.
00:14:55: Doch im Jahr neunzehntreiundsiebzig gibt es noch keine DNA-Analyse.
00:14:59: Nichts von dem, was Sie finden, kann unmittelbar einem Täter zugeordnet werden.
00:15:04: Boah, und ich vergesst das manchmal irgendwie, dass es eine Zeit gab, in der es noch keine DNA-Analyse gab einfach.
00:15:11: Ja, mir geht das manchmal ganz genau so.
00:15:13: Eine spezielle Task Force aus über einem Dutzend Deputies des Santa Clara County Sheriff's Departments übernimmt den Fall in Vollzeit.
00:15:22: Das gesamte Wochenende arbeiten sie Hinweise ab.
00:15:25: Ein Zeuge will am späten Dienstagnachmittag eine Gruppe Standford Studierender in der Nähe des Tatorts gesehen haben.
00:15:31: Ein anderer behauptet, er habe eine Frau und einen Mann vom Steinbruch aus den Hügel hinaufgehen sehen.
00:15:38: Aber keiner dieser Hinweise führt wirklich weiter.
00:15:41: Der mysteriöse blonde Mann, den der dienstfreie Beamte an Leslies Autofenster gesehen haben mag, meldet sich nie.
00:15:48: Kein Anruf, kein Hinweis, nichts.
00:15:51: Nach neun Tagen stecken bereits hunderte Arbeitsstunden in diesem Fall ohne eine einzige verwertbare Spur, ohne einen einzigen Verdächtigen.
00:16:00: Die Task Force schrumpft deswegen nach und nach, bis im April nur noch zwei Teilzeitbeamte übrig bleiben.
00:16:08: Am achten April, neunzehnhundertdreiundsiebzig berichtet der San Francisco Exo-Meiner, dass es, Zitat, wenig Hoffnung gibt, dass Leslie's Mord jemals gelöst wird.
00:16:19: Und plötzlich ist ein ganzes Jahr vergangen.
00:16:23: Es ist Sonntag, der vierundzwanzigste März, neunzehnhundertdiebzig.
00:16:27: Nur wenige Wochen, nachdem sich der Mord an Leslie Perlov zum ersten Mal jährte, als einer weiteren jungen Frau aus der Region etwas erschreckend ähnlich ist, widerfährt.
00:16:37: Oh nein.
00:16:38: Janet and Taylor ist mit Freunden auf dem Stanford Campus zu Abend.
00:16:42: Die Stimmung ist entspannt, das Gespräch leicht.
00:16:45: Doch irgendwann legt Janet ihr Besteck zur Seite.
00:16:48: Sie sagt, dass sie aufbrechen müsse.
00:16:50: In Lahonda, westlich von Stanford, wartet ihre kleine Hütte auf sie.
00:16:55: Und ihre zwei Dobermänner hungrig und bereit für ihre abendliche Gassierunde.
00:17:00: Janet ist, wie Leslie es war, einundzwanzig Jahre alt.
00:17:04: Sie hat das Canada College in Redwood City besucht, später im Stanford Research Institute gearbeitet, anschließend in einem Fotoschudio.
00:17:14: Vor kurzem hat sie einen neuen Job bei einem Maritimen-Wetterdienst im Palo Alto begonnen.
00:17:19: Doch ihre Bindung an Stanford ist nach wie vor tief.
00:17:23: Ihr Vater, Charles Chuck Taylor, war forty-neinzehn-zweiundvierzig Footballstar der Universität, später Cheftrainer und Sportdirektor und darüber hinaus eine lokale Legende.
00:17:35: Der Weg nach Hause zu ihren zwei Dobermannern wäre nicht weit, trotzdem entscheidet Janet zu trampten.
00:17:42: Etwas, was sie häufiger tut.
00:17:44: Sie hat kein eigenes Auto und ist es demnach gewohnt, per Anhalter zu fahren.
00:17:49: Laura, hast du das schon mal gemacht?
00:17:50: Wir haben da, glaub ich, schon mal darüber gesprochen, oder?
00:17:52: Ja, ich hab das einmal in Neuseeland gemacht, aber auch nicht so, dass ich mich hingestellt hab und den Daumen rausgehalten hab, sondern dass ein Mann angehalten hat und gesagt hat, ich hab dich hier schon länger laufen sehen.
00:18:03: soll ich dich irgendwo hinfahren.
00:18:05: Na ja, stimmt.
00:18:05: Also das ist ja wirklich so komplett Red Flag.
00:18:08: Ja.
00:18:09: Und du warst ja dankbar, aber das ist ja aufmerksam.
00:18:12: Ja, ich bin eingestiegen.
00:18:14: Nehmt euch bitte kein Beispiel daran, würde ich nie wieder machen, aber ja.
00:18:18: Ich folge ja auch so ein paar Frauen, die komplett durch ganz Europa oder ganz Asien trampen.
00:18:26: Und ich glaube, ich hab schon mal von der eingesprochen, die von Indonesien nach Frankreich getrampt ist.
00:18:33: Also auch durch Länder wie Pakistan und Co.
00:18:36: Und ich find das so geil, das sieht mir nach so viel Abenteuer aus.
00:18:42: Und auch nach so vielen echten Momenten, die man halt normalerweise nicht hat, wenn man durch solche Länder reißt wie so ein herkömmlicher Tourist.
00:18:52: Aber auf der anderen Seite ist es halt auch einfach unheimlich gefährlich.
00:18:56: Ja, da musst du halt nur an eine falsche Person kommen.
00:18:59: Und ich finde, der Fall von Colleen Stan, The Girl in the Box über, den wir vor einigen Wochen besprochen haben, sie ist jetzt so ein Pärchen mit einem Baby ins Auto
00:19:07: gestiegen und wurde
00:19:08: dann entführt.
00:19:09: Also, es ist nicht mal so, dass du denkst, okay, den sehe ich es irgendwie an, vielleicht.
00:19:14: Nein.
00:19:15: Das ist so ein Trugschluss.
00:19:16: Man denkt dann immer, man sieht das den Personen an.
00:19:19: Und ich finde, man merkt das auch immer wieder selbst.
00:19:21: Also, wenn wir über ein Täter gesprochen haben oder über eine Täterin, dann bin ich auch immer so, naja, das sieht man ja schon zehn Kilometer gegen den Wind.
00:19:29: Ja.
00:19:30: Sieht man halt nicht.
00:19:32: Und wenn die Person auf dem Bild dann eigentlich das Opfer gewesen wäre, ich glaube, dann würde man da schon wieder ganz anders fühlen und das ganz anders einordnen.
00:19:39: Ja,
00:19:40: voll.
00:19:40: Und ich erinnere mich auch bei Colleen daran, dass ihr vor diesem Pärchen ein autofoller Männer angehalten hat und gefragt hat, ob sie sie mitnehmen sollen.
00:19:48: Und sie hat gesagt, nee, mach ich auf gar keinen Fall.
00:19:51: Sie hat da schon drauf geachtet, wo sie einsteigt und trotzdem hat sie ihr letztendlich dann nichts gebracht.
00:19:57: Also, das ist wirklich ja schon eine sehr gefährliche Sache.
00:20:01: Und auch für ihre Freunde scheint das ein bisschen befremdlich zu sein.
00:20:06: Mehrfach bitten sie, sie zu bleiben.
00:20:08: Wenigstens diese eine Nacht.
00:20:11: Doch Janet ist unabhängig, willensstark daran gewöhnt, ihren eigenen Weg zu gehen.
00:20:16: Sie lächelt, winkt ihre Sorgen weg und verabschiedet sich.
00:20:21: Für immer, jedoch ohne dies zu wissen.
00:20:24: Ja.
00:20:25: Um neunzehn Uhr fünf wird sie dabei gesehen, wie sie versucht, per Anhalter eine Mitfahrgelegenheit zu bekommen.
00:20:31: an einer Kreuzung südlich der Universität.
00:20:34: Um neunzehn Uhr fünfunddreißig, also eine halbe Stunde später, ist sie bereits verschwunden.
00:20:40: Am nächsten Morgen entdeckt ein Milchlieferant, der über eine Brücke, etwa fünf Kilometer westlich, der Stanford University fährt, den Körper einer jungen Frau in einem Straßengraben.
00:20:52: Die Blutergüsse an ihrem Hals passen zur Muster ihres gestrickten Rollkragenpullovers.
00:20:57: Sie deuten daraufhin, dass etwas mit aller Kraft dagegen gepresst wurde.
00:21:02: Parallel schlägt es woanders Alarm.
00:21:05: Janet Taylor war an diesem Morgen nicht zur Arbeit erschienen, was ihre Kolleginnen und Kollegen nun zunehmend beunruhigt.
00:21:12: Auch Janets Mitbewohnerin bemerkt ihr unerklärliches Fernbleiben und ruft die Freunde an, mit denen Janet den Abend zuvor verbracht hatte.
00:21:21: In der Zwischenzeit verbreiten sich bereits erste Nachrichtenmeldungen über den Fund der Frauenleiche.
00:21:27: Getrieben von einem unguten Gefühl, kontaktieren Janet's Freunde das Sheriff's Office.
00:21:33: Daraufhin nehmen die behörden Kontakt zu Janet's Eltern auf und bitten sie, den Körper zu sichten.
00:21:39: Der Verdacht, dass es sich bei der schlimm zugerichteten Frauenleiche um die einundzwanzigjährige Janet handelt, wächst mit jeder Sekunde.
00:21:46: Und schließlich wird aus dem unguten Bauchgefühl schwere Gewissheit.
00:21:51: Janet's Eltern bestätigen, dass es ihre Tochter ist.
00:21:55: Sie war größtenteils bekleidet, nur ihre Regenmantelgürtel und ihre Schuhe fehlten.
00:22:00: Diese werden in Abständen von jeweils etwa einem halben Kilometer entlang der Straße gefunden, die von ihrem Körper wegführt.
00:22:08: Es gibt keine Hinweise auf eine vollendete Vergewaltigung, auch wenn in den Ermittlern sofort der Verdacht aufkrimt, dass das Verbrechen sexuell motiviert sein muss.
00:22:18: Die Ermittler gehen davon aus, dass der Täter Janet beim Trampen aufgelesen hat, unter dem Vorwand ihr die gewünschte Mitfahrgelegenheit zu bieten.
00:22:25: Doch anstatt sie nach Hause zu fahren, so glauben sie, griff er sie in seinem Fahrzeug an und tötete sie.
00:22:32: Was sofort ins Auge fällt, Janet trammte weniger als eineinhalb Kilometer von der Stelle entfernt, an der Leslies Auto dreizehn Monate zuvor verlassen aufgefunden worden war.
00:22:44: Und je genauer man hinsieht, desto mehr auffällige Gemeinsamkeiten tauchen auf.
00:22:50: Und wir gehen diese einmal gemeinsam durch.
00:22:53: Beide Frauen sind einundzwanzig Jahre alt.
00:22:56: Beide verschwinden, während sie unterwegs sind, jeweils früh am Abend.
00:23:01: Beide werden später in den Hügeln westlich von Stanford gefunden und die Fundorte liegen nur etwa drei Komma zwei Kilometer voneinander entfernt.
00:23:11: Beide sind teilweise entkleidet, Beide wurden erwürgt und beide wurden barfuß zurückgelassen.
00:23:18: In beiden Fällen gibt es zunächst keine Zeugen, kein Motiv und keinen Verdächtigen.
00:23:24: Boah, ich muss auch gerade dran denken, das war ja in den Siebzigern.
00:23:28: Ja.
00:23:29: Irgendwie verbinde ich mit den Siebzigern auch so viele Serienmörder.
00:23:33: Ja.
00:23:34: Also, ja, gibt mir irgendwie gar kein gutes Gefühl gerade.
00:23:38: Also, die Parallel sind schon sehr, sehr auffällig.
00:23:42: Ja.
00:23:43: Und ich kann schon verstehen, dass da schnell Verbindungen geknüpft werden.
00:23:47: Ja.
00:23:48: Und genau diese sprechen sich auch relativ schnell rum und sorgen schon, dass man in der Region eine unruhige, kaum greifbare Spannung in der Region und eine Gerüchteküche, die kaum wieder runterkocht.
00:24:02: Die Menschen beginnen zu flüstern, ist hier ein Serienkiller unterwegs.
00:24:08: Boah, und was man dafür eine Angst haben muss, wenn so was im Raum steht, also will ich mir gar nicht vorstellen.
00:24:14: Ja, total.
00:24:15: Die Ermittler jedoch erklären schnell, dass kein direkter Zusammenhang erkennbar sei.
00:24:20: Es gäbe einige Ähnlichkeiten, ja, aber auch Unterschiede.
00:24:24: Und zu diesem Zeitpunkt könnte man daraus praktisch jede Schlussfolgerung ziehen.
00:24:30: Trotzdem hält sich in der Öffentlichkeit hartnäckig der Verdacht, dass beide Frauen demselben Täter zum Opfer gefallen sein könnten.
00:24:37: Die Polizei jedoch fixiert sich nicht auf diese Vermutungen, sie verfolgt mehrere Spuren.
00:24:43: Eine davon betrifft ein nervösen Mann, der in der Nähe des Eingangs zum Searsville Lake gesehen wurde, nicht weit vom Fundort von Janet's Carper entfernt.
00:24:53: Gegen null Uhr fünfzehn in der Nacht ihres Verschwinden sah ein Zeuge diesem Mann neben einem weißen Pontiel Catalina Baujahr nineteen vierund sechzig stehen und hielt an, um nachzufragen, ob es ein Problem mit dem Auto gibt.
00:25:06: Der Mann verneinte, woraufhin der Zeuge weiter vor.
00:25:10: Diese Spur bleibt dünn und führt letztendlich zu keinem Ergebnis.
00:25:15: Im April müssen die Ermittler einräumen, dass sie feststecken.
00:25:19: Sie haben kein verdächtigen, keine Richtung, kein erkennbares Motiv.
00:25:24: Der Blick richtet sich daher wieder auf den Campus selbst.
00:25:33: Im Zentrum der Stanford University liegt die Memorial Church, das architektonische Herz des Campus.
00:25:39: In der Mitte von Jane Stanford, dem Andenken ihres verstorbenen Mannes gewidmet, soll sie ein Ort sein, der Studierenden hilft, ihre Werte zu formen und der Gemeinschaft trost zu spenden.
00:25:51: Das Gebäude ist aufwendig gestaltet.
00:25:53: Heller Sandstein, ein Kreuzgrundriss, Terracotta Fliesen, rundetürmchen, niedrige Bögen, eine farbenreiche Fassade, und innen herrscht eine Stelle pracht.
00:26:04: Mosaiken, bunte Klarsfenster, purpurfarbene Wandbehänge.
00:26:10: Die Kirche fasst ein tausend zweihundert Menschen, sie ist ein Ort der Besinnung, ein stiller Zuflucht zu Ort mitten im lernenden Universitätsleben.
00:26:19: Und in Zeiten wie diesen ein Raum der Trost schenken soll, Halt gibt und die Menschen für einen Moment wieder näher zusammenbringt.
00:26:27: Doch all die Bedeutung, all die Geschichte, all die Stille, Erhabenheit dieses Ortes, vermögen nicht zu verhindern, was in dieser Nacht geschieht.
00:26:35: — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — —.
00:26:54: nun aber eine unheimliche Stille ausstrahlt.
00:26:58: Niemand weiß, was sich im Inneren der Kirche abspielt.
00:27:01: Niemand ahnt, dass die Nacht etwas zurückgelassen hat, dass das gesamte Universitätsleben erschüttern wird.
00:27:08: Bis zum frühen Morgen bleibt die Memorial Church vollkommen still.
00:27:13: Kurz nach fünf Uhr treißig am Sonntag, dem dreizehnten Oktober neunzehn vierund siebzig, betritt ein Nachtwächter die Kirche, um sie für den Tag zu öffnen.
00:27:22: Er geht durch das Kirchenschiff hinüber zum östlichen Querhaus.
00:27:26: Links vom Altar, unter einem Mosaikfenster, das ein Kreuz abbildet, entdeckt er etwas, das hier nichts zu suchen hat.
00:27:34: Der Nachtwächter bleibt wie versteinert stehen.
00:27:37: Das schwache Morgenlicht fällt durch die bunten Glasfenster und legt sich in matten Farben über den Steinboden.
00:27:43: Die Memorial Church spiegt friedlich, doch der Anblick vor ihm steht indirekt im Widerspruch zu diesem Frieden.
00:27:51: Vor ihm liegt der Körper einer jungen Frau.
00:27:54: Zunächst weiß der Wachmann nicht, wer sie ist.
00:27:57: Sie wiegt fremd, fehl am Platz, eine Gestalt, die in dieser Umgebung vollkommen unvorstellbar ist.
00:28:03: Ihr Körper liegt im östlichen Querhaus nur wenige Meter vom Altar entfernt, ihr Kopf in dessen Richtung zeigend.
00:28:11: Ihre Haltung fällt sofort auf, die Beine sind angewinkelt und leicht gespreizt, eine Position, die unnatürlich wiegt, es wäre sie bewusst hergestellt worden.
00:28:21: Die Polizei benennt die später wörtlich als postmortale Manipulation.
00:28:27: Eine schwere Kniebankauflage, ein Polster, das normalerweise auf den Holzbanken liegt und zum Beten dient, wurde auf ihren Oberkörper gedrückt.
00:28:36: Ihr Rock ist nach oben geschoben, sie trägt noch ihre dunkelbraune Jacke, doch ihr hellblauer Pullover ist nach oben geschoben, sodass ihre Brust frei liegt.
00:28:46: Ihre Unterwäsche und ihre Blut-Jeans sind entfernt worden, Die Jeans liegt über ihrem Unterkörper mit den Hosenbeinen in Richtung ihres Kopfes.
00:28:55: Die Lage ihrer Kleidung, die Position ihrer Beine und bestimmte Gegenstände am Tatort, deuten auf eine sexuelle Motivation hin, auch wenn es, wie sich später herausstellt, keine Hinweise auf eine vollendete Vergewaltigung gibt.
00:29:09: Ihre Hände liegen gefaltet auf Brusthöhe, zwischen ihnen steckt eine lange weiße Kirchenkerze, sorgfältig platziert.
00:29:17: Eine zweite Kerze wurde teilweise in ihren Intimbereich eingeführt.
00:29:22: Oh mein Gott.
00:29:25: Die Inszenierung ist eindeutig verstörend und doch bewegt alles präzise, beinahe kontrolliert.
00:29:33: Der Wachmann greift mechanisch nach dem Telefon, als hätte sein Körper bereits verstanden, bevor sein Verstand begreifen kann.
00:29:40: Er ruft seine Vorgesetzten an und stottert, wir haben hier eine Leiche.
00:29:45: Als erste Amitler eintreffen, prüfen sie die Kirche sorgfältig.
00:29:49: Es gibt keine Spuren eines gewaltsamen Eindringens, keine aufgebrochene Tür, kein beschädigtes Fenster.
00:29:56: Alles war ordnungsgemäß verschlossen worden.
00:30:00: Der Täter muss sich also entweder schon im Gebäude befunden haben, bevor es abgeschlossen wurde oder er hat einen Weg hineingefunden, den bisher niemand bemerkt hat.
00:30:10: Die Amitler untersuchen die Szene.
00:30:12: Es gibt kaum Hinweise auf einen Kampf, keine verwüsteten Bänke, keine erkennbaren Spuren von Flucht oder einer lang andauernden Auseinandersetzung.
00:30:21: Der Tatort wirkt kalt und gespenstisch still.
00:30:26: Die Position des Körpers, die Kerzen, die verschobene Kleidung – alles deutet auf eine gezielte, bewusste Inszenierung hin.
00:30:35: Und während die Beamten beginnen, die persönlichen Merkmale der Toten zu überprüfen, wird ihre Identität klar.
00:30:42: Ihr Name ist Alice K. Perry.
00:30:45: Neunzehn Jahre alt, erst seit kurzem in Stanford, von ihrem Mann am Abend zu vorm als vermisst gemeldet.
00:30:52: Ihr Körper liegt im heiligsten Teil der Kirche, arrangiert wie ein makabres Symbol, das den Atem stocken lässt.
00:30:59: Doch Alice ist mehr als das, mehr als dieses verstörende Bild, das die Ermittler an diesem Morgen vorfinden.
00:31:06: Sie ist eine junge Frau mit einer Geschichte, einer Herkunft, einem Leben, das Vier größer ist, als dieser eine Moment.
00:31:14: Rückblick Alice K. Perry kommt am Zweihnzwanzigsten Februar nineteen Hundertfünfundfünfzig in Linden, North Dakota, zur Welt.
00:31:22: Sie ist das Jüngste von drei Kindern, ihre Eltern Marvin und Jean sind gläubige Christen und tief in der presbeterianischen Gemeinde verwurzelt.
00:31:31: Der Glaube bestimmt ihren Alltag und sie erziehen ihre Kinder in dieser festen, klaren Welt aus Tradition, Pflichtbewusstsein und Gemeinschaft.
00:31:41: In drei Jahren zieht die Familie nach Bismarck in die Hauptstadt des Bundesstaates.
00:31:45: Eine kleine, eher isolierte Stadt am Ostofer des Missouri Rivers, umgeben von Wäldern, stillen Wegen und weiten Landschaften.
00:31:54: Marvin und Jean betreiben dort ein eigenes Autohaus namens Paris Standard und gehören zu den Gründungsmitgliedern der Bismarck Community Church.
00:32:03: Marvin dient als älterstah und leitet die Sonntagsschule.
00:32:06: Ihr seht, der Glaube ist das Fundament dieser Familie.
00:32:10: Alice besucht nach dem Umzug die Bismarck High School.
00:32:13: Sie wird drei Jahre hintereinander als Cheerleaderin ausgewählt, lebhaft, enthusiastisch, immer freundlich.
00:32:20: Ihre Trainerin beschreibt sie als fröhlich, aber auch zurückhaltend.
00:32:25: Sie ist sensibel, feinfühlig, jemand, der es liebt, anderen eine kleine Freude zu bereiten.
00:32:31: Würden wir jetzt über ihre Sprache der Liebe sprechen?
00:32:34: denn wäre Acts of Services mit Sicherheit ganz weit oben.
00:32:39: Beispielsweise backt sie häufig bunte Cupcakes für ihre Cheerleader-Freundinnen und für das Basketball-Team, kleine Gesten, die zeigen, wie sie ist.
00:32:47: Warm und zugewandt.
00:32:49: Mit Sicherheit auch wegen ihres Glaubens.
00:32:52: Sie übernimmt schon früh die religiöse Hingabe ihrer Eltern.
00:32:56: Alice ist tief in die Kirchenarbeit eingebunden, gestaltet Jugendgruppen mit hilft bei Veranstaltungen und errichtet manchmal sogar die Sonntagsschule.
00:33:05: Sie arbeitet außerdem für Young Life, eine christliche Jugendorganisation, die Jugendlichen helfen soll, ihren Glauben zu finden.
00:33:12: Glaube ist vor Alice nicht nur ein Teil ihres Lebens, er ist ihr Kompass.
00:33:17: Er gibt ihr halt Orientierung, ein tiefes Gefühl von Sicherheit.
00:33:22: Doch genau diese Geborgenheit hat zwei Seiten.
00:33:26: Sie schenkt Alice Wärme, Aber sie nimmt ihr auch den Blick für Gefahr, weil sie das Gute in jedem Menschen sieht, weil sie vertraut, ohne zu zweifeln, weil sie in einer Welt aufwächst, in der Misstrauen keinen Platz hat.
00:33:40: Und sie hat daher nie gelernt, Schlechtes zu erwarten.
00:33:45: Auch ihre Freizeit ist von Gemeinschaft geprägt.
00:33:48: Alice is Mitglied der Fellowship of Christian Athletes, kurz FCA, einer internationalen christlichen Sportorganisation.
00:33:56: Und dort, im Rahmen einer dieser Veranstaltungen, lernt sie jemand ganz Besonderen kennen.
00:34:00: Bruce Perry.
00:34:02: Bruce ist zwei Jahre älter als sie, sportlich, beliebt, tief, religiös.
00:34:08: Er wächst als zweites von vier Kindern im Bismarck auf, seine Mutter ist traditionell Hausfrau, sein Vater erfolgreicher Zahnarzt.
00:34:16: Gleichzeitig interessiert er sich für Anthropologie, Kulturen, Fragen darüber, wie Menschen leben und wer sie sind.
00:34:22: Er hat Energie, Hoffnung und Zukunft in sich.
00:34:26: Und genau das zieht Alice magisch an.
00:34:28: In der Mitte des Jahrhunderts schließt Bruce die Highschool ab.
00:34:33: Er wird wegen seiner außergewöhnlichen sportlichen Leistungen an der Stanford University angenommen.
00:34:38: Dort beginnt er ein Studium der Humanbiologie, mit dem langfristigen Ziel, später Medizin zu studieren.
00:34:45: Alice bleibt zunächst im Bismarck.
00:34:47: Sie besucht das Junior College und arbeitet als Rezensionistin in der Zahnarztpraxis von Bruce Vater.
00:34:54: Bedeutet, Fernbeziehung.
00:34:56: Sie schreiben sich Briefe, telefonieren so oft es geht und vermissen sich mehr, als sie zugeben könnten.
00:35:02: Prus kommt in den Pausen immer wieder nach Hause.
00:35:05: Jedes Wiedersehen ist ein kleiner Höhepunkt, doch jedes Aufwiedersinn hinterlässt einen kleinen Kratzer auf dem Herzen.
00:35:12: Prus möchte das nicht mehr.
00:35:14: Und so kehrte er im Mai, und so kehrte er im Mai, und so kehrte er im Mai, und so kehrte er im Mai, und so kehrte er im Mai, und so kehrte er im Mai, und so kehrte er im Mai, und so kehrte er im Mai, und so kehrte er im Mai, und so kehrte er im Mai, und so kehrte er im Mai, und so kehrte er im Mai, und so kehrte er im Mai, und so kehrte er im Mai, und so kehrte er im Mai, und so kehrte er Nicht aus Misstrauen gegenüber Prues, sondern auch Sorge um ihre Tochter, die soweit wegziehen wird, in ein völlig neues Leben.
00:35:31: Doch als sie sehen, wie sicher und glücklich Alice mit ihrer Entscheidung ist, stehen sie hinter der Verlobung.
00:35:37: Und dann geht alles ganz schnell.
00:35:40: Am siebzehnten August neunzehnführen siebzig, geben sich Alice und Prues in der Bismarck Reform Church das Versprechen für die Ewigkeit.
00:35:48: Eine schlichte, herzliche Zeremonie, gegründ von einer Flitterwoche, die die beiden in einer russikalen Blockhütte der Familie verbringen.
00:35:56: Im September zieht Alice mit Bruce nach Kalifornien.
00:35:59: Ein neues Zuhause, eine völlig neue Welt.
00:36:02: In Stanford's Escondido Village beziehen sie ihre erste gemeinsame Wohnung.
00:36:07: Bruce beginnt sein zweites Studienjahr, Alice versucht in dieser fremden Umgebung Fuß zu fassen.
00:36:13: Doch das fällt ihr schwer.
00:36:15: Sie vermisst ihre Familie, die Gemeinde.
00:36:17: die Nähe eines Lebens, in dem jeder jeden kennt.
00:36:21: Stanford ist groß, anonym, laut und fordernd.
00:36:25: Während Prus Vorlesungen besucht und nebenbei arbeitet, sitzt Alice oft allein in der kleinen Wohnung.
00:36:32: Die Einsamkeit begleitet Alice durch die ersten Wochen in Stanford.
00:36:36: Abends, wenn Prus in der Bibliothek sitzt oder Schichten übernimmt, schreibt sie Briefe nach Hause.
00:36:42: Einer von ihnen zeigt deutlicher als alles andere, wie verloren sie sich fühlt.
00:36:47: Freunde zu finden ist hier schwer, schreibt sie.
00:36:51: Oft war ich schon versucht, einfach an Türen zu klopfen und zu fragen, ob irgendjemand eine Freundin braucht.
00:36:57: Aber ich denke, wir müssen einfach einander schätzen und dem Herrn vertrauen, dass er uns neue Freunde schenkt.
00:37:04: Alice nimmt kurz darauf aber eine Stelle als Rezeptionistin in einer Kanzlei im Palo Alto an, etwas, was hier hilft, sich mehr und mehr einzuleben.
00:37:14: Sie wird außerdem Mitglied der Stanford Church und verbringt Zeit mit Bruce, wann immer es ihre und seine Zeitpläne zulassen.
00:37:22: Aber auch sonst blüht Alice auf.
00:37:26: Wenn Bruce beschäftigt ist, zieht sie ihre Laufschuhe an, dreht lange runden über den Campus oder schlendert allein über die Wege der Universität.
00:37:34: Manchmal setzt sie sich in die Memorial Church, um zu beten oder einfach zur Ruhe zu kommen.
00:37:40: Ein stiller Ort, der ihr Halt gibt.
00:37:43: An einem Samstagabend, dem zwölften Oktober, ist es auch in ihrer kleinen Wohnungsstelle.
00:37:51: Bruce sitzt über seinen Unterlagen, vertieft ins Lernen.
00:37:55: Alice räumt ein wenig auf.
00:37:57: Gegen drei Uhr, fragt sie Bruce, ob er sie zum Briefkasten begleitet.
00:38:03: Sie möchte ein paar Briefe an ihre Familie und Freunde im Bismarck abschicken.
00:38:07: Bruce antwortet laut Ja.
00:38:10: Die paar Minuten zu zweit tun ihn gut.
00:38:12: und er mag den Gedanken, dass sie so spät alleine hinausgeht ohnehin nicht.
00:38:16: Während Alice und Bruce über den Campus laufen, trönt Musik aus den umliegenden Studenten wohnheim.
00:38:23: Es ist Columbus Day, ein nationaler Feiertag zur Erinnerung an die Ankunft von Christoph Columbus in Amerika, der übrigens auch heute noch gefeiert wird, und an der Universität wozuelt es von feierwütigen Studierenden.
00:38:37: Währenddessen kippt bei Bruce und Alice die Stimmung.
00:38:40: Die beiden geraten in einen kleinen Streit über einen Autoreifen, der in letzter Zeit Luft verloren hatte.
00:38:47: Und darüber, wer dafür verantwortlich ist, ihn aufzuprumpen.
00:38:51: Als sie die Briefe abgeschickt haben, ist es ungefähr drei Uhr fünf Uhr.
00:38:56: Immer noch verärgert über den Streit, sagt Alice zu Bruce, dass sie noch in die Memorial Church möchte, um zu beten.
00:39:03: Allein.
00:39:04: Für das Paar ist das nichts Ungewöhnliches, die Kirche ist für beide ein Ort, an den sie gehen, wenn sie Ruhe suchen oder Klarheit brauchen.
00:39:12: Die Memorial Church ist außerdem bis Mitternacht geöffnet und liegt nur wenige Gehminuten von ihrer gemeinsamen Wohnung entfernt.
00:39:20: Bruce willigt ein.
00:39:22: Zurück in der Wohnung wartet er auf ihre Rückkehr.
00:39:25: Doch um Null Uhr dreißig gibt es immer noch kein Lebenszeichen von ihr.
00:39:30: Er geht zurück zur Kirche, doch diese ist nun für die Nacht geschlossen, alle Türen sind verriegelt.
00:39:36: Daraufhin suchte er vergeblich den Campus ab, bevor er wieder nach Hause kommt und die Wohnung leer vorfindet.
00:39:43: Bis drei Uhr in der Nacht wartet er, vergeblich, und so meldet Bruce Alice als vermisst.
00:39:50: Hierbei fügt er hinzu, dass Alice keine Freunde habe in der Umgebung, es gibt also keinen Ort, an den sie gehen könnte.
00:39:57: Er vermutet deswegen, dass sie möglicherweise in der Kirche eingeschlafen und versehentlich eingeschlossen worden sein könnte.
00:40:04: Daher werden einige Polizisten geschickt, um das Gebäude zu überprüfen.
00:40:08: Da es aber weiterhin verschlossen ist, können sie nur den Außenbereich inspizieren, bemerken jedoch nichts Verdächtiges.
00:40:15: Die Situation wirkt bis dato wie ein relativ harmloser, häuslicher Streit und die Beamten gehen davon aus, dass Alice wieder auftauchen wird, sobald sie sich beruhigt hat.
00:40:25: Diese Einschätzung würde sich etwa zweieinhalb Stunden später ändern, nämlich mit dem Foto des Nachtwächters der Stanford University, Stephen Crawford, der Ali's leblosen Karpas in der Memorial Church findet.
00:40:39: Die Ermittler sichern die Kirche stundenlang, fotografierten jeden Winkel, jedes Detail, jeden Gegenstand, der sich in der Nähe des Karpas befand.
00:40:48: Doch erst die Obduktion, die in den Stunden nach dem Fund durchgeführt wird, bringt das ganze Ausmaß der Tat ans Licht.
00:41:00: Die medizinischen Untersuchungen bestätigen zunächst, was bereits am Tatort sichtbar wurde.
00:41:06: Spuren an Alice Hals zeigen, dass jemand versucht hatte, sie zu wirken.
00:41:11: Es war aber kein vollständiger Würgevorgang, eher ein Ansatz, der abgebrochen wurde oder nicht zum Ziel führte.
00:41:19: Die Untersuchung ihrer Kleidung und ihres Körpers bestätigen außerdem eine sexuelle Komponente der Tat.
00:41:26: Alice war mit zwei langen Alltagherzen misshandelt worden, jede etwa neunzig Zentimeter lang.
00:41:33: Eine von ihnen, das habe ich vorhin ja bereits erwähnt, steckte zum Zeitpunkt des Fundes noch teilweise in ihrem Körper.
00:41:40: Die andere lag zwischen ihren Brüsten sorgfältig, beinahe rituell platziert.
00:41:46: Der Gerichtsmediziner stellt fest, dass diese Handlungen erst nach ihrem Tod geschehen sein müssen.
00:41:53: Auch der erste Eindruck, den die Beschaffenheit der Kirche lieferte, bestätigt sich.
00:41:58: Alice Körper weiß keine deutlichen Anzeichen eines Kampfes auf, keine Abwehrverletzungen, keine Spuren, die auf eine längere Auseinandersetzung hinweisen.
00:42:07: Das deutete daraufhin, dass Alice von ihrem Mörder überrascht wurde, wahrscheinlich kurz nachdem sie die Kirche betreten hatte, denn ihre Todeszeit wird auf etwa Mitternacht festgelegt.
00:42:18: Dann untersucht der Gerichtsmediziner die schwerste Verletzung.
00:42:22: Die Metallspitzer eines Eispickers steckt tief in einer offenen Kopfwunde knapp über ihrem linken Ohr.
00:42:29: Der Griff fehlt, er war abgebrochen und wurde am Tatort nicht gefunden.
00:42:34: Die Ermittler gehen davon aus, dass der Täter ihn mitgenommen hat, vielleicht um die Waffe zu verbergen, vielleicht als Trophäe.
00:42:41: Gleiches gilt für Alice Brille.
00:42:43: Diese fehlt.
00:42:45: Es ist ein wertloser Gegenstand.
00:42:47: Die Ermittler vermuten deswegen, dass der Täter sie als Markhaberes Souvenir mitgenommen haben könnte.
00:42:52: Obwohl ein kleiner Knochen in ihrem Heiß ebenfalls gebrochen ist, lässt sich durch die Obduktion feststellen, die tödliche Verletzung ist die des Eispickers.
00:43:02: Alice starb durch einen einzigen gezielten Schlag in den Kopf.
00:43:07: Ein späterer Fund gibt den Ermittlern zudem ein kleines Stück Hoffnung.
00:43:11: Auf einer der Alltag-Kerzen entdecken sie einen parziellen Handballenabdruck.
00:43:16: Er ist undeutlich nicht vollständig, aber in einer Zeit vor DNA-Analysen ein wertvoller Anhaltspunkt.
00:43:23: Vielleicht, so hoffen sie, kann dieser Abdruck eines Tages einem Täter zugeordnet werden.
00:43:29: Doch all das weiß Bruce noch nicht.
00:43:32: Er ahnt nicht, dass die Ermittler zu diesem Zeitpunkt bereits wissen, was passiert ist und dass der Moment, in dem sie es ihm sagen müssen, unosweichlich näher rückt.
00:43:43: Die Polizei trifft kurz nach Sonneaufgang in der Wohnung der Paris ein, als Bruce ihn die Tür öffnet und sofort den Verdacht auf sich zieht.
00:43:51: Denn er trägt ein blutverschmiertes Oberteil.
00:43:54: Er erklärt dir doch sofort, dass er sein Kleidungsstück benutzt habe, um sein Nasenbluten zu stoppen, zudem er in phasenstarker Angst neigt.
00:44:04: Bruce wird nicht sofort über Alice Tod informiert.
00:44:07: Er wird zunächst einmal aufgefordert, die Beamten auf die Polizeiwache zu begleiten, um dort eine offizielle Vermisstenanzeige aufzugeben.
00:44:16: Dort angekommen, wird er zwei Stunden lang befragt, während die Ermittler ihm verschiedene Szenarien vorlegen, um seine Reaktionen zu testen.
00:44:24: Er reagiert entschieden abwährend, als man ihm unterstellt, er könne ausgerastet sein, nachdem er eine Affäre oder eine mögliche Schwangerschaft seiner Frau entdeckt habe.
00:44:33: Zudem wirkt er äußerst kooperativ.
00:44:36: Er gibt freiwillig seine Fingerabdrücke ab und stimmt sogar einen Polygraphentest zu.
00:44:42: Und zwischen all dem Tubel fragt er wieder und wieder, wo ist meine Frau?
00:44:48: Nachdem er dem Polygrafentest besteht, beantworten die Ermittler ihm diese Frage.
00:44:53: Alice ist tot.
00:44:56: Der Sonntagsgottesdienst in der Memorial Church findet am nächsten Morgen dennoch wie gewohnt um elf Uhr statt.
00:45:03: Die Gemeinde, darunter Journalisten und traurende Studierende, sitzt auf Klappstühlen auf dem Rasen vor der Kirche, um den Tatort im Inneren zu schützen.
00:45:12: Danach wollen sie gemeinsam beten.
00:45:14: Für Alice.
00:45:16: Und erstell es Zeichen, das zeigen soll.
00:45:19: Wir weigern uns, das Böse triumphieren zu lassen.
00:45:22: Im Hintergrund erstellt das FBI ein Profil von Alice Mörder und beschreibt ihn als Einzelgänger mit möglichen militärischen Hintergrund zwischen siebzehn und zwanzig Jahre alt, jemand, der ein detailliertes Tagebuch führt und die Besitztümer seiner Opfer womöglich als Trophäen sammelt.
00:45:41: Doch bevor die Ermittler nach außen schauen können, richtet sich ihr Blick auf den Menschen, der Alice am besten kennt, ihren Ehemann Bruce.
00:45:50: Nicht, weil sie an seine Schuld klauen, sondern weil es kriminalistische Routine ist.
00:45:56: In den meisten Fällen kommt der Täter aus dem engsten Umfeld, also beginnen sie dort.
00:46:02: Und im Fall Alice gibt es vieles, was sie hellhörig werden lässt.
00:46:07: Bruce war der letzte Mensch gewesen, der Alice lebend gesehen hatte.
00:46:11: Sie hatten sich nach einem kleinen Streit getrennt, nichts Dramatisches, aber für Ermittler immer ein möglicher Auslöser.
00:46:19: In dieser Nacht war Bruce außerdem rastlos über den Campus gelaufen, hatte nach seiner Frau gesucht, an die verschlossene Tür der Memorial Church geklopft und war immer wieder ohne Ergebnis zurückgekehrt.
00:46:31: Für die Polizei kann dieses Verhalten zweierlei bedeuten.
00:46:35: echte verzweifelte Panik oder den Versuch, ein Alibi zu erzeugen, indem er sich bewusst an verschiedenen Orten zeigte.
00:46:44: Als die Beamten ihn am Morgen aufsuchten, trug Bruce zudem, ihr erinnert euch, ein blutverschmiertes Hemd.
00:46:51: Nasenbluten, wie er sofort erklärte.
00:46:54: Eine plausible sogar dokumentierte Erklärung, doch für die Ermittlerinnen ist das ein Detail, das sie nicht einfach beiseite schieben können.
00:47:03: Und so konzentrieren sich die Ermittlungen mehr und mehr auf Bruce Perry.
00:47:07: Als er gefragt wird, was er aus jener Nacht des Sonntags erinnert, sagt er, er könne sich an niemanden erinnern, der ihn oder Alice beobachtet oder verfolgt habe, als sie sich am Hauptplatz trennten.
00:47:19: Auch diese Aussage bedeutet zwei Dinge.
00:47:22: Er hat nichts Verdächtiges bemerkt und er liefert den Ermittlern keine neue Spur.
00:47:28: Und so aufmerksam die Polizei ihn auch prüft, Am Ende findet sich nichts, was ihn mit dem verwendet, was in der Memorial Church geschehen war.
00:47:36: Seine Zeitleiste ist stimmig, seine Handabdrücke passen nicht, er hatte den Polygrafentest bestanden und es gibt kein einziges forensisches Indiz, welches gegen ihn sprechen würde.
00:47:47: Damit bricht der Verdacht gegen Bruce vollständig zusammen.
00:47:51: Doch zeitgleich tut sich ein anderer Hinweis auf.
00:47:54: Zwei Personen, die sich in der Memorial Church befanden, als Alice Perry eintrat, sagen nun aus, sie sei zu den vorderen Kirchenbänken auf der linken Seite des Althars gegangen und habe sich dann niedergekniet, um zu beten.
00:48:07: Sie sei noch immer tief im Gebet gewesen, als sie die Kirche um Mitternacht verließen.
00:48:13: Ein Passant, der sich zur gleichen Zeit draußen auffielt, berichtet, er habe einen kaukasischen Mann mit sanfarbenem, links gescheitertem Haar gesehen, der um diese Uhrzeit die Kirche betrat.
00:48:25: Er sei etwa fünfundzwanzig Jahre alt gewesen, von mittlerer Statur und lässig gekleidet in ein Königsblaues, kurzämliches Hemd.
00:48:34: Auch der Nachtwächter, der Alice gefunden hatte, wird erneut befragt.
00:48:38: Stephen Crawford sagt, er sei verspätet gewesen, um die Kirche abzuschließen und habe sie erst zehn Minuten nach Mitternacht erreicht.
00:48:46: Er beschreibt später, wie er das Gebäude von hinten betreten hatte und niemanden sehen konnte.
00:48:51: Vorsichtshalber habe er jedoch in die Dunkle Kirche gerufen.
00:48:55: Wir schließen für die Nacht.
00:48:56: Die Kirche wird jetzt abgeschlossen.
00:48:58: Wenn jemand hier ist, muss er jetzt gehen.
00:49:01: Als niemand geantwortet habe, schloss und verriegelte er die Türen.
00:49:06: Angesichts des Ausmaßes von Alice Verletzungen halten die Ermittler es aber für nahezu ausgeschlossen, dass der Angriff in dem schmalen zehn Minuten Fenster stattgefunden hat, nachdem die letzten Kirchenbesucher gegangen waren und bevor Crawford abschloss.
00:49:20: Weitauswahrscheinlicher ist ein anderes Szenario.
00:49:23: ein unheimliches, kaum erträgliches Bild.
00:49:27: Dass der Täter Alice längst gestellt hatte, vielleicht nur wenige Meter entfernt, als Crawford in die dunkle Kirche hinein rief.
00:49:34: Und dass er sie bereits zum Schweigen gezwungen hatte, während die Stimme des Werters durch das Kirchenschiff halte.
00:49:41: Diese Theorie wird durch die Aussage eines weiteren Zeugen gestützt.
00:49:45: Er berichtet, zwischen Null-O-Fünfzehn und Null-O-Dreißig an der Kirche vorbeigegangen zu sein, als er plötzlich ein Geräusch aus dem Inneren hörte.
00:49:52: ein Laut irgendwo aus der Richtung der Chor-Empore.
00:49:56: Verunsichert blieb er stehen und lauschte in die Stille hinein.
00:50:00: Doch nachdem nicht zweiter folgte, ging er schließlich weiter und tat das Geräusch als Einbildung ab.
00:50:05: Als Crawford, der Nachtwächter, ging fünf Uhr dreißig zur Kirche zurückkehrt, um sie wieder zu öffnen, nähert er sich der Westseite des Gebäudes und bemerkt, dass die Tür halb offen steht.
00:50:17: Das Schloss scheint von innen aufgebrochen worden zu sein, und er vermute zunächst einen Einbruch.
00:50:23: Als er vorsichtig eintritt, entdeckt er Alice Kappa.
00:50:27: Aber niemand sonst befindet sich im Gebäude.
00:50:30: Die Ermittler erfahren außerdem, dass es in einem der Toilettenräume ein Fenster gibt, das sich nicht abschließen lässt und möglicherweise einen verdeckten Zugangspunkt für Alice Mörderboot.
00:50:41: Es ist möglich, dass der Täter durch das unverschlossene Fenster eingestiegen ist und dann durch die Westtür wieder hinaus, indem er sie von innen aufgebrochen hat.
00:50:50: Crawford behauptet dann aber, er habe während seiner Schicht um zwei Uhr morgens die Kirche betreten, um eine routinemäßige Kontrolle durchzuführen.
00:50:59: Zu diesem Zeitpunkt sagt er, sei die Westtür noch verriegelt gewesen und im Inneren sei ihm nichts Ungewöhnliches aufgefallen.
00:51:06: Da Alice jedoch kurz nach Mitternacht getötet wurde, passt diese Behauptung nicht zum Zeitplan der Polizei.
00:51:13: Crawford hätte entweder den Täter oder ihren Körper finden müssen, wenn er wirklich um zwei Uhr in der Kirche gewesen wäre.
00:51:21: Irgendetwas stimmt hier also nicht.
00:51:23: Die Ermittler nehmen an, dass Crawford die zwei Uhr Kontrolle nicht wie vorgeschrieben durchgeführt hat, sondern die es lediglich behauptet, um seine eigene Nachlässigkeit zu vertuschen.
00:51:33: Aber dennoch bleibt ein bitterer Beigeschmack.
00:51:37: Und allein aufgrund seiner Möglichkeit, das Gebäude betreten zu können, wann immer er möchte, wird Stephen Crawford nun genauer unter die Lupe genommen.
00:51:45: Er wird jedoch schnell wieder ausgeschlossen, denn er besteht einen Polygrafentest und sein Handballenabdruck stimmt nicht mit demjenigen auf der Altarkerze überein.
00:51:54: Die Ermittler nehmen über hundert Hand- und Handballenabdrücke aus der gesamten Memorial-Church, doch keiner passt zu dem Abdruck auf der Altarkerze.
00:52:04: Auch die sieben Personen, die sich in dieser Nacht nachweislich in der Kirche aufhielten, werden identifiziert und nacheinander überprüft.
00:52:12: Alle können ausgeschlossen werden.
00:52:15: Alle bis auf den sandfarbenhaarigen Mann im Königsblauen Hemd, der nie gefunden wird.
00:52:25: Der Mord an Alice Perry ist damit bereits der dritte ungeklärte Mord an einer jungen Frau auf oder nahe des Stanford Campuses innerhalb von weniger als zwei Jahren.
00:52:36: Die ausgesetzte Belohnung von Zehntausend Dollar liefert einige Hinweise, doch keiner davon führt zu einer Spur.
00:52:42: Am Dienstag, dem Fifzehnten Oktober, findet in der Memorial Church ein Gedenkgottesdienst vor Arlis statt.
00:52:49: Der Tatort im Inneren ist währenddessen weiterhin mit einem Seil abgesperrt.
00:52:55: Reverend Hamilton Kelly sagt in einhundertundachtzig Anwesenden, Arlis Parry starb in dieser Kirche, Opfer von Gewalt und Perversion.
00:53:04: Wir befinden uns in einem Konflikt mit dem Bösen.
00:53:07: Es findet ein Kampf statt, aber nur Liebe kann diesen Kampf gewinnen.
00:53:11: Wenn dieser Mord uns von Liebe zu Hass, von Liebe zu Bitterkeit treiben würde, dann hätte das Böse gesiegt.
00:53:18: Der Reverent beschreibt, wie Alice nun ein Teil ihres Gotteshauses sei und sagt, sie erfüllt diese Kirche mit ihrer herrlichen Präsenz.
00:53:27: Bruce Perry sitzt währenddessen in der ersten Bankreihe.
00:53:30: Zunächst bleibt er gefasst, bricht jedoch schließlich zusammen, als Musik des deutschen Komponisten Bach auf einer Orgel gespielt wird.
00:53:39: Er schaffte sogar, beim letzten Hymnus mitzusingen, bevor der Reverent die Trauernden ermahnt, sich nicht von Trauer, Bitterkeit oder Errachsucht übermannen zu lassen.
00:53:48: Nach dem Ende des Gottesdienstes verlässt Bruce.
00:53:51: hasst sich die Kirche durch eine der Hintertüren.
00:53:54: All das war zu viel für ihn.
00:53:56: Bruce ist am Boden zerstört.
00:53:59: Drei Tage später findet Alice Beerdigung in ihrer Heimatgemeinde, der Bismarck Reform Church, dort, wo sie sich erst zwei Monate zuvor das Versprechen für die Ewigkeit gegeben hatten.
00:54:12: Für viele ihrer Familie, Freunde und Gemeinnemitglieder war die Hochzeit das letzte Mal gewesen, dass sie Alice lebend gesehen haben.
00:54:20: Darunter auch für Peggy, die erst Brautium vorbei Alice Hochzeit dabei war.
00:54:25: Alice war eine gute Freundin, sagt sie in einem Interview und Ich habe sie sehr geliebt.
00:54:30: Sie war ernst und ruhig, aber sie kümmerte sich um die Menschen.
00:54:34: Und das, was sie am meisten bedeutete, war ihr Herr und Bruce.
00:54:38: Ich habe gesehen, wie sie gewachsen ist.
00:54:40: Ich weiß, wie der Herr in ihrem Leben gewirkt hat.
00:54:42: Und ich weiß, dass sie jetzt bei ihm ist.
00:54:46: Jeder der Anwesenden wünscht sich, dass Alice nun zumindest in Frieden ruhen kann.
00:54:51: Doch zwei Wochen nach ihrer Beerdigung passiert etwas, dass die Ermittler und die Menschen im Bismarck gleichermaßen erschüttert.
00:54:59: Jemand stiehlt ihren Grabstein.
00:55:00: Ein makabrer Akt, eiskalt und irgendwie persönlich.
00:55:05: Sofort keimt deswegen eine unheimliche Theorie auf.
00:55:09: War der Täter jemand aus Bismarck?
00:55:11: Jemand, der Alice Weg nach Kalifornien heimlich verfolgt hatte, um sie dort zu töten und danach zurückkehrte, um sich den Grabstein als weiteres verstörendes Trophinstück zu holen?
00:55:23: Dieser Gedanke sitzt tief, denn immer mehr Menschen glauben, Alice kannte ihren Mörder.
00:55:30: Eine verschmitte Liebelei vielleicht?
00:55:32: Oder etwa ein besessener Stalker?
00:55:35: Und dann ploppen nach und nach Hinweise auf, die diese Theorien immer greifbarer machen.
00:55:41: Einen Tag vor ihrem Tod sah eine Kollegin Alice im Wartebereich ihrer Kanzlei in einem ernsten, fast angespannten Gespräch mit einem jungen Mann.
00:55:50: Anfang zwanzig, kurzes, lockiges blondes Haar, sportliche Figur, breite Schultern.
00:55:56: Die Kollegin geht zunächst davon aus, sei Bruce, doch als sie ihn später beim Gedenk Gottesdienst zieht, trifft es sie wie ein Schlag.
00:56:04: Der Mann in der Kanzlei war definitiv nicht Bruce Perry.
00:56:09: Bruce erzählt später sogar, dass Alice ihn explizit darum gebeten hatte, sie nicht an ihrem neuen Arbeitsplatz aufzusuchen, zumindest nicht, solange sie nicht eingearbeitet war und sich etabliert hatte.
00:56:21: Alice, so berichtet ihre Arbeitskollegin, kehrte nach dem Gespräch, dass etwa fünfzehn Minuten andauerte, betrückt an ihren Arbeitsplatz zurück.
00:56:30: Sie sprach aber kein Wort darüber.
00:56:32: Es gab keine Erklärung, keine Andeutung.
00:56:34: Niemand weiß, wer dieser unbekannte Mann gewesen sein könnte.
00:56:39: Es gibt jedoch eine unheimliche Parallele.
00:56:42: Die Beschreibung des unbekannten Mannes passt zu einem weiteren Phantom, das in jener Nacht an der Memorial Church gesehen wurde.
00:56:50: der Mann mit dem sanfarbenen Haar und dem Königsblauen Hemd.
00:56:54: Das andere Lager hingegen spekuliert auf ein Gelegenheitsmord.
00:56:58: Alice Mörder hatte möglicherweise gar nicht geplant, in dieser Nacht zu töten, glauben diese.
00:57:03: Die Tat wirkt nämlich opportunistisch, chaotisch und doch zielgerichtet brutal.
00:57:09: Sie vermuten, der Täter könnte ein Landstreicher gewesen sein, der die Kirche als nächtlichen Unterschlupf nutzte oder ein Vandale, der vorhatte, den heiligen Raum zu entweinen.
00:57:19: Vielleicht hat Alice ihn überrascht, vielleicht hat sie ihn angesprochen, vielleicht hat er sie bedroht oder sie belästigt.
00:57:26: Schon kurz nach dem Mord entstehen außerdem Gerüchte über einen satanistischen Hintergrund.
00:57:32: Reverend Kelly muss sogar klarstellen, dass Annie von einem Ritual gesprochen hat, doch die Geschichten lassen sich nicht mehr einfangen.
00:57:39: Die Presse greift sie auf, die Menschen spinnen Theorien und die Polizei kann Anfang selbst nicht dementieren, dass etwas Okultes im Spiel sein könnte.
00:57:49: Bald kussieren Behauptungen, Alice Körper sei wie ein Pentagramm arrangiert worden oder ihre Jeans hätten ein Freimaurer-Symbol gebildet.
00:57:58: Die Ermittler widersprechen dem aber deutlich, Alice lag schlicht ausgestreckt auf dem Rücken ohne etwaige rituelle Symbolik.
00:58:06: Dennoch erhalten die Gerüchte Auftrieb durch Erzählungen aus Bismarck, wonach Alice ein Jahr zuvor ein Gebliche Mitglieder einer satanistischen Gruppe missioniert haben soll, zusammen mit der Young Life Jugendorganisation, für die sie arbeitete.
00:58:20: Bei besagtem Kult, so heißt es schon bald, soll es sich um die Process Church of the Final Judgment gehandelt haben.
00:58:27: Das ist eine religiöse Gruppe, die mit Scientology und Satanismus in Verbindung gebracht wurde und ihre Mitglieder sollen Rituale in Parks und Höhlen rund um Bismarck abgehalten haben.
00:58:40: Weise hierfür gibt es aber keine, das sind alles nur Erzählungen.
00:58:45: Die Ermittler gehen dieser Theorie nach, verwerfen sie aber, nachdem nicht bestätigt werden kann, dass Alice jemals Kontakt zu Process Church gehabt haben könnte.
00:58:55: Und auch öffentlich distanzieren sie sich nun vom satanistischen Erklärungsansatz.
00:59:00: Ein Sprecher sagt gegenüber der Presse, es sei eine Zitat typische, sofern es so etwas überhaupt gibt, sexual-psychopathische Tötung.
00:59:10: Und weiter, sie hat keine kultartigen Anklänge.
00:59:14: Aber Und hier schließt sich unser Kreis, der Mord an Alice Perry weiß deutlicher Parallelen zu den ungelösten Fällen Leslie Perloff und Janet Taylor auf.
00:59:24: Alle Opfer waren junge Frauen, allein unterwegs auf oder nahe des Sanford Campus.
00:59:30: Alle werden von einem sexuell motivierten Täter angegriffen, alle weisen Würge-Elemente auf und in zweiter Fälle beschreiben Zeuginnen einen jungen blonden Mann in Tatort nähern.
00:59:42: Zudem liegen die Morde geografisch nur wenige Kilometer auseinander und ereignen sich innerhalb von weniger als zwei Jahren.
00:59:50: Doch es gibt auch klare Unterschiede.
00:59:52: Alice ist das einzige Opfer, bei dem der Täter eine Waffe dabei und benutzt hatte.
00:59:57: Leslie und Janet werden mit ihrer eigenen Kleidung oder mit bloßen Händen erwirkt.
01:00:03: Und während Leslie und Janet an abgelegenen Orten überwältigt werden, also in klassischen Low Risk-Situationen mit kaum Zeugenpotenzial, hat Alice an einem extrem riskanten Ort angegriffen, mitten im Hauptbereich des Campus, an einem Feiertag, umgeben von Menschen inklusive eines Nachtwächters, der den Memorial Church mehrmals pro Nacht kontrollieren soll.
01:00:27: Trotz aller Unterschiede bleibt auf dem Campus ein hartnäckiges, betrückendes Gefühl zurück und mit ihm die alles entscheidende Frage.
01:00:36: Geht in Stanford ein Serienmörder um?
01:00:43: In den frühen Morgenstunden des sechzehnten August, neunzehntunhundertfünfundsiebzig, zehn Monate nach Alice Tod, patrouilliert der Beamte der Utah Highway Patrol, Bob Hayward, in der Gemeinde Cranger in Salt Lake City.
01:00:57: Dabei fällt ihm ein cremfarbener Volkswagenkäfer auf, der ohne eingeschaltete Scheinwerfer durch eine Wohnstraße rollt.
01:01:06: Hayward erkennt den Fahrer und fordert ihn zum Anhalten auf.
01:01:10: Doch der Mann flieht.
01:01:12: Nach einer kurz und schnellen Verfolgungsjagd bringt der Beamte das Fahrzeug zum Stehen.
01:01:17: Bei der anschließenden Durchsuchung stößt er auf eine Ski-Maske, eine zweite Maske aus einer Stromfose, ein Brecheisen, Handschellen, Müllsäcke, ein Seil, ein Eispickel.
01:01:28: Und weitere Gegenstände, die wie typisches Einbruchswerkzeug wirken.
01:01:33: Bei der Personüberprüfung stoßen die Beamten zudem auf etwas, das ihnen sofort die Kehle enger werden lässt.
01:01:40: Der Mann, der vor ihnen steht, gilt schon länger als möglicher Täter in einer ganzen Reihe ungelöster Tötungsdelikte an Frauen und junge Mädchen.
01:01:48: Der Name, der nun aufploppt, Ted Bundy.
01:01:52: Nein.
01:01:54: Eine der berüchtigsten sexualsatistischen Serienmörder Amerikas.
01:01:58: Später gesteht er dreißig Morde, doch viele vermuten, die Warezahl liegt weit höher.
01:02:05: Kein Wunder also, dass die Amitler der Fälle Leslie Pelloff, Janet Taylor und Alice Perry auch ihn.
01:02:11: Prüfen.
01:02:13: Bandy hat zwar nie ins Sandford studiert, hält sich aber mehrfach in der Bay Area auf, genau in dem Zeitraum, in dem die drei Morde geschehen.
01:02:22: Außerdem jagt er bevorzugt auf dem College Campus.
01:02:26: Ein Verdacht, der sich geradezu auftränkt.
01:02:29: Doch im Fall Alice bricht er sofort zusammen.
01:02:32: Bandy hat ein wasserdichtes Alibi, eine Kreditkartenabrechnung belegt, dass er seinen VW zur Tatzeit außerhalb der Gegend betankt hatte.
01:02:41: Auch für die Morde an Leslie und Janet wird er überprüft und schließlich ausgeschlossen.
01:02:47: Vier Jahre nach Alice Todt sorgt ein anderer Name für Wirbel.
01:02:52: David Burkowitz, der Son of Sam.
01:02:56: Er verbüsst sechs lebenslange Haftstrafen wegen der Morde an sechs Frauen in New York zwischen neunzehntsechsundsiebzig und neunzehntsehntsiebenundsiebzig.
01:03:05: Boah, und da sind wir wieder dabei.
01:03:07: der Thematik, dass ich ja auch am Anfang der Folge gesagt habe, dass mich die Siebziger irgendwie an sehr viele Serienmörder erinnern.
01:03:14: Ja, ganz genau.
01:03:16: Am XXIII.
01:03:17: Oktober, neunzehntneunundsiebzig schreibt er aus dem Gefängnis einen Brief.
01:03:22: Darin behauptet er, die Process Church of the Final Judgment habe ein Auftragskiller geschickt, um Alice töten zu lassen.
01:03:30: Kurz darauf schickte ein Buch über Satanismus hinterher, in der er selbst die Worte Alice Perry gejagt, verfolgt und erschlagen, gefolgt bis nach Stanford schrieb.
01:03:42: Zwei Ermittler reisen nach New York, doch Burkowitz weiß nichts, was nicht in den Zeitungsartikeln stand.
01:03:49: Erst sie infragen, ob er mit Alice Mörder gesprochen habe, wird er nervös und bricht das Gespräch nach dreißig Minuten ab.
01:03:55: Die Ermittler sind sich aber einig, seine Aussagen sind wertlos.
01:04:00: Auch Ed Kemper, der Co-Ed-Killer aus der Bay Area, Rückt kurz in den Fokus.
01:04:06: Aber das ist
01:04:06: nicht dein Ernst.
01:04:08: Das ist jetzt die
01:04:09: ganze Bandbreite.
01:04:10: Genau, das ist so ein richtiges Serienkiller-Klassen-Treffen.
01:04:14: Boah, heftig.
01:04:16: Er töte der junge Tramparenen, wie Janet es ja auch war, oft durch Strangulation.
01:04:22: Für Janet und Alice scheidet er aber wegen seines Festnahmedatums aus.
01:04:27: Für Leslie wäre er theoretisch möglich, doch er gesteht diesen Mord nie.
01:04:32: obwohl er sonst äußerst detailliert über seine Taten spricht.
01:04:36: Während sich ein berüchtigter Serienmörder nach dem anderen mit fremden Federn schmücken möchte, kämpft Bruce Perry mit der Wahrheit, mit einem Leben, das in einer einzigen Nacht zerbrochen war.
01:04:48: Er nimmt sich eine Auszeit, reist zu Freunden, kehrt zurück, kämpft weiter.
01:04:53: Schließlich wechselt er an eine andere Universität, studiert dort Neurowissenschaften und schließt in vierundetzig seinen Medizinstudium ab, spezialisiert sich dann an der Yale University auf Trauma und posttraumatische Belastungsstörungen.
01:05:08: Er wird ein angesehener Psychiater, veröffentlicht Bücher, gründet eine Familie.
01:05:14: Im Jahr nineteenhundertzweiundneinzig spricht er erstmals mit der Öffentlichkeit über Alice Fall.
01:05:19: Der Zeitung Chicago Reader sagt er, Zitat, ich musste wieder die Kontrolle über das bekommen, was passiert war.
01:05:26: statt mich von dem Ereignis kontrollieren zu lassen.
01:05:29: Wenn jemand traumatisiert wird, muss er den Schritt weg vom Opfer sein schaffen.
01:05:34: Es war etwas geschehen, das völlig außerhalb meiner Kontrolle lag.
01:05:38: Von diesem Gefühl musste ich wegkommen, denn wenn unvorhersehbare, unkontrollierbare Dinge einfach passieren, dann könnte man ja genauso gut gar nichts mehr tun.
01:05:47: An anderer Stelle sagt er, ich hätte mir nichts Schlimmeres vorstellen können und trotzdem habe ich begriffen.
01:05:54: Ich kann sogar das überleben und wieder glücklich sein.
01:05:59: Ich fühlte mich älter, ich fühlte mich mutig genug, all das zu sein, was ich sein wollte.
01:06:04: Ich dachte überall die Äußeren fesseln unserer Kultur nach über das, was wir schätzen und das, was wir nicht schätzen.
01:06:11: Und ich stellte fest, dass vieles, worin ich früher gut sein wollte, eigentlich ziemlich leer war.
01:06:17: Ich investiere nun mehr in meine Beziehungen, weil ich weiß, dass sie das einzige sind, was wirklich Bestand hat.
01:06:24: Doch selbst nachdem Bruce sein Leben wieder zusammensetzt, bleibt etwas Ungelöstes zurück.
01:06:29: Der Zweifel Erst.
01:06:31: moderne Forensik bringt die Klarheit, die damals fehlte.
01:06:35: Alle Tests bestätigen seine Unschuld.
01:06:38: Das Blut auf seinem Hemd stammt von ihm selbst.
01:06:40: Sein Palmabdruck passt nicht.
01:06:42: Und in den letzten Jahren beweist ein DNA-Test endgültig.
01:06:47: Bruce ist nicht der Mörder seiner Frau.
01:06:49: Doch wer ist das dann?
01:06:52: War es doch der mysteriöse Unbekannte mit dem sanftfarbenem Haar?
01:06:57: Einige Vermutungen gehen mittlerweile sogar so weit, dass sie glauben, Alice könnte den kleinen Streit mit Bruce an diesem Abend bewusst provoziert haben, als Vorwand, um allein in die Kirche zu gehen.
01:07:09: In dieser Theorie hatte sie nicht beten wollen, sondern sich heimlich mit einem Mann treffen wollen, den sie womöglich von früher kannte.
01:07:17: Was hier entsteht, sind reine Spekulation, begleitet von einem Netz aus Gerüchten und Falschaussagen, das sich über Jahrzehnte um den Fall spannt.
01:07:26: Dazu muss man wissen, selbst Jahrzehnte nach Alice Tod tauchen immer wieder angebliche Zeugen auf, Menschen, die behaupten, etwas gesehen, gehört oder gewusst zu haben, doch fast all diese Aussagen halten einer Überprüfung nicht stand.
01:07:41: Und werden immer skurriler.
01:07:43: Ein Beispiel dafür ist ein Mann namens Bruce McCracken, der in der Tat Nacht plötzlich erklärt, er sei in der Tat Nacht in der Memorial Church gewesen und habe eine bizare Szene beobachtet.
01:07:55: Ein jung Mann mit einer hellen Afroperücke und silberner Flöte und eine weiße nackte Frau, nackt auf dem Altar liegend, von Kerzen umgeben, die seinen Blick mit einem Lächeln erwiderte.
01:08:09: Die Ermittler prüfen seine Geschichte und verwerfen sie.
01:08:12: Sie passt weder zum forensischen Befund, noch zum Tatablauf, noch zu irgendeiner anderen Aussage.
01:08:19: Nichts an diesem Bericht ist plausibel, nichts belegt.
01:08:23: Wie so viele Meldungen zuvor verschwindet also auch diese wieder in der Masse der falschen Fährten, die einen Fall wie diesen über Jahrzehnte begleiten und die manchmal sogar noch weiter vernebeln.
01:08:34: Doch von Jahr zu Jahr entwickelt sich die Forensik weiter.
01:08:38: Und mit jeder neuen Technologie wächst die Hoffnung, dass der Fall Alice Parry vielleicht doch noch zu lösen ist.
01:08:44: Immer wieder werden die Beweistücke aus der Memorial Church ins County Crime Lab geschickt.
01:08:49: Die Kerzen, die Kleidung, die Jeans, die sie in jener Nacht trug.
01:08:53: Über Jahre ist nichts dabei, was weiterführt, doch... ...Zweitausendundsechzehn passiert etwas, das alles verändert.
01:09:01: Die Ermittler isolieren an Alice Jeans einen DNA-Profil.
01:09:05: Männlich, noch unbekannt.
01:09:08: Plötzlich gibt es wieder eine Spur, ein Anfang etwas Greifbares nach über vier Jahrzehnten.
01:09:15: In den folgenden zwei Jahren arbeitet das Center-Clara-County mit unbarmherziger Konsequenz.
01:09:20: Sie spüren jeden Menschen auf, der sich am Abend des zwölften Oktober hier in der Nähe der Memorial Church befand.
01:09:28: Alle werden erneut befragt, Alle müssen Fingerabdrücke und Gen A abgeben.
01:09:34: Eine Person nach der anderen wird ausgeschlossen.
01:09:37: Am Ende bleibt nur noch ein Name übrig.
01:09:41: Steven Blake Crawford Der frühere Nachtwächter der Stanford University, der Mann der Alice Leiche damals fand.
01:09:50: Crawford ist inzwischen seventy- zwei Jahre alt, gesundheitlich angeschlagen, lebte allein in einer kleinen Wohnung in San Jose.
01:09:58: rund vierzig Kilometer von Stanford entfernt.
01:10:01: Er hält sich mittels Sozialhilfe und dem, was von seinen Rentenrücklagen übrig ist über Wasser.
01:10:07: Sein Name tauchte im Laufe der Ermittlungen immer wieder auf.
01:10:11: Von Beginn an galt er als mögliche Schlüsselfigur, aber nie reichte es für einen konkreten Verdacht.
01:10:17: Er bestand einen Polygraphen-Chest, seinen Handballenabdruck passte nicht zum Abdruck auf der Altarkerze, Es führten Spuren, ein Motiv, jede klare Verbindung.
01:10:27: Für die Ermittler war das immer zu wenig, zu haltlos, zu riskant für eine Festnahme.
01:10:32: Also hielten sie in all den Jahren nur lose Kontakt.
01:10:36: Hin und wieder befragten sie ihn erneut, doch nichts Belastendes kam dabei zu Tage.
01:10:41: Crawford selbst hatte eine wechselhafte Karriere hinter sich.
01:10:45: Er diente zuerst in der US Air Force, bevor er zum Polizeibeamten des Stanford Department of Public Safety wurde.
01:10:52: Dann, in den ersten Jahren, kam der Einschnitt.
01:10:56: Ein neuer Polizeischef übernimmt, die Abteilung wird drastisch verkleinert, und zu ca.
01:11:01: seventy-fünf Prozent des Personals verlieren ihren Job.
01:11:04: Auch Crawford.
01:11:06: Er muss seine Dienstwaffe an den Nagel hängen, und wird zum einfachen Nachtwächter herabgestuft.
01:11:11: Eine Demütigung, über die er sich jahrelang beklagt.
01:11:15: Dennoch behält er diese undangbare Stelle bis ins Jahrzehnte, und verlässt Stanford anschließend um anderswo im Sicherheitsdienst zu arbeiten.
01:11:24: Doch jetzt, Jahrzehnte später, führt jede Spur wieder zu ihm zurück.
01:11:29: Nur noch ein Verdächtiger, nur noch ein Name und dennoch sind es plötzlich mehr Fragen als je zuvor.
01:11:37: Wer ist dieser Mann wirklich?
01:11:39: Welche Verbindung hatte er zu Alice?
01:11:41: Also hatte er Alice zufällig ausgewählt oder kannte er sie doch?
01:11:46: Und eine Frage, die die Ermittler kaum auszusprechen wagen.
01:11:50: Könnte er auch für die anderen Morde rund um Stanford verantwortlich sein?
01:11:55: Widmen wir uns zuerst der ersten Frage.
01:11:59: Wer ist dieser Mann wirklich?
01:12:02: Steven Blake Crawford ist einer dieser Männer, die leicht übersehen werden.
01:12:07: In den Siebzigerjahren wirkt er wie ein typischer junger Sicherheitsmitarbeiter auf einem Universitätscampus.
01:12:13: Er hat dunkles, glattes Haar, das sich langsam zurückzieht, aber ordentlich zur Seite gekämpft ist.
01:12:19: Ein ovales Gesicht, eher weich als markant, dunkle, buschige Augenbrauen und ein neutralen, fast ausdruckslosen Blick.
01:12:28: Sein Körperbau ist durchschnittlich, weder kräftig noch auffallend schlank, nichts an ihm springt ins Auge.
01:12:34: Nichts verrät, wozu er fähig ist.
01:12:37: Jahrzehntes später zeigt sich derselbe Mann, aber wie aus einem anderen Leben gefallen.
01:12:42: Die Haare sind nun noch dünner und grau, das Gesicht schwerer und müde geworden.
01:12:47: Die Haut hängt leicht, die Konturen sind weicher, brüchiger.
01:12:51: Noch immer rahmt eine große, eckige Brille seine Augen, die früher streng wirkten und jetzt nur noch erschöpft aussehen.
01:12:58: Crawford wurde zu einem älteren Mann, der in schlichten Hemden und Prolovern lebt, noch immer auffällig unbedeutend.
01:13:06: Nichts an seinem äußeren, weder damals noch heute, lässt erkennen, dass dieser unscheinbare Mann über vier Jahrzehnte ein Geheimnis mit sich trug, das größer und dunkler ist, als jemand auf den ersten Blick ahn könnte.
01:13:19: Doch ein merkwürdiger Typ war er schon immer.
01:13:22: Mitglieder einer Square-Dance-Gruppe, zu der Crawford damals gehörte, gab ihm den Spitznamen der Lügner, wegen seiner Gewohnheit Geschichten zu erfinden und maßlos zu übertreiben.
01:13:33: In einem Fall erzählte er ihn, seine Eltern seien bei einem Autounfall gestorben, als er noch jung war.
01:13:39: In Wirklichkeit starben sie jedoch bei zwei voneinander unabhängigen Ereignissen, als er Anfang zwanzig war.
01:13:45: In der Zeit meinte der Frau X-Frau bei der Polizei, weil er eingefälschtes Diplom angefertigt hatte, mithilfe eines Planco-Zertifikats, das er von der Stanford University gestohlen hatte.
01:13:58: Bei einer Durchsuchung seines Hauses fanden die Beamten außerdem über dreihundert seltene und wertvolle Bücher, die er aus der Universitätsbibliothek entwendet hatte.
01:14:08: Darunscher ledergebundene lateinische Texte aus dem sechzehnten Jahrhundert sowie unbezahlbare Fotos und Artefakte aus dem Anthropologie-Departement.
01:14:18: Unter den Gegenständen befand sich ein Spazierstock des Universitätsgründers Leland Stanford und ein Schädel.
01:14:27: Boah, was?
01:14:29: Auf die Frage, warum er all diese Dinge gestohlen hatte, sagte Crawford, er möge einfach alte Sachen, Und er habe sie genommen, um sich dafür zu rechnen, dass man ihn als Verdächtigen im Fall Alice Perry betrachtet habe.
01:14:43: Da der Wert der gestohlenen Bücher und Artifakte in die Hunderttausende ging, wurde der Fall als schweres Delikt eingestuft und Crawford bekannte sich dann schließlich auch schuldig wegen Besitzes gestohlenen Eigentums.
01:14:58: Das Urteil fiel aber überraschend mild aus.
01:15:01: Er erhealt eine sechsmonatige Haftstrafe die jedoch vollständig zur Bewährung ausgesetzt wurde, plus zwei Jahre Bewährungsauflagen.
01:15:10: Nach der Verurteilung arbeitete er als Schadensregulierer bei einer Versicherung, erzog sich daraufhin dann mehr und mehr zurück, lebte still, unauffällig, fast unsichtbar und hatte jahrelang keinen weiteren dokumentierten Kontakt mit dem Gesetz.
01:15:25: Ein Leben im Schatten, ein Mann, der überall durchs Raster fällt und gerade deshalb im Nachhinein so unheimlich wirkt.
01:15:33: Am Morgen, bis zum achtundzwanzigsten Juni, zwei-tausendundachzehn, stehen die Ermittler von Steven Crawford's kleinem Studio-Apartement im Erdgeschoss.
01:15:42: Sie sind hier, um ihn festzunehmen und einen Durchsuchungsbefehl zu vollstrecken.
01:15:47: In der Hoffnung, endlich die letzten Beweise zu finden, die ihn mit dem Mord an Alice Perry verbinden.
01:15:53: Assyklopfen ruft Crawford durch die Tür, sie sollen kurz warten, er müsste sich anziehen.
01:15:59: Minuten vergehen.
01:16:01: Zu viele Minuten.
01:16:03: Die Ermittler spüren, dass er Zeit schinden will.
01:16:07: Kurz darauf öffnen sie die Tür mit einem Generalschlüssel des Hausverwalters.
01:16:12: Drinnen sitzt Crawford auf dem Bett.
01:16:14: In der Hand hält er eine Pistole.
01:16:17: Die Beamten ziehen sich reflexartig zurück, sekunden später halt ein einzelner Schuss durch die kleine Wohnung.
01:16:24: Crawford liegt am Boden, er ist tot.
01:16:28: Die selbst zugefügte Schusswunde lässt keinen Zweifel daran, dass er genau wusste, warum die Ermittler gekommen waren und dass ihm bewusst war, dieses Mal gibt es kein Entkommen mehr.
01:16:38: Bei der weiteren Durchsuchung stoßen sie auf den Schutzumschlag eines Exemplars von Mori Terries The Ultimate Evil sorgfältig abgelegt.
01:16:47: Ein Buch, das vermeintliche Verbindungen zwischen Serienmorden und satanistischen Kultstrukturen behandelt und auch Alice Fall darin aufgreift.
01:16:57: Und genau dieses Buch, ihr erinnert euch bestimmt, schickte David Birkowitz, der Son auf Sam, später selbst in einem Paket an die Ermittler im Fall Alice, versehen mit den Worten Alice Perry, gejagt, verfolgt und erschlagen, gefolgt bis nach Stanford.
01:17:14: In einem Ordner finden die Ermittler weitere Dokumente.
01:17:18: Und auf einem Computertisch, nur ein Meter von seinem Bett entfernt, liegt ein hastig verfasster Abschiedsbrief.
01:17:25: Er ist nicht frisch geschrieben, erwartete dort bereits seit zwei Jahren.
01:17:32: Ein stilles Zeichen dafür, dass Crawford diesen Moment schon lange kommen sah.
01:17:37: Er stammt aus einer Zeit, in der die Ermittler begonnen hatten, Crawford wieder intensiver zu befragen.
01:17:43: Als die Ermittler dem Brief entdecken, keimt vor einen Augenblick Hoffnung auf.
01:17:48: Gibt es nun endlich eine Erklärung, vielleicht ein Geständnis, eine Spur von Reue, irgendetwas, das bleibt?
01:17:55: wenn schon keine Gerechtigkeit mehr möglich ist.
01:17:58: Doch dann lesen sie ihn.
01:18:00: Der Brief ist schwer zu entziffern, bruchstückhaft und verliert kein einziges Wort über Alice.
01:18:07: Die Theorie, die sich jetzt formt, wirkt erschreckend plausibel.
01:18:11: Crawford konnte Alice nie als sein Ziel gewählt haben, nicht als Person, nicht als Opfer, weder in jener Nacht noch Jahre später.
01:18:19: in seinem Abschiedsbrief verliert er ein einziges Wort über sie.
01:18:22: Kein Bedauern, keine Erklärung, nicht einmal eine Erwähnung.
01:18:26: Es geht also nie um Alice.
01:18:29: Und genau darin liegt der Abgrund.
01:18:31: Mehr und mehr deutet daraufhin, dass Crawford seine Tat als Vergeltungsschlag verstand, nicht gegen sie, sondern gegen Stanford.
01:18:40: Gegen die Institution, die ihn einst degradiert, entwaffnet, gedemütigt und in seinen Augen zu einem niemand gemacht hat.
01:18:48: Alice war zufällig dort, wo er ein Zeichen setzen wollte.
01:18:53: Die Inszenierung ihres Körpers, so grausam sie war, könnte weniger einem persönlichen Motiv entsprungen sein, sondern einem stummen, verzerrten Triumph.
01:19:03: Ein Schlag mitten ins Herz der Universität.
01:19:07: Und dieser Schlag hatte ja auch Konsequenzen.
01:19:10: Der Mord erschütterte den Campus, beschädigte sein Forzruf, und er hatte jahrelang Gerüchte über satanistische Rituale, Serienmörder und Kultverbindungen.
01:19:19: Ein Schatten legte sich über die Universität genau das, was ein Mann wie Crawford gewollt haben könnte.
01:19:26: Nicht aus Hass auf Alice, sondern aus Hass auf den Ort, den sie aufsuchte, der Ort, der ihn fallen ließ und dem er nun etwas zurückgeben wollte.
01:19:37: Und ich finde den Gedanken, dass sie einfach nur ein leichtes Opfer für Crawford war, dass sie also einfach nur zur falschen Zeit am falschen Ort war, besonders tragisch.
01:19:48: Vor allem, wenn man dann auch noch bedenkt, dass sie ja nur dort allein war, weil sie sich mit ihrem Mann Bruce in die Haare bekommen hatte.
01:19:57: Und das dann auch noch wegen so einer Kleinigkeit.
01:20:00: Ich fand das auch eben ganz schlimm, als du das gesagt hast, dass es scheinbar auch nie um sie ging.
01:20:05: Also jetzt nicht, dass ein Wort besser ist, wenn es um die Person selbst geht, aber das wirkt so sinnlos.
01:20:11: Und ich finde,
01:20:12: dass
01:20:12: auch immer so beängstigend, weil das ja wirklich nur ist, du musst nur mal zur falschen Zeit am falschen Ort sein.
01:20:17: So, das hätte ja jeden treffen können.
01:20:19: Ja, genau.
01:20:20: Und ich glaube auch genau das macht das so unheimlich, dass es wirklich jeden hätte treffen können.
01:20:26: Es gab keine Verbindung zwischen Alice und Crawford vor ihrem Tod, doch danach eine unumstößliche.
01:20:33: Seine DNA befindet sich an ihrer Kleidung, er war das Phantom, das sie in der Memorial Church tötete.
01:20:41: Nach vierundvierzig Jahren ist der Fall damit abgeschlossen, die Wahrheit ist endlich da und der Mann, der sie jahrzehntelang verborgen hatte, entzieht sich ihr im letzten Moment selbst.
01:20:52: Am Nachmittag des selben Tages tritt die Polizei vor die Presse und verkündet offiziell, was nun feststeht.
01:20:58: Alice Mörder wurde gefasst.
01:21:01: Sheriff Laurie Smith würde sich die jahrelange Arbeit der Cold Case-Ermittler, die dieses Jahrzehntealte Verbrechen endlich ans Licht gebracht hat und Alice Familie zumindest Gewissheit geben konnte.
01:21:14: Auch Alice Schwester Karen äußert sich.
01:21:16: Sie sagt, sie habe nie daran gezweifelt, dass der Fall eines Tages gelöst werden würde und Sie wäre auch nicht überrascht, dass Crawford der Täter war, dessen Aussagen über die Jahre ständig gewechselt hatten und er als notorischer Lügner bekannt gewesen sei.
01:21:32: Alice Vater Marvin hätte sich mit Sicherheit ebenfalls geäußert, doch er erlebt diesen Moment nicht mehr.
01:21:39: Er stirbt drei Monate vor dem Durchbruch, ohne je zu erfahren, wer seine Tochter getötet hat.
01:21:46: Eine Wahrheit, nach der er sein Leben lang gesucht hatte.
01:21:50: Aber ihre Mutter Jean bekommt es noch mit.
01:21:53: Sie ist inzwischen achtundachtzig Jahre alt und ist tief getroffen von dieser späten Gewissheit.
01:22:00: Noch immer findet sie halt in ihrem Glauben und sagt, ich weiß, dass jemand größeres diesen Menschen bestrafen wird, das muss ich nicht tun.
01:22:09: Doch mit einer beantworteten Frage brechen Hundert neue auf.
01:22:13: Hat Stephen Crawford weitere Geheimnisse mit ins Grab genommen?
01:22:17: Ein Kapitel, das nun für immer verschlossen bleibt?
01:22:20: Und was bedeutet sein Tod für Leslie Pelloff und Janet Taylor?
01:22:25: Die beiden jungen Frauen, die schon vor Alice ermordung rund um Steinford verschwanden und kurz darauf tot aufgefunden wurden.
01:22:32: Über Jahrzehnte hängen diese drei Fälle wie dunkle Geschwister um einander.
01:22:37: Die Orte ähneln sich, die Taten tragen die selbe Handschrift sexueller Gewalt, die Opfer sind jung, weiblich, allein.
01:22:44: Für viele ist daher klar, das kann kein Zufall sein.
01:22:48: Immer wieder wird die Theorie ausgesprochen, manchmal flüstern, manchmal laut, dass auch Leslie und Janet Crawford zum Opfer gefallen sein könnten.
01:22:58: Die Ermittler halten sich, was das angeht, lange zurück, schließen aber auch nichts aus.
01:23:03: Cheryl Flowey Smith erklärt, man sehe keine konkreten Hinweise, die Stephen Crawford mit weiteren Morden in Verbindung bringen, aber man könne die Möglichkeit nicht vollständig verwerfen.
01:23:14: Bei Mordfällen sagt sie, Selbst in Coldcases haben wir ein Lagerhaus voller Beweise.
01:23:20: Wir bewahren diese Beweise ein Leben lang auf, selbst wenn es eine Verurteilung gibt.
01:23:26: Und genau diese Beweise beginnen nun zu sprechen.
01:23:33: Die Spuren aus dem Fall Leslie Perloff werden erneut untersucht.
01:23:37: Und tatsächlich.
01:23:39: Die Forensiker untersuchen die alten Jahrzehnte zuvor gesicherten Fingernagelabstriche erneut.
01:23:45: Durch moderne DNA-Technologie kann daraus eine vollständige männliche DNA-Spur isoliert werden.
01:23:53: Eine Spur, die allerdings nicht zu Stephen Crawford passt.
01:23:58: Damit ist klar, Alice Mörder ist nicht der selbe Mann der Leslie getötet hat.
01:24:04: Doch wer ist es dann?
01:24:07: Das gilt es nun herauszufinden.
01:24:09: Die Ermittler greifen jetzt zu einer der modernsten Waffen der Kriminalistik, der genetischen Genealogie.
01:24:16: eine Technik, die erst wenige Jahre zuvor weltweit Schlagzeilen machte, als sie half den mutmaßlichen Golden State Killer zu enttagen.
01:24:24: Boah, genau, damit verbinde ich das auch.
01:24:26: Ja?
01:24:26: Ja.
01:24:27: Ein Serienmörder, der Jahrzehnte unerkannt geblieben war, bis so eine DNA über entfernte Verwandte in einer genealogischen Datenbank zurückverfolgt wurde.
01:24:37: Also kein Treffer in der klassischen DNA-Datenbank, aber ein Treffer bei den weitläufigen Familienlinien.
01:24:44: Ein revolutionärer Wendepunkt.
01:24:47: Und genau die selbe Methode setzen die Ermittler nun bei Leslie Perlov ein.
01:24:51: Die alten Spuren, die in deiner Fingernägel, die in deiner Fingernägel gesichert und über Jahrzehnte konserviert wurden, liefern ein erstaunlich stabiles genetisches Profil.
01:25:02: Dieses Profil wird an einen Labor in Virginia geschickt, das sich darauf spezialisiert hat, aus winzigen DNA-Spuren nicht nur einen Täter zu identifizieren, sondern dessen Familien geschichtlichen Fingerabdruck zu rekonstruieren.
01:25:15: Vorwandschaftsgrade, Stammbäume, mögliche Linien, aus denen der Täter stammen könnte.
01:25:21: Aus wenigen Hautzellen entsteht ein Stammbaum, der sich über Generationen spannt.
01:25:27: Und irgendwo darin, das wissen die Ermittler jetzt, versteckt sich Leslie's Mörder.
01:25:33: Ist echt heftig, wie sich die Technik da entwickelt hat.
01:25:36: Total, das muss auch so verrückt gewesen sein.
01:25:39: Also für uns ist das ja mehr oder minder so ein bisschen selbstverständlich.
01:25:43: Natürlich ist das für mich immer noch ein kleines Wunder, dass das überhaupt funktioniert.
01:25:47: Also ich finde das immer wieder beeindruckend.
01:25:49: Aber das so als eine der ersten Personen mitzubekommen und anzuwenden, das muss so aufregend gewesen sein.
01:25:59: Also ich kann mir das gar nicht vorstellen.
01:26:01: Ja voll, weil ich habe ja auch am Anfang der Folge irgendwann gesagt, dass ich mich manchmal daran erinnern muss, dass es eine Zeit gab, in der man keine
01:26:08: Analyse
01:26:09: hatte, weil das für uns ja in jedem Fall irgendwie so ein Thema ist.
01:26:12: Ja voll.
01:26:13: Aber ja, es gab es halt auch lange einfach nicht.
01:26:17: Und für uns ist das halt so selbstverständlich wie beispielsweise ein iPhone zu haben.
01:26:22: Und das ist ja aber damals dann auch für so viele Menschen so krass neu gewesen.
01:26:27: Ja.
01:26:29: Man kann das gar nicht nachvollziehen.
01:26:30: Also wie sich Menschen, die damit nicht aufgewachsen sind, damit fühlen.
01:26:34: Zum Beispiel, dass wir als das Internet damals ganz neu war.
01:26:38: Wir mussten uns immer entscheiden, entweder man kann ins Internet oder man kann telefonieren, aber bei das gleichzeitig geht nicht.
01:26:44: Das
01:26:45: sind
01:26:45: so Sachen, die sind heute einfach nicht greifbar.
01:26:49: Und der Treffer in diesem Fall kommt schneller als erwartet.
01:26:53: Die unbekannte DNA passt zu Mitgliedern der Gatschow-Familie.
01:26:57: Jetzt beginnt ein akribisches Puzzlen.
01:26:59: Ermittler legen Stammbäume übereinander, prüfen Geburtsjahre, Wohnorte und Berufswege.
01:27:05: Wer lebte in California?
01:27:08: Wer hatte Zugang zu Stanford?
01:27:10: Wer passte in das Profil eines Mannes, der Frauen erwirkt und danach spurlos verschwindet?
01:27:16: Nach und nach schließt sich der Kreis.
01:27:18: Bis Einnahme übrig bleibt, der sich wie ein Schlüssel in all die offenen Fragen legt.
01:27:24: Ein Mann, dessen Vergangenheit dunkel genug ist, um gleich zwei Code-Cases zu tragen.
01:27:30: John Arthur Getruh.
01:27:32: Zurzeit arbeitete Getruh als Medizintechniker im Stanford University Hospital in der Herztransplantationsabteilung mitten auf dem Campus.
01:27:42: Also nur Minuten entfernt von den Orten, an denen Leslie Palov und später Janet Taylor verschwanden.
01:27:49: Doch das ist nicht das einzige Detail, das Alarm auslöst.
01:27:53: Gertrude bringt eine Gewaltgeschichte mit sich, die Jahrzehnte zurückreicht.
01:27:58: In nineteenhundertsechzig, als seine Familie wegen der Arbeit seines Vaters bei der US-Army in Deutschland stationiert ist, begeht er damals achtzehnjährige ein brutales Verbrechen in Bad Kreuznach.
01:28:10: Dort greift er die fünfzehnjährige Margaret Williams, die Tochter eines US-Soldaten an.
01:28:16: Getrieben ist er von sexuellen Motiven und Gewaltgedanken, Gatru überwältigt das Mädchen, vergeht sich an ihr und fügt ihr anschließend massive Gewalteinwirkungen im Hals- und Brustbereich zu.
01:28:28: Sie stirbt an den Folgen des Angriffs.
01:28:31: Am nächsten Morgen wird Margaret Williams hinter einer Kirche in einem Feld gefunden, sie ist getötet worden und die Spuren weisen auf ein heftiges Gewaltverbrechen hin.
01:28:41: Die Ermittler identifizieren John Arthur Gatru umgehend als Verdächtigen.
01:28:46: Seine Festnahme folgt daher schnell.
01:28:48: Vor Gericht räumte ein, körperliche Gewalt angewendet zu haben und sagt den Satz, der die Ermittler fassungslos zurücklässt.
01:28:56: Ich wollte sie nur bewusstlos schlagen und den ihm ohnehin niemand glaubt.
01:29:02: Getruh könnte zu zehn Jahren jugendhaft verurteilt werden, doch weil er nach deutschem Recht als jugendlicher gilt und US-Staatsbürger ist, legt das Gericht fest, dass er nach zwei Jahren auf Bewährung entlassen und in die Vereinigten Staaten zurückgeführt werden
01:29:16: kann.
01:29:16: Nach zwei Jahren.
01:29:18: Wow.
01:29:19: Was damals als Jugendstraftat eingestuft wird und mit wenigen Jahrenhaft beendet wird, zeigt heute ein anderes Bild.
01:29:28: Ein Täter, der nicht zum ersten Mal zuschlägt, einer, der zurück in die USA reist und mitten in Stanford wieder mordet.
01:29:35: Er lebt wieder in California in Palo Alto, nur wenige Minuten vom Stanford Campus entfernt.
01:29:43: Seine Vergangenheit in Westdeutschland kennt dort niemand.
01:29:48: Im Februar dreiundsiebzig stirbt Leslie, im März vierundsiebzig, Janet.
01:29:52: Neunzehnhundertundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundund.
01:30:09: Über ein halbes Jahr hinweg baute er eine enge Beziehung zu dem Mädchen auf.
01:30:13: Und am Abend des neunzehnten Januar, da jahre Eltern nicht zu Hause sind, kommt es dann zu einem sexuellen Übergriff.
01:30:22: Als das Mädchen versucht, sich zu wehren, hält Getru sie mit Gewalt zurück und droht ihr.
01:30:27: Er wird festgenommen und später wegen eines Sexualdelikts an einer minderjährigen verurteilt.
01:30:33: Doch das Urteil ist wieder mal überraschend mild.
01:30:37: Sechs Monate Haft, davon fünf auf Bewährung.
01:30:40: Erzahlt zweihundert Dollar Strafe und verbüßt den verbleibenden Monat am Wochenende.
01:30:47: Zweihundert Dollar Strafe.
01:30:49: Also, ja, ich hab irgendwie wenig Worte dafür.
01:30:54: Ich find's ganz, ganz furchtbar.
01:30:56: Ich bin auch wirklich froh.
01:30:57: Also, durch den Fall hab ich echt noch mal gemerkt, dass sich in unserem Rechtssystem schon noch mal einiges getan hat.
01:31:03: Seit neunzehnhundertsiebzig.
01:31:05: was auch sehr dringend notwendig war, weil diese Strafen sind wirklich ein absoluter Witz.
01:31:09: Ja,
01:31:09: in beiden Fällen.
01:31:10: Ja.
01:31:11: Jahrzehnte später, im Zuge der erneutene Untersuchung der Cold Cases, gelingt es Ermittlern, Gatres DNA aus entsorgten Gegenständen zu sichern und mit der Spur aus dem Fall Leslie Perlov abzugleichen.
01:31:23: Das Ergebnis ist eindeutig.
01:31:25: Eine Übereinstimmung.
01:31:27: Der forensische Bericht formuliert es präzise.
01:31:30: Die Wahrscheinlichkeit, dass eine nicht verwandte Person Diese DNA-Merkmale zufällig teilt, liegt bei eins zu fünfundsechzig Septillionen, einer fünfundsechzig mit vierundzwanzig Nullen.
01:31:44: Ja, ich wollte gerade sagen, ich habe noch nie von dieser Skalierung gehört, das ist ja crazy.
01:31:49: Mit dieser Wahrscheinlichkeit ist klar, John Arthur Gatryo ist der Täter im Fall Leslie Perlov.
01:31:56: Am zwanzigsten November, nach fast einem halben Jahrhundert ungelöster Fragen, stehen die Ermittler vor einem kleinen Haus im kalifornischen Hayward.
01:32:06: Darin lebt ein vierundsiebzigjähriger Großvater, ein ehemaliger Pfadfinderleiter, der als Handwerker tätig war, unauffällig.
01:32:15: Sein Name ist John Arthur Getru, nur dreißig Kilometer von Stanford entfernt.
01:32:21: Noch ahnt er nicht, dass sein altes Leben heute endet.
01:32:25: Die Beamten nehmen ihn fest wegen des Mordes an Leslie.
01:32:29: Für die Familie Perloff bedeutet dieser Tag das Ende eines Wartens, das «fünfundvierzig Jahre lang» angedauert hat.
01:32:37: Die Cold Case-Ermittler hat eine alte Jahre hindurch immer wieder Kontakt gehalten, immer wieder versprochen, nicht aufzugeben.
01:32:44: Leslie, die älteste von drei Geschwistern, galt in der Familie als Beschützerin.
01:32:49: Sie teilte sich früher ein Zimmer mit ihrer Schwester Diane, die beiden tauschen Kleidung und Geheimnisse.
01:32:55: Bis Getruh ihn all das nahm.
01:32:58: Leslie's Mutter Florence starb vier Jahre vor der Auflösung des Fals.
01:33:02: Sie hatte nie therapeutische Hilfe gesucht, aus dem einfachen Grund, dass sie überzeugt war, der Schmerz würde ohnehin nie vergehen.
01:33:10: Im November, zwei tausendundachzehn, erhält Diane schließlich den Anruf, auf den sie ihr halbes Leben gewartet hat.
01:33:18: Ein Detective sagt nur drei Worte.
01:33:20: Wir haben ihn.
01:33:21: Oh, krieg ich Gänsehaut.
01:33:24: Wenig später sitzt sie in einem Gerichtssaal, wo über Gatros Zukunft entschieden wird.
01:33:29: Dahin richtet den Blick auf ihn, während er ihren meidet und sagt, der Schal, der um Leslies Hals lag, war meiner.
01:33:38: Dann beschreibt sie, wie tief dieser Verlust ihr Leben verändert hat, dass sie nicht mehr alleine in den Wald gehen kann, keine Schals mehr trägt, niemanden an ihren Hals zu lässt und sie sagt, ein Mord beendet nicht nur ein Leben, Er verändert viele.
01:33:53: Und auch wenn Gerechtigkeit nicht alles heilt, ist das das Mindeste, was wir heute tun können.
01:33:59: Der Richter verweigert eine Freilassung, Get True bleibt also für den gesamten Prozess in Haft.
01:34:05: Und während er im Santa Clara County Jail sitzt, rückt ein weiterer Cold Case in den Mittelpunkt.
01:34:11: Der Mord an Janet N. Taylor.
01:34:13: Auch ihre Kleidung wird erneut untersucht, diesmal ebenfalls mit modernsten forensischen Methoden.
01:34:20: An der Innenseite ihrer grünen Korthose, im Stoff der Schrittnaht, finden Forensika eine verwertbare biologische Spur.
01:34:27: Die daraus gewonnenen den A-Daten sind eindeutig.
01:34:31: Die Wahrscheinlichkeit, dass sie von jemand anderem, als John Arthur Gatru stammt, liegt bei eins zu vierunddreißigtausend achthundert.
01:34:38: Das klingt im Vergleich zu Leslie's Fall Klein, ist aber trotzdem ein starker und juristisch verwertbarer Treffer.
01:34:45: Ein Jahr nach Leslie's Fall wird Gattrow also auch für den Mord an Janet Taylor angeklagt.
01:34:51: Ihre Familie veröffentlicht eine Erklärung, die zeigt, wie tief dieser Verlust bis heute wirkt.
01:34:56: Janet lebte mit Begeisterung und Mut.
01:34:59: Als lebensvoll jüngste unserer drei Kinder brachte sie Freude und Lachen in unser Leben.
01:35:04: Ihre Zukunft war hell.
01:35:06: Wir werden niemals wissen, was uns alles genommen wurde, aber wir wissen, dass sie mit Hingabe und Freundlichkeit gelebt hätte.
01:35:13: Und ... Wir sind dankbar für die sorgfältige, gewissenhafte Arbeit der Ermittler.
01:35:19: Gatru plädiert oft nicht schuldig, es kommt also zum Prozess.
01:35:23: Er wird übrigens nach dem Strafrecht der frühen Neunzehntinhundertsiebziger belangt, denn im Strafrecht gilt immer das Gesetz, das zum Zeitpunkt der Tat galt.
01:35:32: Denn, und das wusste ich nicht, also das ist in den USA so, aber auch hier bei uns, für strafrechtliche Verurteilungen gilt die Grundregel Das Strafmaß richtet sich immer nach dem Gesetz, das zum Zeitpunkt der Tat galt, nicht nach späteren Gesetzesveränderungen.
01:35:50: Das wusste ich auch nicht.
01:35:51: Ich wusste nur, dass wenn du zum Beispiel zum Tatzeitpunkt irgendwie siebzehn warst und dann angeklagt wirst, wenn du fünfzig bist, dass du dann nach Jugendstrafrecht verurteilt wirst.
01:36:02: Aber ich wusste nicht, dass es jetzt auch nach den damaligen Gesetzen dann entschieden wird, also
01:36:07: richtig.
01:36:08: Ja, voll.
01:36:09: Und Mord bedeutete in Kalifornien damals sieben Jahre bis lebenslang.
01:36:15: Ein Rahmen, der aus heutiger Sicht sehr, sehr mild wirkt, aber rechtlich bindend ist.
01:36:21: Oh mein Gott, sieben Jahre bis lebenslang.
01:36:24: Also sieben Jahre ist ja wohl ein absoluter Witz.
01:36:27: Aufgrund seines hohen Alters und der jahrzehntelangen Verzögerung wird der Fall priorisiert.
01:36:33: Ein ursprünglich für den Jahr- und Zwanzig erwarteter Prozess beginnt verschiebt sich Doch im September, es steht er schließlich wegen des Mordes an Janet Taylor vor Gericht.
01:36:44: Und wird schuldig gesprochen.
01:36:52: In beiden Fällen schöpft das Gericht das möglichste Strafmaß vollständig aus.
01:36:56: Für den Mord an Leslie Perloff und für den Mord an Janet Taylor erhält John Arthur Gatru jeweils eine lebenslange Freiheitsstrafe.
01:37:05: Zwei Leben genommen?
01:37:06: zwei lebenslangehaft Strafen.
01:37:09: Strafen, die er nacheinander verbüßen soll, auch wenn längst klar ist, dass er das Gefängnis nie wieder lebend verlassen wird.
01:37:16: Währenddessen prüfen Ermittler, ob Gatru noch für weitere ungeklärte Taten in Frage kommt.
01:37:22: Cheryl Flory-Smith erklärt, die DNA-Methoden, die sowohl Stephen Crawford als auch John Gatru überführten, seien ein Wendepunkt der modernen Cold Case-Ermittlungen.
01:37:33: Wir wollen diese Technologie auf alle Fälle anwenden, solange die möglichen Täter noch leben, sagt sie.
01:37:39: Kurz nach dem Mord an Alice Perry sprach Bruce, ihr Ehemann, über seine damalige Frau.
01:37:46: Nicht nüchtern, nicht gefasst, sondern als junger Mann, der etwas erlebt hat, das größer ist, als jeder Schmerz, den er sich je hätte vorstellen können.
01:37:54: Er erzählte von Ohnmacht, von Wut ohne Richtung, davon, wie es ist, in ein Abgrund zu stachen, der keinen Namen trägt.
01:38:02: Er beschrieb es wie folgt.
01:38:06: Ich hatte lange Phasen voller Traurigkeit und das Gefühl, wie ungerecht das alles ist.
01:38:11: Und ich wusste nicht wohin mit meiner Wut, weil ich nicht wusste, was genau passiert war.
01:38:17: Also dachte ich mir eine Art Ziel aus, auf das ich meine Gefühle richten könnte.
01:38:22: Aber irgendwann hörte ich damit auf.
01:38:24: Es stand mir nur im Weg.
01:38:25: Als ich akzeptierte, dass der Tod ein Teil des Lebens ist, spielte es keine Rolle mehr, wie der Mensch außer, der sie getötet hat.
01:38:34: Und vielleicht liegt darin der eine leise Punkt, an dem sich die Treiffälle berühren.
01:38:39: Der Punkt an dem Verlust mehr ist als ein Name in einer Ermittlungsakte.
01:38:43: Leslie Perlov, die kluge, sanfte Beschützerin ihrer Geschwister, Janet Taylor, die lebensfrohemutige Jungs zu ihrer Familie, und Alice Perry, die fromme, vertrauenswürdige junge Frau, die immer an das Gute glaubte.
01:38:58: Drei junge Frauen, deren Leben von zwei Männern ausgelöscht wurden, deren Namen erst Jahrzehnte später mit Gewissheit ausgesprochen werden konnten.
01:39:06: Drei Familien, die diese Last durch ein halbes Jahrhundert getragen haben und eine Universität, über die sich ein Schatten legte, der nie ganz verschwand.
01:39:16: Doch am Ende bleibt mehr als das Verbrechen.
01:39:19: Es bleibt, wer sie waren, es bleibt, wen sie liebten und wer sie liebte.
01:39:24: Es bleibt das, was niemand ihn nehmen konnte, die Spuren, die sie hinterlassen haben.
01:39:30: Und es bleibt die Gewissheit, dass Wahrheit, wie spät sie auch kommt, immer ihren Weg findet.
01:39:37: Also, ich habe sehr viele Gedanken.
01:39:40: Erstmal, während du erzählt hast, bin ich ganz oft hin und her gesprungen, also ich wusste gar nicht, in welche Richtung dieser Fall geht.
01:39:48: Ich habe ganz lange geglaubt, dass Bruce der Täter ist.
01:39:52: Ja.
01:39:53: Und ich habe auch natürlich lange geglaubt, dass die Taten schon auch irgendwie miteinander in Verbindung stehen.
01:39:59: Ja.
01:39:59: Also ich habe erst relativ spät damit gerechnet, dass es wirklich der Werther war.
01:40:06: Aber kam er dir zwischendrin mal komisch vor oder?
01:40:10: Ja, also ganz am Anfang hatte ich ihn wirklich gar nicht auf dem Schirm.
01:40:13: Also als du die aufwinde Situation beschrieben hast und dass er mit zittriger Stimme angerufen hat und gesagt hat, wir haben hier eine Leiche in der Kirche, da habe ich ... keine Sekunde daran gedacht, dass er möglicherweise auch der Täter sein könnte.
01:40:27: Erst so, als du ein bisschen erzählt hast, dass er ja als Lügner bekannt war.
01:40:33: Da dachte ich schon, irgendwas ist mit dem bisschen komisch.
01:40:36: Aber ich hätte nicht soweit gedacht, dass er wirklich dazu in der Lage wäre, ein Mord zu begehen.
01:40:43: Ja.
01:40:44: Also das waren für mich schon noch zwei paar unterschiedliche Paar Schuhe irgendwie.
01:40:49: Aber ja, also ich bin ... sehr perplex gewesen am Ende.
01:40:53: Und dann auch, dass die Taten eben nicht zusammenhängen.
01:40:56: Ja, voll.
01:40:57: Ich dachte dann zwischendurch, auf jeden Fall hat der auch die anderen beiden getötet.
01:41:00: Und das war ja dann auch nicht der Fall.
01:41:02: Also wirklich eine richtig krasse Folge.
01:41:08: Ja, ich habe tatsächlich ursprünglich geplant gehabt, dass ich nur den Fall von Alice Perry mache.
01:41:14: Ja.
01:41:14: Und dann habe ich aber bei Casefile, das ist ein Podcast, ein englisch sprachiger Podcast, eben die Folge zu Alice Perry gehört.
01:41:23: Und da wurden dann eben auch Leslie und Janet mit ins Spiel gebracht.
01:41:28: Ja.
01:41:29: Und das war ja wirklich alles so nah beieinander, sowohl zeitlich als auch geografisch, dass ich mich dann entschieden habe, das genauso im Podcast auch aufzuarbeiten.
01:41:40: Weil ich das super spannend fand und weil es mir eben beim Hörn der Folge genauso ging, dass ich dachte, wow, also das sind so viele Twists und ich hätte mit so vielen Ding am Ende gar nicht gerechnet, dass ich das eben in unserer Folge auch so umsetzen wollte.
01:41:54: Ich fand auch tatsächlich alle drei Fälle auf ihrer eigene Art und Weise ganz grausam.
01:42:00: Also jetzt im Fall von Janet und Leslie finde ich ganz besonders schlimm, dass Gatru eigentlich vorbestraft und auch bekannt war.
01:42:10: Also er hat ja wirklich sein ganzes Leben lang.
01:42:14: Also seit er das erste Mal straffällig wurde, demselben Muster gefolgt.
01:42:19: Diese sexuellen Übergriffe.
01:42:21: Ja.
01:42:22: Das strangulieren.
01:42:23: Ja.
01:42:24: Die Art und Weise, wie er mit den Frauen umgegangen ist.
01:42:27: Und das fand ich irgendwie so schlimm, weil er war ja schon vorbestraft.
01:42:32: Man wusste ja schon, der ist gefährlich.
01:42:35: Aber dadurch, dass das eine in Deutschland passiert ist und auch nicht wirklich schlimme Konsequenzen hatte.
01:42:41: Ja.
01:42:41: Dass dann ja auch nicht mit aufgenommen wurde, irgendwie in seinem Führungszeugnis in den USA.
01:42:46: Konnte er sich da ja wirklich komplett frei bewegen?
01:42:48: Boah,
01:42:49: das fand ich so schwierig, weil ich auch dachte, als du von diesem Fall angefangen hast zu erzählen, der sich in Deutschland zugetragen hat, dachte ich nicht, dass das Mädchen verstirbt, weil ich dachte, ja, dann wird er nicht einfach sein freies Leben in Amerika leben.
01:43:02: Damit habe ich niemals gerechnet.
01:43:03: Also, dass das möglich ist, ist wirklich ganz furchtbar.
01:43:06: Und ich habe auch ein paar Mal dran gedacht, wie er haben er sich gefühlt haben muss, dass er so lange mit so vielen Taten einfach davon gekommen ist.
01:43:15: Und ich muss ehrlicherweise sagen, dass ich mich schon auch immer mal wieder gefragt habe, also gerade bei Gattruh, ob es da nicht noch mehr Opfer gibt.
01:43:26: Ja, ja.
01:43:27: Also ich kann es mir auch gut vorstellen, gerade weil er ja so in dem Glauben war, dass er mit allem, was er macht, davon kommt.
01:43:33: Genau.
01:43:33: Und er ist ja auch dreimal straffällig geworden.
01:43:36: Also er hat dreimal gemordet, nachweislich.
01:43:40: Und ich kann mir kaum vorstellen, dass sich das dann nur eben auf diese ein zwei Jahre in den USA und dieses einmal in Deutschland beschränkt hat.
01:43:53: Also das kann ich mir einfach nicht vorstellen.
01:43:56: Ja, ich kann mir schon auch vorstellen, dass da noch ganz andere Taten begangen wurden.
01:44:03: Und was glaubst du im Fall von Crawford?
01:44:06: Boah, gute, aber auch sehr schwierige Frage.
01:44:09: Mittlerweile könnte ich mir alles vorstellen, weil ich mich so hab blenden lassen irgendwie auch am Anfang.
01:44:14: Einerseits kann ich mir auch vorstellen, dass er diese eine Tat begangen hat und dann diese Genugtuung hatte, dass das irgendwie so ein Schatten über die Uni
01:44:22: geworfen
01:44:23: hat, wenn das so sein Ziel war.
01:44:25: Aber
01:44:27: ja, ich kann mir auch vorstellen, dass bei ihm auch dieser Gedanke dann war, ach, wenn ich damit davon komme, komme ich auch noch mit viel mehr davon.
01:44:33: Aber irgendwie, ich glaube, ich würde dabei bleiben, dass ich glaube, dass er ... in Anführungszeichen nur diesen einen Mord begangen hat.
01:44:40: Ja, ich glaube das tatsächlich auch, weil dieses, wenn ich den einen Mord begangen habe, dann komme ich ja wahrscheinlich auch mit mehr davon.
01:44:47: Das ist ja eher so ein Gedankengang von jemandem, der für sich mordet, also vielleicht für seine eigene Befriedigung.
01:44:53: Ja.
01:44:54: Und es war ja wahrscheinlich, also wenn wir dem Motiv glauben, dass die Ermittler eben als Motiv-Auserkorn haben, das konnte er uns ja nie selbst beantworten.
01:45:06: Dann wirkt es ja wirklich so, als wäre das einfach so ein Rachefeldzug gegenüber der Stanford University.
01:45:11: Und es hätte ihm das morgen selbst keine Freude bereitet.
01:45:16: Weißt du, was ich meine?
01:45:17: Also es gibt ja ganz viele Täter, die sich genau daran dann ergötzen.
01:45:21: Das war in dem Fall ja nicht unbedingt so.
01:45:23: Und deswegen glaube ich nicht... dass er dann noch mehrere Taten begangen hat.
01:45:29: Ich glaube aber sehr wohl, dass er sich schon immer wieder sehr darüber gefreut hat und sich vielleicht auch so ein bisschen daran aufgegeilt hat, dass das immer wieder Thema war.
01:45:39: Also dieser Mord oder diese Morde generell rund um Stanford, die waren immer wieder Thema und die wurden auch immer wieder mit so satanistischem Kulten in Verbindung gebracht.
01:45:50: Und das hat schon einen Schatten über die Universität gelegt.
01:45:54: Und ich glaube, jedes Mal, wenn ein neues Buch in die Richtung rauskam oder ein neuer Zeitungsartikel geschrieben wurde oder irgendeine neue Theorie ans Licht kam, dann hat er sich da zu Hause still und heimlich drüber gefreut.
01:46:10: Das glaube ich schon.
01:46:11: Kann ich mir auch vorstellen, gerade weil er auch dieses Buch zu Hause hatte?
01:46:15: Ja, voll.
01:46:16: Und ich muss sagen, dass ich einfach sehr, sehr glücklich darüber bin, dass beide Männer letztendlich noch gefasst wurden.
01:46:22: Voll.
01:46:23: dass so viele Jahre später war.
01:46:26: Ich finde den Gedanken halt irgendwie auch so schlimm.
01:46:28: Und ich habe dann auch lange über das nachgedacht, was Bruce gesagt hat, also Alice Partner.
01:46:35: Und ich weiß nicht, also er meinte ja irgendwann, wenn man den Gedanken einfach loslässt, dann ist es eigentlich auch egal, wer es war.
01:46:43: Weil letztendlich geht es ja um den Verlust.
01:46:46: Es geht darum, dass Alice nicht mehr da ist.
01:46:48: Es geht darum, dass ... man damit jetzt eben irgendwie weiterleben muss.
01:46:53: Und er hat ja auch selbst gesagt, dass er nie gedacht hätte, dass er da wieder glücklich werden kann.
01:46:57: Dass es ihm aber trotzdem gelungen ist und dass er da irgendwie auch stolz drauf
01:47:01: ist.
01:47:03: Und ich weiß voll was er meint, weil ich glaube, ewig lang der Person hinterher zu jagen, die dafür verantwortlich ist, die bringt die vermisste Person ja auch nicht wieder zurück.
01:47:15: Aber ich weiß nicht, ich weiß nicht.
01:47:17: Also ich verstehe, was er meint, dass man ... Dann damit vielleicht abschließen muss?
01:47:21: Ja.
01:47:22: Aber ich stell mir das so schwer vor, wenn der Fall ungelöst bleibt.
01:47:26: Ja.
01:47:27: Über vierzig Jahre lang, dass man dann irgendwann trotzdem seinen Frieden damit findet.
01:47:32: Ich glaub auch, dass dieses Loslassen für den eigenen Seelenfrieden auf jeden Fall das Richtige
01:47:37: voll ist.
01:47:39: Aber ich weiß auch nicht, wie man das schaffen kann, weil ich glaub, da kommen ja auch so Fragen auf, was, wenn der Täter weiter mordet oder ... Ja, was, wenn der einfach ein ganz normales Leben führt, was ja dann auch der Fall war.
01:47:53: Ja, voll.
01:47:54: Also, ja, das ist einfach, glaube ich, nicht leicht.
01:47:59: Ja, und ich glaube auch wirklich, also ich bin ja gar kein rache
01:48:03: Mensch,
01:48:04: aber ich glaube, ich wollte da schon ganz unbedingt sehr verbissen Gerechtigkeit haben.
01:48:09: Also ich glaube mit dem Gedanken, dass mir ein geliebter Mensch genommen wird und die Person, die das getan hat.
01:48:15: Die ist auf freiem Fuß und die hat vielleicht gerade eine gute Zeit.
01:48:18: Und bei der ist alles in Ordnung.
01:48:20: Und die muss dafür gar nicht büßen.
01:48:23: Den Gedanken finde ich so unfair.
01:48:24: Ich glaube, ich könnte mich damit ganz schwer anfreunden.
01:48:28: Und genau das ist dann aber wahrscheinlich auch die Kunst, dass man solche Gedanken komplett weglässt oder loslässt.
01:48:34: Dass man gar nicht darüber nachdenkt, was macht die Person jetzt.
01:48:37: Dass man sich eben auf sich und seine Heilung konzentriert.
01:48:40: Und wahrscheinlich auch auf irgendwie das, was Alice ausgemacht hat jetzt in dem Fall.
01:48:45: Und gar nicht auf den Täter.
01:48:47: Aber das ist wirklich, glaube ich, sehr viel leichter gesagt als getan.
01:48:52: Ja, ich finde das echt krass bewundernswert, wenn man das schafft.
01:48:55: Weil ich glaube, für die betroffenen Personen ist das auf jeden Fall der bessere Weg in dem Fall.
01:49:01: Ja, das glaube ich auch.
01:49:02: Was mir aber auch so ein bisschen das Herz gebrochen hat.
01:49:06: war das einige Familiemitgliedern, also teilweise auch die Eltern, das nicht mehr miterlebt haben.
01:49:13: Also der Vater, der da wirklich jahrelang, jahrzehntelang nach dem Mörder seiner Tochter gesucht hat, dass er drei Monate vor dem Fund dann versterbt.
01:49:26: Also auch noch so knapp, das fand ich irgendwie ganz, ganz, ganz furchtbar.
01:49:29: Das hab ich auch richtig getroffen und in dem Moment hab ich auch richtig ... Tränen in den Augen gehabt, weil ich so dachte, wie unfair ist das?
01:49:36: Da kämpft er wirklich jahrelang dafür.
01:49:37: Und dann, ja, wie du sagst, ist das so kurz vorher, dass er das dann einfach nicht mehr mitbekommt.
01:49:44: Das fand ich auch echt furchtbar.
01:49:47: Aber ich bin auch sehr glücklich darüber, dass es mittlerweile so viele krasse Technologien gibt, um Täter zur Rechenschaft zu ziehen, weil diese genetische Genealogie, das war ja auch im Fall von Brian Cowburger Thema.
01:50:02: Dadurch kam man ja auch auf ihn.
01:50:04: Und ich glaube einfach, dass man es heutzutage sehr, sehr schwer hat, mit einem Mord davon zu kommen.
01:50:09: Das
01:50:09: glaube ich auch.
01:50:10: Das ist auch richtig so.
01:50:12: Ja, ich wurde das schon ein paar Mal gefragt, ob ich glaube, dass es heute noch möglich ist, mit einem Mord eben davon zu kommen.
01:50:20: Und ich halte die Wahrscheinlichkeit echt für sehr, sehr, sehr gering.
01:50:25: Ja, ja.
01:50:26: Also nicht nur, was forensisch mittlerweile möglich ist, sondern auch... Digital.
01:50:32: Also, da sind wir ja so viel weitergekommen, Handydaten auswerten.
01:50:37: Ich meine, Google-Suche an Fragen sind da wahrscheinlich noch das Einfachste.
01:50:40: Aber da gibt es ja wirklich so viele Mittel und Wege, wo ich mir denke, die Wahrscheinlichkeit, dass jemand damit davon kommt, die ist super gering.
01:50:49: Vor allem, weil es ja auch mittlerweile einige Prozesse auch ohne Leiche gibt, also auch ohne, dass eine Leiche gefunden wird und das... die Indizinkette trotzdem so dicht ist, dass du jemanden vor Gericht bringen kannst.
01:51:00: Also ich glaube wirklich, das ist fast unmöglich.
01:51:05: Ja, und das wird sich in den nächsten Jahren ja nur noch verbessern.
01:51:09: Ja.
01:51:10: Und das ist auch genau so, wie es sein soll.
01:51:13: Ja.
01:51:14: Ja,
01:51:14: also echt eine sehr, sehr krasse Folge, die mich auf jeden Fall heute noch sehr doll beschäftigen wird, glaube ich.
01:51:23: Ja, auf jeden Fall.
01:51:24: Das kann ich auf jeden Fall unterschreiben.
01:51:27: Aber dann will ich sagen, bist du jetzt dafür da, uns so ein bisschen Ablenkung zu verschaffen, hast du uns einen Gänsehautogo-Moment mitgebracht.
01:51:34: Natürlich.
01:51:35: Und diese Aufgabe übernehme ich sehr, sehr gerne.
01:51:49: Und der heutige Gänsehautogo-Moment.
01:51:51: Erst mal will ich kurz appreciaten, dass Sarah mir denn heute rausgesucht hat.
01:51:55: Ja, ich hab den nämlich von einer Hörerin geschickt bekommen.
01:51:59: Auf meinem Instagram-Profil, weil sie gemeint hat, dass wir bei Eisende da
01:52:03: nicht
01:52:03: ... Geantwortet haben?
01:52:06: Ja, komm, dann hör damit.
01:52:08: Dann kommt deiner auf jeden Fall direkt in die nächste Folge.
01:52:11: Ja, perfekt.
01:52:13: Und ich nenne dich jetzt hier mal bei deinem Instagram-Namen Lapixie und sie schreibt.
01:52:19: Jetzt aber zu meiner Geschichte, die mir immer noch selbst nach Jahren einen Gänsehautmoment beschert.
01:52:24: Ich habe vor circa sieben Jahren mit meinem Reute-Ex-Partner und meinen drei Katzen zusammengelebt.
01:52:30: An einem Abend hatten wir einen heftigen Streit, weswegen wir uns einig waren, dass wir für eine Nacht getrennt schlafen sollten.
01:52:36: Er schlief also im Schlafzimmer und ich hatte es mir auf der Couch im Wohnzimmer bequem gemacht.
01:52:41: Da ich noch nicht müde war, schaltete ich den Fernseher ein und schloss die Tür zum Wohnzimmer, damit es nicht zu laut werden würde.
01:52:48: Irgendwann fielen mir meine Augen zu und ich schlief ein.
01:52:51: Mitten in der Nacht wurde ich plötzlich wach, einfach so.
01:52:54: Der Fernseher war bereits von allein ausgegangen und in der Wohnung war es still.
01:52:59: Plötzlich ging ein Licht an, was sich durch das Milchglas, das in der Wohnzimmertür eingebaut war, deutlich sehen
01:53:05: konnte.
01:53:06: Ich habe es
01:53:08: auch direkt gedacht.
01:53:10: Nun müsst ihr noch wissen, schräg rechts gegenüber von unserem Wohnzimmer war unser Schlafzimmer.
01:53:15: Wenn man nach links aus dem Wohnzimmer ging, kam man direkt zum Badezimmer, von wo aus auch das Licht her kam.
01:53:21: Wenn man allerdings vom Schlafzimmer in das Badezimmer gehen wollte, konnte man dies zum einen nicht lautlos machen, da unser Boden direkt vor dem Wohnzimmer, wenn man darauf gelaufen ist, geknaht hatte und zum anderen warf eine Person, egal ob es dunkel oder hell im Flur war, immer eine Silhouette an der Glasscheibe der Wohnzimmertür ab, da man doch sehr nah an der Tür vorbei laufen musste.
01:53:42: Gefällt mir schon mal nicht.
01:53:44: Da ich allerdings noch bevor das nicht überhaupt
01:53:46: anging,
01:53:47: weder Schritte gehört hatte, noch einen Schatten Richtung Badezimmer gehen sah, wurde mir schon etwas unwohl.
01:53:53: Aber ich dachte mir in dem Moment, naja, vielleicht hatte mein Freund dieses Mal seine Ninja-Fähigkeiten ausgepackt.
01:54:00: Also wartete ich.
01:54:01: Ich wartete darauf, dass das Licht ausgehen würde und ein leichter Schatten an der Tür vorbei huscht und mir mit dem Knarren des Bodens die Bestätigung gibt, dass er es war.
01:54:11: Knapp fünfzehn Minuten passierte nichts.
01:54:14: Meine Anspannung wurde immer größer und dann ging das Licht auf einmal aus.
01:54:20: Fünfzehn Minuten lang hatte ich keinen einzigen Laut vernommen.
01:54:23: Nicht mal eine Reusbahn.
01:54:25: Nichts.
01:54:26: Plötzlich merkte ich, wie ich Kerzen gerade auf der Couch saß.
01:54:29: Mein ganzer Körper war bis in jede einzelne Phase angespannt und die Augenstuhe auf die Tür gerichtet.
01:54:35: So saß ich noch weitere fünfzehn Minuten auf der Couch, mit dem Gedanken, wenn im Glas gleich irgendein Umriss zu erkennen ist, schrei ich.
01:54:44: Am nächsten Tag habe ich direkt meinen Freund angesprochen, ob er dann eventuell die Nacht auf Toilette war oder eben einfach im Bad gewesen sei und schilderte ihm im selben Augenblick, was passiert war.
01:54:54: Als ich fertig mit erzählen war, meinte er zu mir, ne, ich war heute Nacht nicht im Bad.
01:54:59: Naja, vielleicht sind die Katzen ja irgendwie an den Lichtschalter gekommen.
01:55:04: Einen kurzen Augenblick hatte ich überlegt, aber das konnte ich auch schon im nächsten Moment sofort ausschließen, denn unser Lichtschalter im Bad war damals hinter einem unserer Schränke versteckt und gerade mal die flache Hand von mir und meinem Freund passte dazwischen, um den Schalter überhaupt zu betätigen.
01:55:19: Sollte damals irgendetwas wirklich da gewesen sein, bin ich froh, dass es mich in Ruhe gelassen hat.
01:55:25: Ja,
01:55:26: definitiv und dass du wahrscheinlich auch da heute nicht mehr wohnst.
01:55:29: Ja, das klingt auf jeden Fall so und... Da bin ich auch sehr froh drüber.
01:55:34: Mhm.
01:55:35: Auf jeden Fall eine sehr, sehr heftige Geschichte.
01:55:38: Ich
01:55:38: verstehe, dass das dir nach Jahren auch noch im Gänsehautmoment beschert, weil das wird's mir auf jeden Fall auch.
01:55:43: Ja, ums same.
01:55:45: Dann danke Sarah für die heutige Folge.
01:55:47: Ich war echt nonstop richtig dabei und richtig into.
01:55:51: Ich fand's einfach, ja, ein sehr, sehr krassen Fall.
01:55:56: Ja, sehr gerne.
01:55:57: Stets zu ihren Diensten.
01:55:59: Und dann sind wir, würde ich sagen, am Ende der heutigen Folge angekommen.
01:56:03: Wir hoffen natürlich, dass ihr alle nächsten Sonntag zum nächsten Spooky Sunday wieder mit dabei seid.
01:56:09: Und bis dahin schöne Träume.
01:56:11: Bis dann.
01:56:12: Tschüss.
01:56:13: Tschüssi.
01:56:23: Wie würdest du eigentlich mein Elch nennen?
01:56:27: Guck mal, wie der da sitzt.
01:56:28: Der sieht aus.
01:56:29: Kennst du diese Werner-Filme?
01:56:31: Ja, ja.
01:56:31: So sieht er aus.
01:56:33: Aber Werner will ich den nicht nennen.
01:56:35: Da denke ich irgendwie an Bierbauch und Bier.
01:56:37: Wer, Werney?
01:56:41: Nee, auch nicht, ne?
01:56:42: Der Blick hat
01:56:42: schon gesagt.
01:56:43: Irgendwas
01:56:47: Süßes.
01:56:48: Ja, Werner und Bernie sind nicht süß.
01:56:50: Das könnte man da sagen.
01:56:51: Ich hätte mal gedacht Hugo, aber auch nicht.
01:56:56: Macht doch mal eine Story bei Instagram.
01:57:00: Ja, Sie müssen wissen, ich war bei meiner Mama, ich bin da ein bisschen... crazy gegangen.
01:57:05: Sarah hat quasi Weihnachtsdeko geschopt bei ihrer Mama.
01:57:08: Wirklich
01:57:09: so, aber meine Mutter hätte halt auch einen eigenen Laden aufmachen können.
01:57:11: Also wenn ihr bald kommt da vorbei, Leute, das ist immer noch was zu haben.
01:57:14: Ich höre, wir haben uns unten am Auto zufällig getroffen und ich war so, was haben die da alles dabei?
01:57:19: Dann ist
01:57:19: er so ein großer Elch, der so seine
01:57:22: Küche
01:57:23: baumeln lässt.
01:57:23: Nein, nicht der Werni.
01:57:25: Und dann so ein kleiner Schneemann, dann habe ich noch so ein Adventskranz.
01:57:30: Gestell, dann habe ich noch so einen kleinen Baum, dann habe ich noch so einen größeren Weihnachtsmann.
01:57:34: Ich habe einen ganzen Zug, der Zug ist aber geil, der ist voll sweet.
01:57:37: Der Zug ist übel, den
01:57:38: hätte ich auch gerne.
01:57:40: Da bin ich ein bisschen neidisch, muss ich zugeben.
01:57:42: Ja, verstehe ich.
01:57:44: Verstehe ich, keine Ahnung, warum meine Mutter den abgegeben hat, ja.
01:57:47: Will ich nehmen wieder zurück?
01:57:49: Ich denke schon.
01:57:50: Ich denke
01:57:51: schon.
01:57:52: Aber ich
01:57:54: denke auch, dass sie es in einem Jahr gar nicht mehr weiß.
01:57:55: Nee, selbst nicht.
01:57:56: Die bestimmt acht von den Zügen.
01:57:58: Ey, das ist Wahnsinn.
01:58:00: Wenn die den ganzen Laden hat, ey.
01:58:02: Ach, guck mal, da hab ich noch so einen Zug.
01:58:04: Da hab
01:58:04: ich das noch.
01:58:05: Ist wirklich so.
01:58:06: Enki.
01:58:08: Chef Roulet, schon, gell?
01:58:10: Mein Vater
01:58:10: fährt ein.
01:58:11: Ah ja.
01:58:12: Mein Vater.
01:58:14: Deine Mutter.
01:58:18: San Francisco.
01:58:20: Bespähter Silje.
01:58:21: Was gibt's noch?
01:58:22: Bis bald, Rian.
01:58:24: Was gibt's noch?
01:58:27: Ein Peter Silje ist mein Favourite.
01:58:29: Bis später, Silje.
01:58:31: Ich finde, bis bald, Rian.
01:58:33: Geil.
01:58:34: Bis bald, Rian.
01:58:37: San Franchisco.
01:58:41: Schreibt uns mal, wen ihr mehr habt.
01:58:44: Sie hat das Canada College in Rero.
01:58:46: Danke.
01:58:46: Du hast gar eine gute
01:58:48: Mutter
01:58:50: gesagt.
01:58:58: Aber danke.
01:59:01: Egal, ich mache mir die Welt so, wie sie will, Mann.
01:59:08: Ich wusste gar noch,
01:59:19: da noch ein Häck.
01:59:20: Ich
01:59:20: auch nicht.
01:59:22: Aber ich weiß, es passt auf
01:59:27: jeden
01:59:28: Fall.
01:59:28: I love it.
01:59:30: Und ich frage mich immer, was Raja denkt, wenn er uns so aufnehmen hört und es sich ganz hart voll ernt.
01:59:35: Und dann sind wir halt so... Und er versteht es ja auch alles halt einmal nicht, weil es halt Deutsch ist und...
01:59:51: Ja, hätt ich auch gesagt.
01:59:52: SIRSWILL.
01:59:54: SIRSWILL,
01:59:54: weil es ja auch C-LIVE ist.
01:59:57: Weil wenn es
01:59:58: mehr SIRS ist, hätt ich's glaub ich an... Eigentlich gedacht es anders.
02:00:01: Ich auch, aber ich glaub, ich würd's auch Sears sagen, aber ich glaub, nur weil's Sea Life ist.
02:00:07: Heißt nicht, dass es Sears will ist.
02:00:09: Nein, ich glaub, das passt schon.
02:00:12: Was ja auch Sea Life ist, hast du ja das so ein feststehendes Ding.
02:00:18: So voll gesichert, weil es ist ja auch Sea
02:00:20: Life.
02:00:20: Weil beim Sea Life geht's ja auch um die Sea.
02:00:22: Weil bei der Straße geht's wahrscheinlich nicht um die
02:00:24: Sea.
02:00:24: Es geht um Lake.
02:00:27: Heißt sie Marvin und Jen oder Jean?
02:00:30: Jean,
02:00:31: würd ich sagen.
02:00:31: Weil sie live halt auch, oder?
02:00:34: Ja, sie live, klar.
02:00:36: Sorry.
02:00:37: Das versuch ich im Nachhinein, aber der Moment kam ich mir schlussig vor.
02:00:43: Nein, es ergibt ja auch schon Sinn ab.
02:00:49: Wundegrabgigs.
02:00:50: Bugcapes.
02:00:51: Bugcapes, weil die werden ja gebacken.
02:00:53: Bugcapes.
02:00:54: Bugcapes.
02:00:55: Das sind dann so Caves, Superman Caves.
02:00:57: Tschüssi.
Neuer Kommentar