#269 Das Geheimnis der Lehrerin — zwischen Verantwortung und Versuchung (Caroline Kayll)
Shownotes
Eine Lehrerin. Ein Schüler und ein Mann aus ihrer Vergangenheit. Drei Leben, verbunden durch Geheimnisse, Kontrolle und Obsession. Zwischen Macht und Abhängigkeit, Nähe und Gewalt entsteht ein Netz, aus dem niemand mehr entkommt.
⚠️ Triggerwarnungen: • Explizite Gewaltdarstellung • Sexueller Missbrauch eines Teenagers
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Transkript anzeigen
00:00:18: Eine Lehrerin, ein Schüler, ein Mann, den sie nie wieder hätte treffen dürfen, drei Leben, die sich kreuzen und an einem Abend alles verlieren.
00:00:29: Und damit ein herzliches Hello an unsere True Crime Junkies, willkommen zurück bei Eis in the Dark, eurem Blick ins Dunkel der Waren Verbrechen.
00:00:39: Wir sind Laura und Sarah und jeden Sonntag öffnen wir für euch ein neues Kapitel echter Kriminalfälle.
00:00:45: Geschichten, die uns beim Recherchieren selbst oft sprachlos machen.
00:00:49: Von kaltblütigen Mördern über ungeklärte Rätsel bis hin zu tragischen Schicksalen.
00:00:55: Dafür wühlen wir uns nicht nur durch Artikel und Internetquellen, sondern auch durch Autopsie-Berichte, Polizeidokumente und Aussagen von Zeitzeugen.
00:01:04: Immer mit dem Bewusstsein, dass hinter jedem Fall echte Menschen stehen, deren Leben für immer verändert wurde.
00:01:10: Denn das muss man so sagen, manche unserer Geschichten klingen wir aus einem Krimi, nur dass sie wirklich passiert sind.
00:01:16: Und wir haben uns übrigens eher auf unbekanntere Fälle spezialisiert.
00:01:20: Und ich glaube, das zeigt sich heute auch mal wieder.
00:01:24: Als
00:01:24: ihr, da aber Auffällestoß, die ihr von uns besprochen haben, möcht ihr dann schickt uns die gerne bei Instagram unter eisernedark.podcast.
00:01:33: Dann würde ich mal sagen, macht es euch bequem, stellt euch euren Eislatte bereit am aller aller aller aller aller besten in unseren Partner-and-Crime-Klesern.
00:01:46: Da kommen wir gleich nochmal drauf zu sprechen und taucht mit uns ein ins Dunkel.
00:01:56: Ja, Sarah, da hast du uns ja jetzt direkt die Steilvorlage gegeben.
00:01:59: Na klar.
00:02:00: Denn falls ihr uns nicht auf Instagram folgt, was ihr by the way dringend tun
00:02:05: solltet.
00:02:06: Ja, ich wollte ihm sagen, dann shame on you.
00:02:09: Dann habt ihr womöglich verpasst, dass wir vor wenigen Tagen unsere dritte Merch-Kollektion gelauncht haben.
00:02:16: Ja, und ich finde, die ist besonders geil geworden.
00:02:20: Also ich glaube, ich meine, ich liebe alle.
00:02:23: Aber ich glaube, das ist bisher echt so mein absoluter Favorit, weil das Design und auch die Gläser, die ich ja eben schon angesprochen habe, die liebe ich ganz besonders.
00:02:33: Ihr müsst wissen, ich beschreibe die euch einmal, sind zwei Gläser.
00:02:37: Die sich auch schon mega, mega geil anfühlen.
00:02:40: Und auf dem einen ist unser EITD.
00:02:43: Und auf dem anderen, das ist mein absoluter Favorit, sind Laura und ich zu sehen, wie wir Hand in Hand mit einem Eist-Coffee davon rennen.
00:02:52: Und Tika ist einfach auch mit dabei.
00:02:54: Ja,
00:02:56: ich hab sie auch gezeigt und war so, guck mal.
00:02:58: bis auf unser Merch.
00:03:00: Ja.
00:03:00: Und es ist dann immer so ein Full Circle, started from the bottom, now we're here, moment, weil Tiki ja aus dem Tierschutz kommt und in Nagar nicht schön Familie gewohnt hat.
00:03:10: Und jetzt ist sie einfach Teil unserer neuen Merch-Kollektion.
00:03:13: Ja, das ist richtig, richtig schön.
00:03:15: Voll.
00:03:16: Und neben den Gläsern
00:03:18: haben
00:03:18: wir noch ein Longsleef rausgebracht.
00:03:22: Liebe ich.
00:03:23: Was mich auch mega freut, weil wir hatten ja bisher nur Hoodies.
00:03:25: Ja.
00:03:26: Und so ein Longslee finde ich mega cool.
00:03:29: Ja, finde ich auch.
00:03:30: Mega, mega geil, weil man das auch irgendwie so ein bisschen, man kann es im Herbst anziehen, man kann es im Winter anziehen, vielleicht noch im Frühjahr, weil es eben nicht so super dick ist.
00:03:39: Und ich finde, das fällt halt auch voll nice.
00:03:40: Also alles in der Kollektion ist oversized.
00:03:43: Auch das T-Shirt, das wir noch haben, das vom Design her auch so cool ist.
00:03:49: Das sind Laura und ich am Podcast.
00:03:51: Und Laura zu Hause vor dem Bücherregal mit Tiki.
00:03:55: Und ich in irgendeinem random Café irgendwo mit Meer und Palmen im Hintergrund.
00:04:01: Also genauso, wie wir auch total oft aufnehmen.
00:04:04: Also richtig nice und das sieht super stylisch einfach auch aus.
00:04:08: Das hört sich nicht so cool an, wenn jemand sagt, ist super stylisch, klingt das ein bisschen Boomer.
00:04:13: Aber es ist echt cool.
00:04:14: Ja, total.
00:04:15: Und wir haben feinlich auch Sticker rausgebracht.
00:04:19: Ja.
00:04:19: Und irgendwie bisher so ein bisschen beim Bewerben unserer neuen Merch-Kollektion.
00:04:24: Vergessen
00:04:24: ist ein bisschen hinten abgefallen.
00:04:27: Und gar nicht zu recht eigentlich, weil wer uns kennt, der weiß ganz genau, dass wir riesige Sticker größern.
00:04:34: Weil also man kann halt alles mit Stickern vollkleben.
00:04:38: Und die sind richtig cool auch.
00:04:39: Ja, total.
00:04:41: Und an der Stelle möchte ich mal einen ganz, ganz, ganz großen Shoutout an Lisa
00:04:45: geben,
00:04:46: die die Designs mit uns verwirklicht hat und die da wirklich was ganz, ganz Tolles.
00:04:51: rausgezaubert hat.
00:04:52: Also wir waren so halb von der ersten Sekunde an und sind unendlich happy mit dem Endergebnis.
00:04:57: Ja, total.
00:04:58: Und falls ihr es wie gesagt bei Instagram verpasst habt, wir packen euch den Link zum Shop natürlich in die Show-Naut, dann könnt ihr euch alles, was wir euch gerade beschrieben haben, mal selbst anschauen.
00:05:08: Ja, ganz genau.
00:05:09: Und die nächsten Tage choppen wir auf Instagram noch ein anderes Design mit so bisschen Vorbehalt.
00:05:15: Eigentlich voll geil, aber wir müssen da auf jeden Fall nochmal mit euch sprechen.
00:05:18: Ja.
00:05:19: Deswegen folgt uns auch unbedingt bei Instagram unter eisenedark.podcast.
00:05:26: Laura, und bevor wir in den heutigen Fall rein starten, hätte ich da mal eine Frage an dich.
00:05:32: Gab es denn schon mal jemand, für den du geschwärmt hast, obwohl er dir gegenüber eigentlich in der Machtposition war, also beispielsweise dein Vorgesetzter oder dein Lehrer oder sowas in die Richtung?
00:05:45: Lehrer auf jeden Fall.
00:05:46: Ja?
00:05:47: Also gerade so, als ich, weiß
00:05:49: nicht,
00:05:50: siebte, achte Klasse war, gab es bei uns an der Schule einen Referendar und die waren ja immer relativ jung.
00:05:56: Ja.
00:05:57: Und da war einer, den ich nicht selbst als Lehrer hatte, aber den ich immer so mal in der Schule gesehen habe und den fand ich ganz, ganz toll.
00:06:06: Und für den habe ich so aus der Ferne sehr doll geschwärmt.
00:06:10: Also so ein bisschen angehimmelt, wenn er auf dem Gang an dir vorbeikam.
00:06:14: Ja,
00:06:14: und das ging meinen Klassenkameradinnen ähnlich und wir haben dann alle so ein bisschen gekichert und getuschelt.
00:06:21: Das klassische ein bisschen.
00:06:23: Aber das war so das harmloseste.
00:06:25: Ja,
00:06:26: ja.
00:06:26: Weil ich erinnere mich, wir waren ja auf derselben Schule zusammen.
00:06:30: Ich erinnere mich da auch an einen Schüler.
00:06:32: Ich weiß nicht, ob du weißt, auf was ich hinaus will.
00:06:36: Aber der hatte ja damals auch tatsächlich Was mit einer Lehrerin von uns.
00:06:42: Ja, ja.
00:06:44: Und während er noch Schüler war, war das sehr heimlich.
00:06:48: Aber nachdem er die Schule verlassen hatte, haben das Leute dann auch schon mitbekommen.
00:06:52: Ja, ja.
00:06:53: Und das fand ich damals irgendwie voll krass.
00:06:56: Also ich weiß nicht, ich hab da irgendwie vorher nie darüber nachgedacht, dass das überhaupt eine Option gewesen wäre.
00:07:03: Aber ja, das fand ich damals irgendwie schon heftig mitzubekommen.
00:07:06: Ich erinnere mich da auch dran, das war ja auch eine sehr attraktive und auch jüngere Lehrerin auf jeden Fall.
00:07:13: Voll.
00:07:14: Und er war auch ein attraktiver Typ.
00:07:17: Ja,
00:07:17: ja.
00:07:17: Also so rein optisch auf jeden Fall ein schönes Paar.
00:07:20: Und ich hab das damals, muss ich ehrlich zugeben, gar nicht kritisch hinterfragt.
00:07:25: Ich auch nicht so arg.
00:07:26: Ich weiß gar nicht, in der wievielten Klasse ich da war, aber ich dachte damals so, ja, ist doch schön und hab halt gar nicht ... Na, lass sie doch.
00:07:34: Die Problematik dahinter
00:07:35: zu
00:07:35: sehen.
00:07:36: Ja, voll.
00:07:38: Also ich glaube, das liegt schon auch mit daran, dass er ja damals auch schon ein bisschen älter war.
00:07:42: Also ich glaube, er war sogar schon achtzehn oder so.
00:07:46: Das hat, glaube ich, angefangen in der Oberstufe bei dem.
00:07:50: was das Alter angeht, hätte es schlimmer sein können.
00:07:53: Aber dann kommt da ja immer noch dieses Machtgefälle hinzu.
00:07:56: Und das hast du halt einfach offensichtlich bei einer Lehrerin oder bei einem Lehrer.
00:08:00: Das muss man halt einfach so sagen.
00:08:02: Und das habe ich damals gar nicht kritisch unterfragt.
00:08:05: Ich auch gar nicht.
00:08:06: Und ich erinnere mich auch daran, dass es auch bei anderen Lehrern so Gerüchte gab.
00:08:11: Echt?
00:08:12: Bei einer Lehrerin, dass sie mit einer Schülerin zusammen sein soll.
00:08:17: Aber das war nie ... was offiziell bestätigt wurde.
00:08:20: Da wurde halt immer so gemunkelt.
00:08:22: Und deswegen weiß ich auch nicht, ob das überhaupt gestimmt hat oder nicht.
00:08:26: Aber da wurde das ein oder andere Mal drüber spekuliert.
00:08:29: Ja, aber kannst du mir das erzählen?
00:08:32: Also nicht im Podcast, aber...
00:08:33: Ja, ich erzähl dir, um wenn's geht.
00:08:36: Aber das finde ich dann halt auch irgendwie... Also ich find's krass.
00:08:39: Und ich find's auch krass, dass das nie so kritisch hinterfragt wurde.
00:08:42: Also dass man sich da nie Gedanken drum gemacht hat, um solche Machtgefälle.
00:08:46: Und ich hätte das auch... früher in anderen Situationen gar nicht gemacht.
00:08:52: Also jetzt heute, wenn ich mir das zum Beispiel anschaue, dass da Mädels auf einem Rammsteinkonzert sind und Justin halt irgendwie ja auch in Machtgefälle darstellt, wenn die dann Backstage gerufen werden, das verstehe ich jetzt.
00:09:06: Aber damals hätte ich das in der Situation wahrscheinlich selbst auch gar nicht gesehen.
00:09:11: Und ich finde gerade deshalb, weil mir geht es ähnlich, es ist total wichtig darüber zu sprechen und das auch... vor allem Schüler und Schülerinnen aufgeklärt werden, weil, wie gesagt, wir als Schülerinnen haben das halt nicht kritisch hinterfragt.
00:09:24: Und ich glaube, da ist auf jeden Fall ein ganz, ganz großer Bedarf an Aufklärung.
00:09:30: Ja, definitiv.
00:09:31: Weil das halt einfach wirklich gefährlich werden kann.
00:09:34: Ja.
00:09:34: Und bei Schülern kommt dann ja auch noch hinzu, dass das, weil ich höre das irgendwie auch öfter, dass es Lehrerinnen und Schüler sind.
00:09:43: Ja.
00:09:43: Sonst würde ich sagen, es ist ... wenn da so eine Age Gap ist, glaube ich, oft andersrum, dass es ältere Männer und jüngere Frauen sind oder Mädchen in dieser Altersrange.
00:09:55: Aber im Lehrerberuf habe ich das echt schon oft mitbekommen, dass es Lehrerinnen sind.
00:10:00: Ja, total.
00:10:00: Und wir haben uns ja gerade heute passenderweise über die eine Folge von Mord of Ex auch unterhalten.
00:10:08: Ja, ganz genau.
00:10:08: Da ging es ja
00:10:09: auch um eine Lehrerin und einen Schüler.
00:10:11: Also über diesen Fall sprechen wir heute nicht.
00:10:15: Falls du einen oder andere denken.
00:10:16: Befürchtet hat.
00:10:18: Aber ja, das ist wirklich gar nicht so selten.
00:10:22: Ja, und da ist es dann glaube ich halt auch wirklich so, dass gerade so popatierende Jungs sich damit vielleicht auch so ein bisschen cool fühlen.
00:10:34: Ja.
00:10:34: Und auch wenn Freunde das mitbekommen würden, dann würde das wahrscheinlich gehypt werden und dann würde es dann High Five für geben und es wäre halt richtig, richtig cool.
00:10:43: Ja.
00:10:44: Weil er halt so gar nicht hinterfragt wird, ob das eigentlich in Ordnung ist oder nicht und was da auch seitens der Lehrerin dann hinten dransteckt.
00:10:53: Also ich glaube, das ist wirklich ein Thema, das viel häufiger besprochen werden muss.
00:10:57: Ja, und ich wette, dass wir darüber im Laufe der Folge auch noch sprechen werden, aber es ist nämlich ganz wichtig zu wissen, dass es Situationen gibt, in denen es einfach keinen Konsens gibt.
00:11:07: Ja, genau.
00:11:08: Und das ist einfach so eine Situation.
00:11:12: Und dann würde ich euch mal auffordern, genau das im Hinterkopf zu behalten, wenn wir in unseren heutigen Fall reinstarten.
00:11:20: Ich bin
00:11:21: gespannt.
00:11:23: Es gibt Menschen, die ihr Leben damit verbringen, anderen zu helfen.
00:11:27: Aus Überzeugung, aus Mitgefühl, vielleicht auch, um sich selbst zu retten.
00:11:33: Caroline ist einer dieser Menschen.
00:11:35: Sie will verstehen, heilen, halt geben.
00:11:38: Doch auf diesem Weg beginnen die Grenzen zu verschwimmen zwischen Fürsorge und Verlangen, zwischen richtig und falsch.
00:11:46: Bis aus dem Wunsch Gutes zu tun, eine Entscheidung entsteht, die alles verändert und sich nicht mehr rückgängig machen lässt.
00:11:53: Dabei beginnt Caroline's Geschichte mit denselben guten Absichten, die ihr Leben später so widersprüchlich machen werden.
00:12:00: Schon früh zieht es sie im Berufe in den Verantwortung und Mitgefühl zum Alltag gehören.
00:12:05: Zunächst arbeitet sie als Sozialarbeiterin unterstützt Familien in schwierigen Lebenssituationen, bekleidet Menschen, die mit Armut, Sucht oder häuslicher Gewalt zu kämpfen haben.
00:12:16: Sie sieht das, was andere lieber übersehen und entwickelt den Wunsch, nicht nur zuzuhören, sondern wirklich etwas zu verändern.
00:12:25: Dieser Wunsch führt sie weiter in den öffentlichen Dienst nach Cumbria in den Nordwesten Englerns.
00:12:30: Eine Region bekannt für ihre Seen, grünen Hügel und abgeschiedenen Gemeinden.
00:12:35: Dort arbeitet Caroline als Polizistin begegnet täglich der Schattenseite des Lebens.
00:12:41: Konflikten, Einsamkeit, Verzweiflung.
00:12:45: Sie lernt, in Momenten ruhig zu bleiben, in den Anderen dem Boden unter den Füßen verlieren und beginnt zu begreifen, wie schmal der Grad zwischen Schutz und Kontrolle sein kann.
00:12:55: Anfang der Jahrzehnte sucht Caroline eine neue Herausforderung und findet sie hinter Gefängnismauern.
00:13:01: Sie beginnt im HMP No Thumbland zu arbeiten, einer großen Justizvollzugsanstalt nahe der Küste.
00:13:08: Zunächst ist sie dort als Justizbeamtin tätig, verantwortlich für Sicherheit, Ordnung und das tägliche Leben der Insassen.
00:13:16: In dieser Zeit lernt sie ihren Cale Ken, ein erfahrenen Senior Prison Officer und Security Manager des Gefängnisses.
00:13:24: Er ist ruhig, besonnen, jemand, der die Abläufe kennt und von den Kollegen respektiert wird.
00:13:30: Zwischen den beiden entwickelt sich mit der Zeit mehr aus bloße Kollegialität.
00:13:35: Drei Jahre nach ihrem Kennenlernen im Jahr Zwei-Tausend-und-Fünf heiraten sie.
00:13:40: Für Caroline bedeutet das Stabilität.
00:13:43: Ein Leben, das geordnet scheint, strukturiert und sicher.
00:13:46: Hinter den Gefängnismauern trifft Caroline auf Menschen, deren Leben aus der Spur geraten ist.
00:13:52: Männer, die gescheitert sind, die wütend, verletzlich oder einfach verloren wirken.
00:13:58: Einer von ihnen ist der drei Jahre ältere Paul Robson, ein ehemaliger Käfigkämpfer, ein Mann, der gelernt hat, Schmerz zu kontrollieren, ihn zu ertragen und mit derselben Präzision zuzufügen.
00:14:11: Paul wächst im Nordosten Englands auf, in einem Umfeld, das geprägt ist von harte Arbeit, wenig Perspektiven und einer Kultur, in der Stärke mehr zählt als Worte.
00:14:22: Dort besucht er schließlich die Washington Boys' School.
00:14:25: Nach seinem Abschluss beginnt er eine Ausbildung als Maler und Dekorateur.
00:14:30: Zudem beginnt er gelegentlich als Hilfsarbeiter bei einer örtlichen Fischerei.
00:14:34: Schon früh sucht Paul Anerkennung, wo sie laut und sichtbar ist.
00:14:39: Auf der Straße, später im Ring.
00:14:42: Die Kämpfe geben ihm Richtung, aber vor allem Kontrolle und Macht.
00:14:47: Er steigt in Mixed Martial Arts ein, kurz MMA, einem Kampfsport, der verschiedene Disziplinen wie Boxen, Ring und Gigi zu vereint und kaum Raum für Schwäche lässt.
00:14:58: Seine Welt besteht aus Training, Schmerz und dem ständigen Beweis der eigenen Stärke.
00:15:04: Um seine Erfahrung weiterzugeben, gründet er später ein eigenes Fitnessprogramm, Cage Conditioning Coach.
00:15:11: Ein Konzept, das Disziplin, Ausdauer und körperliche Härte verspricht, inspiriert von der Mentalität des Käfigs indem er eins selbst kämpfte.
00:15:22: In den Jahren vor seiner Begegnung mit Caroline zieht Paul Robson eine lange Spur aus Zorn und Verwüstung hinter sich her.
00:15:28: Einundzwanzig Verurteilungen, zweiundneunzig Straftaten, begangen über einen Zeitraum vor mehr als dreißig Jahren.
00:15:37: Ja.
00:15:38: Körperverletzung, Besitz von Heroin, Bedrohung, illegaler Waffenbesitz.
00:15:44: Es ist ein Muster aus Wut, Reue und Rückfall, dass sich immer wiederholt.
00:15:50: Als Paul und Caroline im Jahr zwei tausendundfünf also aufeinandertreffen, sitzt er gerade seine Haftstrafe bezüglich des Heroinbesitzes ab.
00:15:58: Anders als bei früheren Aufenthalten, gelingt es ihm diesmal innerhalb des Systems Fuß zu fassen.
00:16:05: Er arbeitet in der Bildungsabteilung des Gefängnisses, unterstützt den Unterricht, hilft anderen Insassen beim Lesen, schreiben und bei organisatorischen Aufgaben.
00:16:15: So entsteht zwischen ihm und Caroline eine Affäre.
00:16:18: Heimlich, intensiv und gefährlich.
00:16:22: Gegenüber Paul betont sie immer wieder, dass die Verbindung zwischen ihnen nicht nur auf sexueller Ebene basiere.
00:16:28: Sie spricht von Gefühlen und Vertrauen davon, dass sie all das niemals erwartet hätte.
00:16:34: Doch sie weiß, dass ihre außerählliche Beziehung geheim bleiben muss.
00:16:38: Ihr Mann arbeitet noch immer in derselben Einrichtung und allein der Gedanke, dass neben ihren auch noch ihre Kollegen oder Vorgesetzten etwas bemerken könnten, löst Panik in ihr aus.
00:16:52: Denn eine Affäre mit einem Heftling gilt als schwerer Verstoß gegen das Strafvollzugsgesetz.
00:16:57: Ein Bruch der professionellen Integrität, der sie nicht nur ihre Karriere, sondern auch ihre Freiheit kosten könnte.
00:17:05: In Großbritannien ist jeder sexuelle Kontakt zwischen Gefängnismitarbeitern und Insassen nämlich strafbar.
00:17:12: Zu Recht.
00:17:13: Ja, definitiv.
00:17:15: Selbst dann, wenn es eben vermeintlich einvernehmlich geschieht.
00:17:20: Denn das Gesetz werdet eine solche Beziehung als Missbrauch eines Machtverhältnisses, da ein Insasse rechtlich nicht in der Lage ist, eine freie Zustimmung zu geben.
00:17:31: Die Verantwortung liegt demnach immer bei den Mitarbeiter.
00:17:35: wird eine solche Beziehung aufgedeckt, drohen sofortige Entlassungen, der Verlust der beruflichen Zulassung, öffentliche Bloßstellung und in schweren Fällen auch eine Freiheitsstrafe von bis zu zwei Jahren.
00:17:48: Für Caroline steht also nicht nur ihre Karriere, sondern auch ihre Freiheit auf dem Spiel.
00:17:53: Und natürlich auch ihre Ehre.
00:17:55: Also ich hatte auch zwischendurch ganz kurz vergessen, dass ihr Mann ja auch in dem gleichen Gefängnis arbeitet, bis du das dann nochmal wiederholt hast.
00:18:04: Ja.
00:18:05: Und ich muss auch ehrlicherweise sagen, also gerade bei dieser Affäre, da spielen ja so viele Faktoren mit rein, die das Ganze eigentlich unmöglich machen.
00:18:16: Also es ist ja nicht nur ihre Karriere und ihre Freiheit, sondern eben auch die Ehe unter natürlich auch, was ihre Kolleginnen davon halten.
00:18:26: Also das ist ja so ihr ganzer Ruf, der dadurch ja auch in den Dreck gezogen werden kann.
00:18:31: Und ich muss auch sagen, ich find Betrügen eh immer schlimm, egal wann, wie, wo.
00:18:35: Aber ich muss schon sagen, ich find's schon sehr perfide, dass sie das an dem Ort macht, an dem auch ihr Mann arbeitet.
00:18:42: Voll, das hab ich mir nämlich auch gedacht.
00:18:44: Weil ich glaube, dass viele Menschen auf der Arbeit fremdgehen.
00:18:50: Aber dass der Partner oder die Partnerin da ja auch jederzeit von Wind bekommen, Hünsche, auch so Flurfunk und so was.
00:18:57: Weil solche Dinge bekommt man ja schon schnell mit.
00:19:01: Das finde ich irgendwie schon mal körper und ich habe mich schon auch so ein bisschen gefragt da gehen wir im laufe der folge aber noch mal ein bisschen genauer drauf ein ob das auch so ein bisschen der kick mit für sie war.
00:19:13: Also finde ich schon echt hart respektlos muss ich ganz klar sagen.
00:19:17: Ja definitiv.
00:19:19: Trotz des Risikos glaub Caroline die beziehung geheim halten zu können.
00:19:23: Doch im geschlossenen system eines gefängnisses bleibt kaum etwas unbemerkt.
00:19:29: Schon bald machen Gerüchte die Runde.
00:19:31: Einige Kolleginnen wollen gesehen haben, wie Caroline und Paul sich viel zu vertraut begegnen, solange miteinander sprechen, dass in ihren Blicken etwas liegt, das über reine Professionalität hinausgeht.
00:19:44: Offiziell bleibt alles unbestätigt, doch das Flüstern auf den Fluren verstummt nie ganz.
00:19:51: Jahre später wird Caroline von den Gerüchten eingeholt.
00:19:55: Ihr Mann Ian, den noch immer im selben Gefängnis arbeitet, spricht sie eines Amts darauf an.
00:20:01: Ruhig, aber mit spürbarer Unsicherheit in der Stimme.
00:20:05: Er will wissen, ob an den Geschichten etwas dran ist.
00:20:08: Und Caroline reagiert heftig.
00:20:11: Sie weist jede Vermutung entschieden zurück und betont, dass sie sich dabei um aus der Luft gegriffene Lügen halten würde.
00:20:19: Für einen Moment begt sie nicht wie die Frau, die sonst Ruhe und Kontrolle ausstrahlt.
00:20:24: sondern wie jemand, der sich verteidigen muss, um jeden Preis.
00:20:28: Wenig später wird Paul Robson entlassen, seine Strafe ist verbüßt, er kommt also wieder auf freien Fuß.
00:20:35: Mit seinem Weggang endet auch die Affäre.
00:20:38: Für Caroline scheint das Kapitel abgeschlossen.
00:20:41: Sie bleibt bei ihrem Mann, kehrt in ihren Alltag zurück, arbeitet weiter, lächelt und funktioniert.
00:20:48: Fast ein Jahrzehnt vergeht bis Paul im Jahr- erneut verurteilt wird.
00:20:55: Diesmal zu einer zehnjährigen Haftstrafe wegen Drogen- und Waffenbesitzes.
00:21:00: Und wieder führt ihn seinen Weg hinter dieselben Mauern, in das HMP Northumberland, jenes Gefängnis, in welchem Caroline noch immer tätig ist.
00:21:10: Ach
00:21:10: was, ein Zufall.
00:21:13: Als sie seinen Namen auf einer internen Liste entdeckt, hält sie kurz inner.
00:21:18: Ein vertrautes Ziehen im Bauch, eine Mischung aus Überraschungen und Unruhe.
00:21:23: Paul Robson.
00:21:25: Neun Jahre sind vergangen und auch genügt ein einziger Name, um alte Erinnerungen Bach zu rufen.
00:21:32: Diesmal arbeitet Paul nicht direkt in ihrem Bereich, sondern wird zunächst als Reinigungskraft eingesetzt.
00:21:38: Ein stiller und scheinbarer Job, der ihn durch verschiedene Teile des Gefängnisses führt.
00:21:43: Nach einigen Begegnungen saw Caroline jedoch dafür, dass er zunehmend in ihrem Zuständigkeitsbereich eingesetzt wird.
00:21:51: Offiziell eine organisatorische Entscheidung, in Wahrheit aber wohl mehr als das.
00:21:57: Denn nur wenig später lebt ihre Affäre wieder auf.
00:22:01: Heimlich und vorsichtig, doch mit derselben Anziehung wie damals.
00:22:06: Eine Verbindung, die sie nie wirklich losgelassen hat.
00:22:10: Und An der Stelle möchte ich gerne einmal reinkriegen, denn genau das sind so die Momente, in denen ich mir gedacht habe, dass diese Affäre ja wirklich nur durch diesen Nervenkitzel lebt, dass sie das auf der Arbeit machen, auf der auch ihr Mann tätig ist und sie auch jederzeit erwischen könnte, weil sonst hätten sie ja auch die neuen Jahre lang, in denen er frei war.
00:22:35: und in denen eine Affäre ja viel leichter umsetzbar gewesen wäre, nutzen können, um sich weiterhin zu treffen.
00:22:41: Ja, total.
00:22:42: War also schon heftig vor allem, dass er dann wirklich auch wieder in das gleiche Gefängnis kommt.
00:22:48: Ja, und auch wieder wegen inlicher Delikte straffällig wurde.
00:22:52: Ja, ja.
00:22:54: Also das hat mich schon auch so ein bisschen verwundert.
00:22:57: Über ein Jahr lang führen sie ihre Beziehung im Verborgenen fort.
00:23:02: Zwischen den Routinen des Gefängnisalltags finden sie immer wieder Momente, in denen sie ungestört Zeit miteinander verbringen können.
00:23:09: Im Jahr im Jahr ist Paul Robson auf Bewährung entlassen.
00:23:13: Und das Jahr hat tatsächlich viel früher als ursprünglich geplant.
00:23:18: Ja.
00:23:18: Denn er wurde ja eigentlich zu einer zehnjährigen Haftstrafe verurteilt.
00:23:22: Ja.
00:23:22: Und das im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr
00:23:30: im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr
00:23:33: im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr deutlich früher als geplant.
00:23:36: Und das fand ich irgendwie auch seltsam, weil er ja mehrfach vorbestraft war.
00:23:40: Ja.
00:23:41: Also, ich hab mir dann schon gedacht, na ja, vielleicht wegen guter Führung, aber wenn du eben siehst, dass das ein Mensch ist, der wieder und wieder und wieder straffällig wird, dann finde ich so eine Strafmilderung schon irgendwie ein bisschen sass.
00:23:55: Ja, ich auch, weil, also du hast ja vorgetragen, dass er irgendwie ... Ja,
00:24:07: ganz genau.
00:24:08: Für Caroline fühlt sich das zunächst wieder wie ein Abschluss an.
00:24:12: Es würde ein Kapitel enden, das ohnehin nie hätte existieren dürfen.
00:24:17: Doch ganz loslassen kann sie dieses Mal nicht.
00:24:21: Nur kurz nach Pauls Entlassung beginnen die beiden sich auch draußen wieder zu sehen.
00:24:26: was als unverbindliches Treffen beginnt, wird schnell vertrauter.
00:24:30: Sie verbringen ein gemeinsames Wochenende in einer alten, frisch renovierten Scheune, abseits von allem, was sie kennen, fast so, als könnten sie dort vor einen Moment vergessen, wer sie sind.
00:24:41: In dieser Zeit erzählt Caroline ihm, dass sie an Krebs erkrankt ist.
00:24:46: Und an der Stelle einmal ganz kurz Ich habe das in einer Quelle gelesen, danach ist das aber nirgendwo mehr aufgeploppt.
00:24:54: Also
00:24:55: ich kann jetzt nicht sagen, ob dem wirklich so war.
00:24:58: Ich bezweifle es aber, weil ich glaube, das hätte man sonst bestimmt nochmal woauf geschnappt.
00:25:05: Oder ob sie das vielleicht einfach nur erfunden
00:25:08: hat.
00:25:09: Ich muss ja leider sagen an der Stelle, dass sie eine Person ist, die ja scheinbar sehr gut lügen kann, wenn sie ihren Ehemann so oft betrügt und hintergeht.
00:25:20: Ja.
00:25:21: Also ich würde es ihr mit meinem jetzigen Wissenstand auf jeden Fall zutrauen.
00:25:27: Ja und dazu kommt eben, dass Paul davor darüber nachgedacht hat, England zu verlassen, um nach Schottland zu ziehen und als sie ihm das dann aber mitteilt, verwirft er seinen Plan.
00:25:39: Also das könnte dann vielleicht auch das Motiv für die Lüge gewesen sein.
00:25:42: Ja, okay, das wird schon ein schlüssiges Bild ergeben.
00:25:45: Ja.
00:25:45: Die Nachricht über ihre Krebserkrankung trifft Paul unerwartet und bindet ihn auf eine leise aber tiefgehende Weise noch fester an sie.
00:25:55: Etwa sechs Monate nach Pauls Freilassung trifft Caroline eine Entscheidung, die ihr Leben erneut verändert.
00:26:02: Sie trennt sich von ihrem Ehemann Ian, mit dem sie die letzten dreizehn Jahre verbracht hatte.
00:26:08: Für Caroline fühlt es sich an, als würde sie ein Leben hinter sich lassen, das ihr längst fremd geworden ist.
00:26:15: Sie entscheidet sich für eine gemeinsame Zukunft mit Paul.
00:26:18: Trotz der Trennung herrscht zwischen Caroline und Ian kein böses Blut.
00:26:23: Sie gehen respektvoll auseinander ohne Vorwürfe und ohne Traum.
00:26:27: Nach der langen gemeinsamen Zeit verbindet sie noch immer etwas.
00:26:31: Ob nun Gewohnheit oder eine gewisse Art von emotionaler Abhängigkeit, die Verbindung zwischen Caroline und Ian bleibt bestehen.
00:26:40: Gelegentlich treffen sie sich auf einen Kaffee, um über die Arbeit und das Leben im Allgemeinen zu sprechen.
00:26:46: Caroline lebt nun nicht mehr in dem gemeinsamen Haus, sondern findet zunächst bei einer Freundin in Linton, einem kleinen Ort im Osten von Northumberland, unter Schlupf.
00:26:55: Linton ist ruhig, umgeben von Feldern und alten Steinmauern, ein Dorf, in dem man jeden kennt und die Tage sich in Vertrauter Gleichförmigkeit wiederholen.
00:27:05: Genau hier entscheidet sich Caroline, sesshaft zu werden.
00:27:09: Sie kauft ein kleines Haus in einer ruhigen Straße mit einer entspannten Nachbarschaft.
00:27:14: Kurz darauf zieht Paul Bayer ein.
00:27:17: Nach außen wirken sie wie das ganz normale Paar von nebenan, freundlich und unauffällig.
00:27:23: In dieser Zeit Anna Caroline auch beruflich noch einmal die Richtung.
00:27:27: Sie verlässt den Gefängnisdienst und beginnt an der Etkinson-Hausgule in Siegal zu unterrichten.
00:27:33: einer Schule für Jung, die im klassischen Schulalltag oft keinen Platz mehr finden.
00:27:37: Viele von ihnen haben mit innerer Unruhe, schwierigen Familienverhältnissen oder Vertrauensproblemen zu kämpfen.
00:27:44: Der Unterricht verlangt Geduld, Einfühlungsvermögen und Standhaftigkeit, Qualitäten, die Caroline auszeichnen.
00:27:52: Für sie ist die Arbeit an dieser Schule mehr als nur ein Job.
00:27:56: Sie sieht darin, die Chance wirklich etwas zu bewirken.
00:28:00: und vielleicht auch sich selbst ein Stück weit neu zu erfinden.
00:28:04: Für eine Weile scheint sich Carolines Leben zu fügen.
00:28:07: In Linden wirkt alles geordnet und harmonisch.
00:28:10: Sie hat zwei Pferde, die auf einer kleinen Farm in der Nähe untergebracht sind, ein Ort, an dem sie zur Ruhe kommt, wenn der Alltag zu laut wird.
00:28:19: Ihren kleinen Hund namens Boxer nimmt sie überall mithin, beim Spaziergang durch die Felder, auf dem Weg zur Arbeit oder wenn sie am Wochenende die Pferde auf der Farm besucht.
00:28:30: Er ist ihr ständiger Begleiter, still, aufmerksam, immer in ihrer Nähe.
00:28:35: Im Dorf kennt man die beiden längst, Caroline mit dem freundlichen Lächeln und dem kleinen Hund, der ihn nie von der Seite weicht.
00:28:42: In diesen Monaten scheint ihr Leben zu Ruhe gekommen zu sein.
00:28:46: Die Routine tut ihr gut.
00:28:49: Sie arbeitet, reitet, kümmert sich um Haus und Tiere und Paul wirkt ausgeglichener, seit er wieder als Coach arbeitet.
00:28:57: Er trainiert junge Männer im Fitnessstudio, spricht über Disziplin, Stärke und Durchhaltevermögen.
00:29:04: Und hier würde ich ganz gerne mal deine Meinung zu wissen, denn auf der einen Seite hört es sich ja so ein bisschen so an, als würde Paul auch wieder zurück in das Leben in Freiheit finden.
00:29:18: Aber
00:29:19: was hältst du davon, dass er mit Jugendlichen im Fitnessstudio zusammenarbeitet?
00:29:25: Weil ich hab das schon so ein bisschen kritisch gesehen.
00:29:28: Ich find's auch schwierig, weil wenn man bedenkt, wie viele Straftaten er in der Vergangenheit begangen hat, ich kann mir schon vorstellen, dass er gerade jungen Menschen da ganz falsche Werte mit an die Hand gibt.
00:29:43: Ja, ich seh das nämlich genauso, weil von allem, was ich über Paul gehört habe, ist da schon so der Mensch, der harte und stärke über Emotionen stellt.
00:29:55: Und das hört sich für mich schon so ein bisschen nach der Kategorie Toxische Männlichkeit an.
00:30:02: Ja, ja.
00:30:03: Und ich weiß nicht, wie gut es dann ist, dass er eben als Vorbild oder als Coach von jungen Männern fungiert.
00:30:10: Ja, bin ich auch kein Fan von.
00:30:14: Doch die Ruhe hält ohnehin nicht an.
00:30:17: Im März, zwei tausendundneunzehn beginnt Paul sich von seinen Verpflichtungen zu lösen.
00:30:22: Er erscheint nicht mehr zu den Treffen mit seinem Bewährungshelfer.
00:30:25: Ein klarer Verstoß gegen seine Auflagen.
00:30:28: Die Termine häufen sich, die Entschuldigungen bleiben aus.
00:30:32: Nach britischem Recht ist eine regelmäßige Meldung bei der Bewährungsbehörde Pflicht.
00:30:37: Sie dient dazu, den Kontakt zu halten, Fortschritte zu überprüfen, Rückfälle zu verhindern.
00:30:43: Paul weiß das, doch er ignoriert die Anweisungen.
00:30:46: Für die Behörden ist das keine Kleinigkeit.
00:30:49: Wer gegen Bewährungsauflagen verstößt, riskiert eine Rückkehr in Haft.
00:30:53: Als Paul auch nach mehreren Aufforderungen nicht reagiert, zieht das Amt Konsequenzen und erlässt ein Haftbefehl gegen ihn.
00:31:01: Doch Paul agiert schnell und haut unter.
00:31:04: Niemand weiß genau, wohin er geht.
00:31:07: Er reagiert weder auf Anrufe noch auf Schreiben der Behörde.
00:31:10: Für das System gilt er als flüchtig, obwohl er weiterhin viel Zeit bei Caroline verbringt.
00:31:17: Die Polizei weiß aber nichts von ihrer Beziehung, weswegen niemand auf die Idee kommt, ausgerechnet in ihrem Haus nach Pol zu suchen.
00:31:24: Oh, no way.
00:31:25: Das gemeinsame Heim in Linden wird demnach nie durchsucht, keine Fragen werden gestellt, keinen Verdacht geäußert.
00:31:33: Und da habe ich mir dann ja auch gedacht, na dann können ja die Bewährungsauflagen gar nicht mal so strikt sein, wenn solche Informationen dann vorbogen bleiben.
00:31:42: Ja, weil ich hätte jetzt auch gedacht, dass sie ja auf jeden Fall eine Adresse von ihm haben müssen, aber vielleicht hatte ihn da ja eine Falsche genannt, weil sonst hätten sie ja genau gewusst, da müssen wir nach ihm suchen.
00:31:55: Ja, aber ich hätte schon gedacht, dass das ganze Sohn ein bisschen engmarschiger kontrolliert wird.
00:31:59: Ja, ich auch.
00:32:01: Die Situation stellt ihre Beziehung auf eine harte Probe.
00:32:04: Das Leben im Verborgenen, die ständige Unsicherheit, die unausgesprochenen Ängste.
00:32:10: All das hinterlässt Spuren.
00:32:13: Was früher wie eine verbotene, aufregende Nähe wirkte, wird nun zu einer Belastung.
00:32:19: Caroline und Paul trennen sich mehrfach, finden dann wieder zueinander, nun kurz darauf erneut zu scheitern.
00:32:27: Es ist ein Kreislauf aus Streit, Schweigen und Versöhnung, getrieben von Abhängigkeit, Schuldgefühl und der Hoffnung, dass es vielleicht doch noch einmal funktionieren könnte.
00:32:37: Und genau über solche Dynamiken haben wir schon öfter am Podcast gesprochen.
00:32:42: nämlich immer dann, wenn es um ungesunde Beziehungen geht.
00:32:46: In dieser angespannten Phase trifft Caroline eine folgenschwere Entscheidung, die weitreichende Konsequenzen haben wird.
00:32:54: Während ihre Beziehung zu Paul zerbricht, verstrickt sie sich in ein sexuelles Verhältnis zu einem fünfzehnjährigen Jung.
00:33:02: Was?
00:33:02: Ja.
00:33:03: Das war auch meine erste Reaktion.
00:33:06: Eine Quelle berichtet, der Jugendliche habe zu ihren Schülern gehört, Bestätigt wurde das von offizieller Seite bis lang jedoch nicht.
00:33:14: Wow.
00:33:15: Caroline ist zu diesem Zeitpunkt siebenundvierzig Jahre alt.
00:33:21: Oh mein Gott, also ich muss kurz sagen, nach deiner Einleitung dachte ich eigentlich, dass du mit dem Schüler Paul meinst.
00:33:32: Leider nein.
00:33:33: Oh
00:33:34: mein Gott, es wird ja alles immer schlimmer.
00:33:36: Ihr Handeln überschreitet eindeutig die Grenzen ihrer beruflichen und moralischen Verantwortung.
00:33:42: Es handelt sich um sexuellen Missbrauch, begangen an einem Minderjährigen, der ihr vermutlich im Rahmen ihrer Arbeit anvertraut war.
00:33:51: Damit verletzt sie nicht nur ihre Pflicht zum Schutz und zur Fürsorge, sondern begeht eine schwere Grenzüberschreitung, die sowohl rechtlich als auch ethisch schwerwiegende Konsequenzen nach sich zieht.
00:34:03: Solche Fälle sind im Verhältnis zur Gesamtzahl der Lehrkräfte selten, doch sie kommen immer wieder vor und sie haben weitreichende Folgen.
00:34:12: Laut Erhebungen der britischen Kinderschutzorganisation NSPCC entfallen schätzungsweise ein bis drei Prozent aller gemeldeten Fälle sexuellen Missbraus auf Bezugspersonen in Bildungseinrichtungen.
00:34:25: Statistisch betrachtet ein kleiner Anteil, aber einer, der Jahr für Jahr bestehen bleibt.
00:34:32: Fachleute gehen zudem von einer hohen Dunkelziffer aus, da viele Jugendliche aus Angst, Scham oder Loyalität schweigen und das Erlebte erst Jahre später einordnen können.
00:34:43: Boah, das finde ich ist ein sehr guter Punkt mit dem Einordnen.
00:34:47: Ja.
00:34:47: Weil
00:34:47: ich kann mir vorstellen, dass dieser fünfzehnjährige Junge das eben auch gar nicht kritisch hinterfragt.
00:34:53: Genau, das haben wir ja vorhin in der Einleitung auch schon so ein bisschen besprochen.
00:34:57: Ja, und dass man dann wahrscheinlich wirklich erst Jahre später einfach realisiert, dass es sich dabei um Missbrauch handelt.
00:35:05: Ja.
00:35:06: Und das ist nochmal eine andere Geschichte.
00:35:10: Aber ich glaube, du weißt vielleicht, welche Story ich von mir auch erzählen möchte.
00:35:15: Ich hatte da ja auch mal eine Situation mit einem Mann und da war ich auch schon alt genug.
00:35:22: Ja.
00:35:22: Und wir waren in einem ähnlichen Alter.
00:35:25: Dennoch kam es da zu einer sexuellen Handlung, bei der ich erst Jahre später so ein bisschen gemerkt habe, Da wurde ich schon ein bisschen zugetränkt.
00:35:33: Also ich hab ja schon öfter gesagt, nein.
00:35:37: Ich wollte aber eigentlich, wollte aber lieber noch warten.
00:35:41: Also es war so ein bisschen Mixed Sickness.
00:35:45: Und das hab ich mir damals deswegen auch so auf die Kappe geschrieben.
00:35:49: Aber letztendlich, als ich dann der Jahre später mit so ein bisschen Abstand drauf geschaut hab, dachte ich mir schon so, naja, also ich hab schon nein gesagt.
00:35:58: Ja, ja.
00:35:59: Und auch... wenn ich ihn halt trotzdem geküsst hab, heißt es ja nicht, dass er dann hätte weitergehen dürfen, wenn ich nein gesagt habe.
00:36:06: Ja, absolut.
00:36:08: Und ich finde das wirklich erschreckend, dass man manche Situationen eben erst mit dem richtigen Abstand einordnen kann.
00:36:15: Ja, total.
00:36:16: Weil ich hab mir dann damals schon auch gesagt, na ja, du hast ihm ja auch Signale gesendet und dann war ich irgendwann so stopp, aber du hast halt auch nein gesagt.
00:36:24: Ja.
00:36:25: Und ich hab echt lange gebraucht, das mit anderen Augen zu sehen.
00:36:28: Und wie gesagt, wenn ich jetzt so darüber nachdenke, damals mit fünfzehn, da hätte ich ganz viele Dinge ja nochmal ganz anders hinterfragt, bzw.
00:36:38: teilweise auch einfach gar nicht.
00:36:41: Zumindest nicht so kritisch.
00:36:43: Da habe ich mir über so Machtgefälle auch gar keine Gedanken gemacht.
00:36:46: Null, zero.
00:36:48: Überhaupt nicht.
00:36:48: Und ich finde gerade in einem Alter, in dem du so fünfzehn, sechzehn, siebzehn bist, in deinen Teenie-Jahren, da hast du ja auch das Gefühl, du bist eigentlich schon viel weiter und viel älter.
00:36:58: Und deswegen glaube ich, lässt du diesen Gedanken, dass da im Machtgefälle überhaupt da ist, gar nicht so richtig zu.
00:37:04: Ich glaube auch, wenn man dann von außen darauf aufmerksam gemacht werden würde, würde man denken, boah, was wollen die mir erzählen?
00:37:12: Ich bin alt genug, ich kann das schon entscheiden.
00:37:14: Ganz genau, das glaube ich auch.
00:37:16: Die Folgen für Betroffene sind oftmals sehr tiefgreifend und langanhaltend.
00:37:22: Studien zeigen, dass Jugendliche, die missbraucht durch eine Vertrauensperson erfahren, häufig mit Schuldgefühlen, Scham, Verlust von Vertrauen und Selbstwertproblemen zu kämpfen haben.
00:37:33: Viele leiden später unter Angstzuständen, Depressionen oder posttraumatischen Belastungsreaktionen.
00:37:39: Besonders schwer wiegt der Umstand, dass das Geschehen oft im Mantel von Nähe oder vermeintlicher Zuneigung stattfindet, was die Verarbeitung zusätzlich erschwert.
00:37:49: Solche Fälle machen deutlich, wie wichtig klare Schutzmechanismen, Schulungen und Kontrolle im Bildungssystem sind.
00:37:56: Denn jeder einzelne Fall ist nicht nur ein persönliches, sondern auch ein gesellschaftliches Versagen, ein Bruch in einem System, das junge Menschen eigentlich hätte schützen sollen.
00:38:08: Und was mir hier auch aufgefallen ist, ist, dass das ja irgendwie so ein Ding von Caroline zu sein scheint.
00:38:16: Ja.
00:38:17: Ich meine, das sind zwei komplett unterschiedliche Situationen, aber was sie gemeinsam haben, ist, dass sie in einer Machtposition stand.
00:38:26: Ja.
00:38:27: Sowohl bei dem Insassen, also sowohl bei Paul, als auch jetzt bei dem Schüler.
00:38:33: Und ich frag mich ganz ehrlich, ob es da vielleicht sogar mehr Fälle gibt, von denen man nichts weiß, wenn man bedenkt, dass zwischen der ersten Affäre mit Paul und der zweiten ja neun Jahre lagen, da frage ich mich schon, ob da vielleicht noch andere Beziehungen zustande gekommen sind.
00:38:54: Ja, auf jeden Fall.
00:38:55: Aber es ist schon so ein Muster.
00:38:57: Also es ist diese Machtposition, was ihr einfach wirklich Kontrolle und Macht gibt.
00:39:04: Und dann ja aber auch sehr stark dieses verbotene.
00:39:07: Ja, ja.
00:39:08: Und auch
00:39:09: jedes Mal, dass es ja wirklich schwerwiegende Konsequenzen haben würde, wenn das Ganze rauskommen würde.
00:39:15: Es würde ihr das so ein bisschen Nervenkitzel bescheren.
00:39:18: Ja,
00:39:18: ja.
00:39:19: Heftig.
00:39:21: Ihre Nachbarn gegenüber gibt Caroline an der Junge sei ihr Patenkind.
00:39:25: Eine einfache Begründung für die regelmäßigen Besucher.
00:39:29: Der Jugendliche, dessen Identität aus rechtlichen Gründen und zu seinem Schutz nicht öffentlich genannt wird, wirkt dadurch wie Teil ihres erweiterten Familienkreises.
00:39:39: Diese Erklärung wirkt unverdächtig und glaubwürdig genug, um keine weiteren Fragen aufkommen zu lassen.
00:39:45: Denn Caroline weiß, was ihr droht, wenn die wahre Intention ihrer Treffen ans Licht kommt.
00:39:51: Rundlage dafür wäre dann der Sexual Offences Act von genauer die Abschnitte sechzehn bis neunzehn, die dem Missbrauch eine Vertrauensposition genau regeln.
00:40:02: Demnach ist es strafbar, wenn eine Person in eine Rolle des Vertrauens, etwa als Lehrkraft, Betreuerin oder in einer vergleichbaren Funktion, sexuelle Handlungen mit einer Person unter achtzehn Jahren vornimmt, die ihre Obhut, Fürsorge oder Autorität untersteht.
00:40:19: In solchen Fällen drohen bis zu fünf Jahre Haft ein lebenslanges Berufsverbot im Bildungswesen sowie die Eintragung in das Sexual Offenders Register, meist für mindestens zehn Jahre, oft auch länger.
00:40:32: In Caroline's Fall, sie war siebenundvierzig Jahre alt, der Jugendliche fünftzehn, wäre dieser Straftatbestand eindeutig erfüllt.
00:40:41: Als Lehrerin stand sie zudem in einer Position des Vertrauens, die besonderen Schutzvorschriften unterliegt.
00:40:49: Was das Gesetz hier sanktioniert, ist nicht nur die Tat selbst, sondern der Missbrauch von Verantwortung, Autorität und Nähe, der junge Menschen in Situationen bringt, denen sie emotional und rechtlich nicht gewachsen sind.
00:41:03: Wo und weißt du, an welche Serie ich dabei denken muss?
00:41:07: An Pretty Little Liars und an die Beziehung zwischen Ezra und Aria.
00:41:14: Esra war, glaube ich, Anfang zwanzig in der Serie.
00:41:17: Ja,
00:41:18: zwanzig damals.
00:41:19: Und Aria ja auch so fünfzehn, sechzehn in
00:41:22: dem
00:41:22: Dreh.
00:41:22: Ja.
00:41:23: Und Esra war ja Arias Lehrer.
00:41:27: Und die beiden haben dann eine Beziehung miteinander angefangen.
00:41:29: Und ich weiß noch, dass das in der Serie komplett romantisiert wurde.
00:41:33: Voll.
00:41:34: Und ich erinnere mich auch noch an die Szene, wo Esra ja Arias Eltern gesteht, dass er sich in ihre Tochter verliebt hat.
00:41:42: Was halt auch völlig wild ist eigentlich.
00:41:44: Ja.
00:41:45: Und die Eltern verständlicherweise komplett ausrasten.
00:41:48: Ja.
00:41:49: Und ich hab das doch mal geschaut und hab die Eltern als die Bösen eingestuft.
00:41:55: Und jetzt drückblickend denke ich mir nur so, what the fuck?
00:41:59: Also ich hab das in der Serie einfach super romantisch angesehen und drückblickend
00:42:04: denke ich wirklich
00:42:05: so.
00:42:06: Ja, ist einfach nur problematisch und falsch.
00:42:09: Ja, ich hab das damals auch total romantisiert.
00:42:11: Also das wurde ja von der Serie ja aber auch bewusst so hingestellt.
00:42:15: Ja.
00:42:16: Und die Eltern wurden ja auch als diejenigen hingestellt, die eben deren gemeinsamen Glück im Weg standen.
00:42:22: Ja.
00:42:23: Also Esra und Arya, die waren total ineinander verliebt und das war die große Liebe.
00:42:28: und ihre Eltern, die gönnen den das nicht.
00:42:31: So wurde das damals so ein bisschen vermittelt.
00:42:33: Ja.
00:42:34: Im Nachhinein.
00:42:35: sehe ich das auf jeden Fall genauso wie du, dass das gar nicht geht.
00:42:40: Aber das wurde ja auch nie irgendwie so richtig thematisiert, dass das kritisch gewesen wäre.
00:42:45: Also zumindest nicht im Rahmen der Serie.
00:42:48: Ich weiß, wir hatten uns da mal drüber unterhalten, dass damals jemand, der bei der Serie auch mitgewirkt hat, im Nachhinein auch gesagt hat, dass er oder sie das nicht richtig fand, oder?
00:42:59: Ja, ja, genau.
00:43:00: Also, dass es falsch war, das so darzustellen.
00:43:04: Ja, aber das wurde niemals öffentlich thematisiert.
00:43:08: Der wurde niemals Stellung bezogen und irgendwann mal gesagt, naja, also das ist aus den und den Gründen ein bisschen schwierig.
00:43:17: Und das hätte man ja schon auch machen können.
00:43:19: Vor allem, wenn man bedenkt, wie viele Menschen diese Serie gesehen haben und... Dass es vielleicht dann auch Schüler und Schülerinnen sich angeschaut haben und gedacht haben, ja, das ist ja eine richtig schöne Love Story.
00:43:31: Ja, voll.
00:43:31: Was ist
00:43:32: aber eben nicht das.
00:43:32: Und Esra und Arya, die Pleim zusammen und die halten an ihrer Beziehung fest, obwohl ihnen so viele Steine in den Weg gelegte werden.
00:43:40: Also das war ja wirklich alles sehr, sehr stark beschönigt.
00:43:46: Ja, total.
00:43:48: Aber zurück zu unserem Fall.
00:43:50: Als Paul's Handy zu dieser Zeit beschädigt wird und der Bildschirm zerspringt, leitet er sich kurzerhand ein älteres Modell von Caroline, welches sie selbst nicht mehr benutzt.
00:44:01: Doch was sie nicht weiß, ihr Account ist noch auf jeder einzelnen App eingeloggt und aktiv.
00:44:07: Beim Durchsehen stößt Paul zufällig auf Caroline's Facebook-Koncho.
00:44:12: Erst ist es eine bloße Neugier, dann wächst das Misstrauen.
00:44:16: bis er die Nachrichten zwischen ihr und dem Fünfzehnjährigen entdeckt.
00:44:21: In diesem Moment kippt etwas in ihm.
00:44:24: Aus Verletzungen wird zorn, aus Ei versucht das Bedürfnis nach Kontrolle.
00:44:30: Was folgt, ist kein Streit, sondern der Beginn einer tödlichen Eskalation.
00:44:36: Am sechsundzwanzigsten Oktober, zwei- tausendundzwanzig, stellt Paul sie zu Rede.
00:44:41: Er hat die Nachrichten gelesen, jede Zeile, jedes Wort.
00:44:45: Als er sie damit konfrontiert, versucht Caroline zunächst die Situation kleinzureden.
00:44:50: Es sei, sagt sie, nur Sex gewesen, nichts vom Begeutung.
00:44:55: Doch Paul lässt nicht locker.
00:44:58: Er zitiert die Worte, die er in den Nachrichten gefunden hat.
00:45:02: Jene Zeilen, in denen sie dem Jugendlichen schreibt, dass sie ihn liebe.
00:45:07: Caroline weicht aus.
00:45:09: Es sei nicht so, wie es aussieht, sagt sie leise.
00:45:12: Kurz nach der Konfrontation mit Paul wird in Caroline's Haus eingebrochen.
00:45:17: Schubladen sind durchwühlt, mehrere Schmuckstücke fehlen.
00:45:21: Für Caroline steht aber schnell fest, wer dahinter steckt.
00:45:25: Einem Freund gegenüber sagt sie, sie glaube, Paul habe etwas damit zu tun.
00:45:29: Aus Rache, aus Wut, vielleicht, um sie einzuschüchtern.
00:45:33: In dem selben Gespräch zeigt sie ihm ein Foto des Jugendlichen, um die Situation zu erklären.
00:45:39: Wo ich mich auch schon gefragt habe, Wie sollte ein Foto eines Fünfzehnjährigen diese Situation erklären?
00:45:46: Also frage ich mich auch um ehrlich zu sein.
00:45:51: Sie behauptet, der Junge sei bereits achtzehn Jahre alt und sagt, Paul wolle sie fertig machen und sie ruinieren.
00:45:59: Für besagten Freund klingt sie wie eine Frau, die versucht, die Kontrolle über eine Geschichte zu behalten, die längst dabei ist, ihr zu entgleiten.
00:46:07: Paul nutzt die Situation zu seinem Vorteil.
00:46:10: Er ist noch immer auf der Flucht, darf offiziell keine Arbeit nachgehen, lebt zwischen Verstecken und Gelegenheiten.
00:46:17: Er beginnt Caroline zu erpressen.
00:46:20: Erst sind es Andeutungen, dann klare Forderungen.
00:46:25: Er droht die Nachrichten, die er auf ihrem Handy gefunden hat, öffentlich zu machen, sie an die Polizei oder ihren Arbeitgeber weiterzuspielen.
00:46:33: Für Caroline steht alles auf dem Spiel.
00:46:36: Ihre Karriere, ihre Freiheit, ihr Ruf.
00:46:40: In den folgenden Wochen und Monaten zahlt sie ihm daher insgesamt rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund rund.
00:47:07: Doch irgendwann genügt Paul das Geld nicht mehr.
00:47:11: Mit jeder Zahlung wächst nichts seine Zufriedenheit, sondern seine Frustration.
00:47:15: Seine Wut braucht ein Ziel, ein Auslöser, ein Katalysator.
00:47:20: Und je länger Caroline versucht ihn zu besänftigen, desto näher rückt der Moment, an dem alles kippt.
00:47:27: Am fünften November, im Norden England, fährt Paul zu Homebase, einem Baumarkt im Norden Englands.
00:47:33: Dort kauft er zwei Flaschen Ammoniak für rund sixhundertfünfzig Pfund, dazu einen Schraubenzieher-Set und eine Zange für weitere dreißig Pfund.
00:47:43: Doch es bleibt nicht bei diesen Einkäufen.
00:47:46: Mehrere Messer, ein Fleischerbeil, eine Brechstange und ein magnetischen GPS-Tracker.
00:47:52: Danach füllt Paul das Ammoniak in eine Sprühflasche um, zieht seine Stahlkappenschuhe an und legt die mitgebrachten Werkzeuge bereit.
00:48:01: Noch am selben Tag steigt er ins Auto und fährt von Glasgow nach Linden.
00:48:06: Rund einhundertfünfzig Kilometer, etwa zweieinhalb Stunden Fahrt.
00:48:11: Eine Strecke, die ihn nicht nur zu Caroline bringt, sondern dorthin, wo aus aufgestauter Wut, Handeln entsteht.
00:48:18: Während Paul seinen Plan unbeirrt weiterverfolgt, besteht der Kontakt zwischen Caroline und dem Jugendlichen fort.
00:48:25: Trotz der Erpressung, trotz der Angst hält sie an dieser Verbindung fest.
00:48:30: Doch erst kurz zuvor hatte der Junge sie mit einem anderen Mann beim Spazierengehen beobachtet und sie anschließend damit konfrontiert.
00:48:39: Daraufhin sendet sie ihm folgende Nachricht.
00:48:43: Wenn ich irgendetwas zu verbergen hätte, hättest du keinen Zugang zu meinem Handy.
00:48:48: Ich verbringe meine ganze Zeit mit dir und du bist auch die Person, mit der ich meine Zeit am liebsten verbringe.
00:48:54: Mit niemandem sonst.
00:48:56: Er ist nur ein Freund, wir haben uns nicht mehr gesehen, seit ich meinen Job im Gefängnis hinter mir gelassen habe.
00:49:02: Ich kenne ihn seit zweiundzwanzig Jahren und erst letztes Jahr ist seine Frau an Krebs verstorben.
00:49:08: Ich wollte für ihn da sein, als Freundin, das ist alles.
00:49:12: Du bist alles, was ich möchte.
00:49:16: Seinerseits folgt daraufhin eine Nachricht, in welcher er sie als Alain Kant beleidigt.
00:49:23: Dennoch versucht Caroline ihn zu beruhigen.
00:49:27: Ich lüge nicht.
00:49:28: Tu das nicht.
00:49:29: Ich weiß, dass du von dem Fakt genervt bist, dass ich männliche Freunde habe, aber sie sind nicht mehr als das.
00:49:36: Ich habe meine Gefühle dir gegenüber ganz klar ausgedrückt.
00:49:40: Es gibt nur dich und das weißt du.
00:49:43: Doch auch mit diesen Worten scheint Caroline ihn nicht zu erreichen.
00:49:47: Er beleidigt sie weiter, betont, dass sie ihr Date genießen soll und dass sie ihn nicht lieben würde.
00:49:53: So geht das einige Male hin und her bis Caroline ihn um ein kurzes Treffen bittet.
00:50:00: Bitte lass uns uns für zehn Minuten sehen.
00:50:03: Ich liebe dich.
00:50:04: Ich liebe dich von ganzem Herzen.
00:50:06: Ich veräre dich.
00:50:07: Du weißt, dass ich dich liebe.
00:50:09: Oh mein Gott.
00:50:11: Und seine Antwort folgt prompt und er hat eine ähnliche Attitude wie du gerade.
00:50:17: Er schreibt nämlich Liebe jemand anderem.
00:50:23: Letztendlich kommt es dann aber doch zu einem Treffen.
00:50:26: Aufnahm einer Überwachungskamera zeigen Caroline's Wagen, wie er um fünfzehn uhr sieben uhr fünfzig vor ihrem Haus vorfährt.
00:50:34: Der fünfzehnjährige auf dem Beifahrersitz.
00:50:38: Eine Stunde vergeht, bevor sie das Haus wieder verlassen, zu einer nahegelegenen Tankstelle fahren und dann um achtzehn uhr fünfzig wieder zurückkehren.
00:50:47: Es ist der Abend des fünfzehn November zwei tausendundzwanzig, Der Abend, an dem auch Paul sich auf dem Weg zu Caroline machte.
00:50:56: Gegen zwanzig Uhr fünf trifft Paul in Linton ein.
00:51:00: Laut späteren Ermittlungen bewegt er sich zunächst um Carolines Grundstück herum, bleibt etwa sechzehn Minuten in der Umgebung, bevor er sich gegen zwanzig Uhr einundzwanzig über die Hintertür Zutritt zum Haus verschafft.
00:51:13: Kurz darauf hören Nachbarn Hilfe schreie aus dem Haus.
00:51:17: Eine Frauenstimme ruft, verschwinde.
00:51:20: Was dann geschieht, wird später in den Ermittlungsakten als ein schwerer, gewaltsamer Angriff beschrieben.
00:51:26: Zunächst schafft er es, Caroline zu Boden zu bringen und beginnt ihr direkt im Anschluss mit seinen Stahlkappenschuhen mehrfach gegen den Kopf zu treten.
00:51:36: Dann schnappt er sich sein Messer, fügt ihr mehrere Schnittverletzungen zu und zerschneidet ihre Kleidung.
00:51:42: Daraufhin geht ihr die Treppe nach oben, wo sich der Fünfzehnjährige in einem der Schlafzimmer befindet.
00:51:48: Er überwältigt ihn, setzt sich auf seinen Rücken und beginnt wiederholt, auf ihn einzustechen.
00:51:54: Im Anschluss zwingt er ihn, mit ihm die Treppe nach unten zu gehen, wo Caroline reglos am Boden liegt.
00:52:01: Benommen und geschockt beobachtet der Junge, wie Paul sich über Caroline beugt und beginnt, ihr mit einer Schere die Haare abzuschneiden.
00:52:10: Bevor Paul das Haus verlässt, übergießt er Caroline und den Jugendlichen mit Ammoniak.
00:52:16: einer stark ätzenden Chemikalie, die bei Kontakt mit der Haut oder Schleimhäuten erhebliche Verletzungen verursachen kann.
00:52:24: Ammoniak ist in hoher Konzentration giftig.
00:52:27: Schon das Einatmen seiner Dämpfe führt zu Husten, Atemnot und Brennen in den Augen.
00:52:33: Auf der Haut kann es Veretzungen und dauerhafte Narben hinterlassen.
00:52:37: In geschlossenen Räumen besteht zudem die Gefahr einer lebensbedrohlichen Vergiftung.
00:52:42: Ermittler gehen später davon aus, dass Paul die Substanz einsetzte, um seine Opfer zu schwächen und Spuren zu verwischen.
00:52:49: Um weiter sicherzugehen, dass seine Opfer keine Hilfe rufen können, konfiziert er außerdem der Mobiltelefone, entfernt die Sim-Karten und reißt das Kabel des Festnetztelefons aus der Wand.
00:53:02: Nachdem Paul seine Opfer schwer verletzt und jede Möglichkeit Hilfe zu holen unterbunden hat, verlässt er das Haus um zwanzig um vierzig und bewegt sich in Richtung des Nachbars Hauses.
00:53:13: Dort klopft er und hält der Frau, die ihm wenig später die Tür öffnet, mit das Caroline Hilfe benötige.
00:53:20: Dann begleitet er sie noch ein Stück in Richtung des Hauses und verschwindet.
00:53:25: Die Nachbarin, eine erfahrene Krankenschwester, erkennt sofort den Ernst der Lage.
00:53:30: Sie leistet erste Hilfe, versucht Caroline und den Jugendlichen zu stabilisieren und alarmiert umgehend die Rettungskräfte.
00:53:37: Nur ihrem schnellen Handeln ist es zu verdanken, dass beide den Angriff zunächst überleben.
00:53:43: Denn wenige Minuten später treffen die Rettungskräfte ein.
00:53:47: Caroline und der Jugendliche werden noch vor Ort, notärztlich, behandelt und anschließend in ein nahegelegenes Krankenhaus gebracht.
00:53:56: Beide befinden sich in einem äußerst kritischen Zustand, werden jedoch stabilisiert und überleben die erste Nacht.
00:54:04: Währenddessen spät die Polizei den Tatort ab und beginnt mit der Spurensicherung.
00:54:09: Ermittler sichern Fingerabdrücke, Schuhabdrücke und DNA-Spuren, befragen Nachbarn und rekonstruieren die Ereignisse des Abends.
00:54:17: Noch in derselben Nacht wird eine landesweite Fahnung nach Paul Robson eingeleitet.
00:54:22: Erste Hinweise stammen von Überwachungskameras, die ihn kurz nach dem Angriff an einer Tankstelle in der Nähe von Newcastle zeigen.
00:54:30: Dort tankt er sein Wagen und sieht sich im Shop nach Handyladekabeln um.
00:54:35: Er weckt ruhig und entspannt, nichts deutet auf die Taten, die er nur kurz zuvor begangen hat.
00:54:42: Die Aufnahmen legen nahe, dass Paul sich auf dem Rückweg nach Schottland befindet, vermutlich in Richtung Glasgow, wo er die Zeit vor der Tat verbracht hatte.
00:54:52: In den folgenden Tagen konzentriert sich die Fahnung auf Nordengland und die südlichen Regionen Schottlands.
00:54:58: PolizistInnen überprüfen Rasthöfe, Hotels und Tankstellen entlang der Hauptverkehrsroute, während im Krankenhaus um Caroline's Leben gekämpft wird.
00:55:08: Trotz intensiver medizinischer Behandlung verschlechtert sich ihr Zustand in den Tagen nach dem Angriff.
00:55:14: Die erlittenen Schäden sind zu schwer, die Belastung für ihren Körper zu groß.
00:55:18: Am neunzehnten November, zwei-tausendundzwanzig, vier Tage nach der Tat, verstirbt Caroline Cale im Krankenhaus an den Folgen des Angriffs.
00:55:28: Die gerichtsmedizinische Untersuchung bestätigt Asthodesursache eine massive Hirnschädigung, die durch die erlitene Gewalt verursacht wurde.
00:55:37: Zusätzlich dokumentieren die Rechtsmediziner mehr als sechzig Verletzungen am gesamten Körper.
00:55:43: Dazu zählen mehrfache Brüche im Gesichtsbereich, darunter an Wangen- und Nasenknochen sowie an Teilen des Kliefer- und Augenhöhlenknochens.
00:55:52: Festgestellt werden außerdem Verletzungen an den Rippen, Prellungen an Nacken- und Armuskulatur sowie Schnitt- und Schürfwunden im Bereich von Rücken, Gesäß und Oberkörper.
00:56:03: Die Vielzahl und Art der Befunde lassen auf eine längere, äußerst gewaltsame Auseinandersetzung schließen.
00:56:10: Auch der fünfzehnjährige Jugendliche wird bei dem Angriff schwer verletzt.
00:56:14: Er erleidet mehrere Stichwunden, Frakturen sowie chemische Verletzungen, kann jedoch nach einer Notoperation stabilisiert werden und überlebt den Angriff.
00:56:25: In den folgenden Wochen wird er weiter stationär behandelt, langfristige körperliche Schäden bleiben allerdings aus.
00:56:32: Doch die psychischen Folgen sind erheblich.
00:56:35: Er entwickelt eine posttraumatische Belastungsstörung, leidet unter Flashbacks, Angstzuständen und Schlafstörungen.
00:56:43: Symptome, die ihn noch lange nach der Tat begleiten.
00:56:46: Während der Jugendliche mit dem psychischen Folgen der Tat kämpft, zeigt sich bei Paul Robson ein auffälliger Widerspruch.
00:56:54: Auf der Flucht wirkt er einerseits kontrolliert und berechnet, aber auf der anderen Seite auch voller Sorge.
00:57:00: Über Caroline Simkate, die er nach dem Angriff an sich genommen hat, nimmt er Kontakt zu ihrer Nachbarin auf und erkundigt sich nach Caroline's Zustand.
00:57:09: Das wolle er Anteilnahme zeigen.
00:57:13: Doch gleichzeitig nutzt er dieselbe Nummer, um Nachrichten und Beweise zu streuen, die belegen, dass sie eine intime Beziehung mit einem fünfzehnjährigen eingegangen war.
00:57:23: Unter anderem sendet er unter ihrem Namen ein Screenshot an ihren Ex-Mann, welcher einen Chatverlauf zwischen Caroline und dem Jugendlichen zeigt.
00:57:32: Darunter, schreibt er, habe immer noch keinen Gedanken an dich.
00:57:36: Es ist ein Moment, der Pauls Zustand auf der Flucht treffend beschreibt.
00:57:41: Zwischen Täuschung und Rache zwischen Kontrolle und Chaos.
00:57:46: Als ihr in die eben genannte Nachricht erhält, hat er ein ungutes Gefühl, weswegen er diese umgehend an die Polizei weiterleitet.
00:57:53: Doch Paul möchte, dass die ganze Welt über Caroline Bescheid weiß, weswegen er die Screenshots einiger sehr intimer Nachrichten zusätzlich auf ihrem Facebook-Account veröffentlicht.
00:58:04: Und was ich hier besonders erschreckend finde, ist die Tatsache, dass es mir eher so vorkommt, dass Paul eifersüchtig und in seinem Ego gekränkt
00:58:17: ist.
00:58:17: Ja.
00:58:18: Also, dass eifersucht und Wut und Rache seine Hauptmotive sind.
00:58:24: Ja.
00:58:25: Aber dass er das gar nicht so richtig einordnet auch, denn er ist eher eifersüchtig auf den Fünfzehnjährigen, als dass er selbst sehen würde, was da eigentlich gerade passiert.
00:58:35: Ja, total.
00:58:36: Und ich finde, es zeigt sich so krass, weil er ja schon weiß, dass es falsch ist, was sie getan hat, weil er weiß ja, dass er ihren Ruf vollständig schädigen wird, wenn er diese Screenshots veröffentlicht.
00:58:49: Ja.
00:58:49: Aber,
00:58:51: ja wie du schon sagst, allein die Tat zeigt ja, dass es ihm mehr darum geht, sich dann an einem Jugendlichen und an ihr zu rächen.
00:58:58: Genau.
00:58:59: Anstatt
00:58:59: halt dafür zu sorgen, dass es einfach öffentlich wird, was sie getan hat.
00:59:03: Genau.
00:59:03: Und dass sie dafür vielleicht schon zur Rechenschaft gezogen wird.
00:59:07: Also ihm geht es gar nicht um den Fakt, dass sie eine Beziehung mit einem Fünfzehnjährigen eingegangen ist, also dass sie eigentlich einen Fünfzehnjährigen, der auch noch ihr Schutzbefohlener ist, missbraucht, sondern ihm geht es eigentlich viel mehr darum, dass sie ihn mit diesem Fünfzehnjährigen in Anforderungszeichen bedrohen hat.
00:59:28: Ja,
00:59:29: also es ist wirklich eine komplett vertrete Wahrnehmung.
00:59:33: Am neunzehnten November, zwanzig, stößt die Polizei schließlich in Glasgow auf Paul Robsons Wagen.
00:59:40: Das Fahrzeug steht dort verlassen am Straßenrand.
00:59:43: Am Lenkrad sowie an den Pedalen entdecken die Ermittler Blutspuren.
00:59:47: Nur einen Tag später gelingt der Polizei der entscheidende Durchbruch.
00:59:51: In der Nähe von Glasgow wird Paul Robsons schließlich wegen des Mordes an Caroline sowie des versuchten Mordes an dem Fünfzehnjährigen festgenommen und umgehend zurück nach England überstellt.
01:00:02: Nach seiner Festnahme weist Paul Robson alle Vorwürfe zurück.
01:00:07: Er behauptet, der Fünfzehnjährige habe den Angriff begonnen und er selbst habe nur aus Notwerk gehandelt.
01:00:13: Diese Version der Ereignisse steht jedoch im Widerspruch zu allen vorliegenden Beweisen, zu den Spuren am Tatort, dem medizinischen Gutachten und den Aussagen des Überlebenden.
01:00:24: Ermittler werten Robsons Darstellung als bewussten Versuch, die Schuld abzuwälzen, und halten an der Mordanklage fest.
01:00:33: Laut des Fünfzehnjährigen sei Paul ins Haus gestürmt, ohne ein Wort zu sagen und sei sofort auf die beiden losgegangen.
01:00:40: Für ihn habe es keinen Moment gegeben, die Situation zu verstehen oder sich zu wehren.
01:00:45: Der Angriff sei völlig überraschend und zielgerichtet gewesen.
01:00:49: Und dafür, das muss man ja ganz deutlich sagen, sprechen ja auch seine Vorbereitungen.
01:00:54: Ich habe Gerade genau das gleiche gedacht, weil ich dachte mir, du kaufst ja nicht diese ganzen Utensilien, wenn du nicht vorhast, Gewalt auszuüben.
01:01:04: Eben.
01:01:05: Am achtzehnten März, zwei tausendundzwanzig, beginnt vor dem Newcastle Crown Court der Prozess gegen Paul Robson.
01:01:13: Die Staatsanwaltschaft erhebt Anklage wegen Mordes an Caroline Cale, versuchten Mordes an den fünfzehnjährigen Jugendlichen sowie Erpressungen.
01:01:22: Im Gerichtssaal herrscht angespannte Stille.
01:01:25: Unter den Anwesenden sind Carolines Familie, ihr Ex-Man-Iren sowie der Jugendliche Zeuge, der den Angriff überlebt hat.
01:01:34: Für alle ist es der erste Moment, in dem die Geschehnisse jener Nacht in Worte gefasst und vor Gericht gebracht werden.
01:01:41: Auch während des Prozesses versucht Paul Robson die Verantwortung von sich zu weisen.
01:01:46: Immer wieder behauptet er, der Jugendliche habe den Angriff ausgelöst, er selbst habe nur reagiert.
01:01:52: Doch die Geschworene nehmen ihm diese Version nicht ab.
01:01:56: Am dreißigsten März, zwei- tonsundzwanzig, wird Paul Robson in allen Anklagepunkten Mord, Versuchtermord und Erpressung für schuldig befunden.
01:02:06: Einen Tag später, am einund dreißigsten März, verkündet das Gericht das Strafmaß.
01:02:13: Lebenslangehaft mit einer Mindestverbüßungsdauer von fünf und dreißig Jahren.
01:02:18: Und da war ich schon auch so ein bisschen überrascht?
01:02:22: weil ich finde Mord, versuchter Mord und Erpressung allein schon sehr schwerwiegend.
01:02:32: Wenn man sich dann aber seinen Vorstrafenregister einmal reinzieht, dann denke ich mir halt nochmal mehr, hm, schwierig.
01:02:41: Ich muss auch sagen, dass ich bei dem Punkt, bei der Meinung angekommen bin, dass er seine Chancen auf Resozialisierung auf jeden Fall verwegt hat meiner Meinung nach.
01:02:51: Ja, das sehe ich halt irgendwie auch so.
01:02:54: Und ich mein klar, nur weil es eine Mindestverbüchungsdauer gibt von fünfund dreißig Jahren heißt das nicht, dass er dann auch wirklich die Chance bekommt, da wieder rauszukommen.
01:03:04: Ja.
01:03:05: Aber im Gefängnis, das muss man ja auch einfach dazu sagen, hat er sich ja schon meist sehr vorbildlich verhalten.
01:03:13: Ja, ja.
01:03:14: Das sieht man ja auch daran, dass seine einerhaft Strafe, die eigentlich auf zehn Jahre angesetzt wurde, nach vier Jahren gekürzt wurde.
01:03:23: Und er dann eben sechs Jahre früher wieder rauskam.
01:03:27: Und ich kann mir vorstellen, er war ja bei der Tat, muss er ja so um die fünfzig gewesen sein.
01:03:32: Wenn er dann einen Antrag auf Verwährung stellen kann, wäre er ja mal mindestens fünfund achtzig.
01:03:39: Und da kann ich mir vorstellen, dass das dann vielleicht so als mildernder Umstand mit gewertet wird, dass man denkt, ja komm, der ist eighty-fünf, dann kann man den auch nochmal rauslassen.
01:03:48: Ja,
01:03:48: so gibt ihm die letzten Lebensjahre schon nochmal schönen Freiheit.
01:03:52: Ja, ja, ganz genau.
01:03:53: Ja, naja.
01:03:55: Der Fall wirft Fragen auf, die weit über das einzelne Verbrechen hinausgehen.
01:04:00: Über Verantwortung im Umgang mit Schutzbefohlenen, über Machtmissbrauch und emotionale Abhängigkeit.
01:04:07: Er zeigt, wie komplex menschliche Beziehungen werden können, wenn Vertrauen und Autorität ineinander übergehen und missbraucht werden und wie schnell aus Nähe ein Risiko entsteht.
01:04:20: Zudem erinnert er daran, dass hinter jedem Verbrechen nicht nur Schuld und Tat stehen, sondern auch Strukturen, die versagen, lange bevor das Unheil beginnt.
01:04:33: Also erst mal hätte ich niemals gedacht, dass der Fall in die Richtung geht, in die er letztendlich gegangen ist.
01:04:39: Was hattest du denn gedacht?
01:04:41: Boah, also zwischendurch dachte ich wirklich, okay, sie geht eben diese Affäre mit Paul ein.
01:04:48: Ihr Mann bekommt das mit und in dieser Dreiecksbeziehung kommt es zu einer Eskalation.
01:04:54: Also mich hat es dann schon sehr überrascht, als dann dieser Fünfzehnjährige noch mit ins Spiel kam.
01:04:59: Ja.
01:05:00: Und ja, das wäre so meine Einschätzung zu Beginn.
01:05:02: gewesen, aber das hat ja noch mal eine ganz andere Wendung genommen und mir tut auch einfach dieser Junge so unfassbar leid, weil er eben nicht nur wahrscheinlich eh schon Schäden von diesem Missbrauch durch seine Lehrerin davon tragen wird, sondern jetzt auch von diesem unfassbar grausam und brutalen Angriff.
01:05:23: Ja, ja, einmal auf sich und dann ja auch einmal auf die Frau, von der er ja geglaubt hat in dem Moment.
01:05:30: Das könnte die Liebe seines Lebens sein.
01:05:32: Weil er hat es ja so wahrgenommen.
01:05:34: Sie hat ihm gesagt, sie liebt ihn.
01:05:36: Ich gehe davon aus, dass er ihr das bis zu einem gewissen Grad auch geglaubt hat.
01:05:40: Sonst wäre er an dem Abend nicht wieder da gewesen.
01:05:43: Und ich bin mir auch sicher, dass er davon überzeugt war, dass er sie liebt.
01:05:47: Ja, das glaube ich auch.
01:05:48: Und das dann so mitzubekommen, wie eine Person, die du liebst oder von der du denkst, dass du sie liebst, so schlimm.
01:05:59: getötet wird, weil das war ja schon ein sehr, sehr brutales Verbrechen.
01:06:04: Ja, also ich fand auch, wie du beschrieben hast, dass er mit diesen Stahlkappenschuhen da immer wieder gegen ihren Kopf tritt.
01:06:11: Boah, da ist mir ganz anders geworden.
01:06:12: Ja, voll.
01:06:13: Und ich muss auch daran denken, stell dir mal vor, du überlebst so was und dann setzt sich der Täter in diesen Gerichtssaal und will dir das Ganze noch in die Schuhe schieben.
01:06:25: Ja, ja.
01:06:26: Ich habe am Anfang auch gar nicht so richtig verstanden, worauf er hinausfällt.
01:06:30: Also er wollte das ja dann im Fünfzehnjährigen in die Schuhe schieben.
01:06:35: So nach dem Motto der Fünfzehnjährige hätte Caroline getötet und er, also Paul, wäre in dem Moment in die Wohnung bzw.
01:06:44: in das Haus gekommen, hätte das mitbekommen und hätte dann den Fünfzehnjährigen angegriffen aufgrund von Vergeltung oder Rache, weil er Caroline getötet hat.
01:06:55: Und das ist ja einfach so extrem.
01:06:59: unwahrscheinlich und so sehr an den Hahn herbeigezogen.
01:07:02: Dann kommt da eben noch diese Indizien hinzu, dass er vorher eben die ganzen Utensilien besorgt
01:07:08: hat
01:07:09: und dass er ja auch vorher schon häufiger sehr aggressives Verhalten an den Tag gelegt hat.
01:07:15: Dass ich mir denke, hat er wirklich geglaubt, dass ihm diese Geschichte, diese Version der Geschehnisse, irgendwer abkaufen würde?
01:07:23: Ich frag mich das auch immer, aber ich glaub schon, dass solche Täter so ein Komplex haben, dass sie denken, sie kommen damit irgendwie durch.
01:07:30: Ja.
01:07:31: Und glaubst du, dass er, um diese Version der Geschehnisse eben zu unterstützen, auch rüber zu der Nachbarin gegangen ist und da geklingelt hat und gesagt hat, hey Caroline, brauch Hilfe?
01:07:43: Das ist eine sehr gute Frage, weil ich hab mich, während du den Fall erzählt hast, immer wieder gefragt, ja warum, hakt er bei der Nachbarin nach, wie es ihr geht, warum?
01:07:53: Geht ihr rüber und sagt, sie braucht Hilfe, obwohl er ja kurz davor noch dafür gesockt hat, dass beide keine Hilfe rufen können.
01:07:58: Also
01:07:58: ich finde das so
01:07:59: widersprüchlich.
01:08:00: Aber das könnte das natürlich erklären.
01:08:03: Dass das das Ganze so ein bisschen stützt, weißt du, was ich meine?
01:08:06: Ja, das könnte ich mir gut vorstellen.
01:08:08: Weil ich habe mich das auch gefragt am Anfang und das wäre so das einzige Schlüssel für mich.
01:08:14: Boah, ja, könnte ich mir sehr gut vorstellen.
01:08:17: Ich finde
01:08:18: echt so so vieles an dem Fall zu schockieren.
01:08:21: Aber ich find's so wichtig, dass wir heute über das Thema Machtmessbrauch gesprochen haben, weil ich echt das Gefühl habe, dass das in ganz vielen Fällen einfach total klein geredet wird.
01:08:34: Ja, das wird oft, glaub ich, sehr stark runtergespielt.
01:08:38: Und ich muss auch sagen, das war etwas, was mir in dem Fall so ein bisschen schwer gefallen ist, weil normalerweise ... Es ist ja schon immer so, dass wir viel Gutes über das Opfer zu Berichten haben.
01:08:53: Und da sind die Beschreibungen ja oftmals ähnlich.
01:08:57: Das sind herzensgute Menschen, deren Lächeln den ganzen Raum erhält, die lustig sind, jeder liebt sie.
01:09:05: Sie können keiner fliege, was zu Leide tun.
01:09:08: Also, es sind ja meist sehr, sehr reine Seelen, über die wir sprechen.
01:09:12: Und das war in diesem Fall halt so ein bisschen anders, weil ich das, was Caroline gemacht hat, schon auch stark verurteile.
01:09:19: Ja.
01:09:20: Und deswegen ist mir der Fall so ein bisschen schwerer gefallen.
01:09:22: Ich möchte damit keineswegs sagen, also davon möchte ich mich auch ganz klar distanzieren, dass sie verdient hat, was passiert ist.
01:09:28: Auf gar keinen Fall.
01:09:30: Ja.
01:09:30: Also definitiv nicht.
01:09:33: Ich finde aber, sie hätte halt so Rechenschaft gezogen werden müssen.
01:09:36: Ja.
01:09:37: Ja.
01:09:37: Aber eben auf juristischer Art und Weise.
01:09:39: Ja.
01:09:39: Auf menschlicher Art und Weise.
01:09:41: Ja.
01:09:42: Aber deswegen ist es mir so ein bisschen schwerer gefallen.
01:09:44: Ja, so Worte über sie zu finden.
01:09:47: die, ja, sie vielleicht als eine bisschen nettere Person beschreiben.
01:09:52: Weißt du, was ich mein?
01:09:53: Ich
01:09:53: kann das gut nachvollziehen, weil ich glaube, diesen Konflikt hat man immer in Fällen, in dem die Hauptperson Täterin und Opfer zugleich
01:10:05: ist.
01:10:06: Ja.
01:10:06: Wir hatten das ja auch schon das eine oder andere Mal bei fünfzehn Prozent bei Monimo.
01:10:11: Und da dachte ich auch immer, wie vereint man das nun?
01:10:15: Weil, wie du sagst, Niemand hat das verdient, was Caroline passiert ist.
01:10:20: Aber natürlich kann man trotzdem verurteilen, was sie vorher getan hat.
01:10:25: Und das ist auch einfach zu verurteilen.
01:10:27: Absolut.
01:10:28: Ja, also ich kann deinen Struggle da auf jeden Fall sehr gut nachvollziehen.
01:10:32: Ja, ja, voll.
01:10:34: Was sagst du generell zu Paul und wie auch mit ihm umgegangen wurde?
01:10:38: Also auch so aus juristischer Sicht?
01:10:41: Also ich finde, dass es sehr, sehr früh erkennbar war, dass von ihm eine große Gefahr ausgeht.
01:10:47: Also du hast ja auch die Delikte, die er begangen hat, hast du ja so ein bisschen zusammengefasst.
01:10:52: Also da war ja auch schon Körperverletzungen dabei.
01:10:54: Und
01:10:55: ja,
01:10:55: wenn jemand immer und immer wieder verurteilt wird, finde ich es schon sehr fahrlässig, ihn dann auch wieder freizulassen.
01:11:01: Weil dann wird ja sehr deutlich, dass er gar nichts aus seinen Fehlern lernt und dass die Resozialisierung bei ihm einfach nicht funktioniert.
01:11:10: Ja, er hat ja nie wirklich Reue gezeigt.
01:11:12: Und wie du schon sagst, wenn das immer wieder nur in Anführungszeichen Drogendelikte gewesen wären oder Raub, wo es um eben finanzielle Bereicherung geht beispielsweise, dann finde ich, ist das nochmal was anderes, als wenn es auch immer wieder körperlich wird.
01:11:28: Und du hast das ja eben schon gesagt, er wurde auch mehrfach wegen Körperverletzung verurteilt oder angeklagt.
01:11:35: Und dann finde ich, zeigt das halt eben schon, dass ja eine Gefahr für die Öffentlichkeit darstellt und ich finde, da hätte anders agiert werden müssen.
01:11:45: Ja, ja.
01:11:47: Also finde ich schon sehr, sehr schockierend, aber das passt ja ziemlich gut zu deinem Abschlusssatz oder zu den letzten Sätzen, die du vorgelesen hast, dass es einfach auch viel mit Versagen des Systems zu tun hat.
01:12:02: Ja.
01:12:02: Und zwar in vielerlei Hinsicht.
01:12:05: Genau.
01:12:06: Das können wir auf Caroline beziehen,
01:12:08: das
01:12:08: können wir auf Paul beziehen und das können wir auch auf den Fünfzehnjährigen beziehen.
01:12:13: Nicht, weil er irgendwas falsch gemacht hätte, aber weil das System ja total verfehlt hat, auch ihn zu beschützen.
01:12:21: Und da kommt mir auch noch ein Gedanke.
01:12:23: Du hast ja beschrieben, dass Caroline an einer Schule tätig war, wo Jugendliche unterrichtet wurden, die es im Leben nicht ganz so leicht hatten.
01:12:33: Ja.
01:12:34: Und wenn er wirklich einer ihrer Schüler war, was ja sehr nahe liegt, finde ich das auch noch mal verwärflicher, dass sie das dann so ausgenutzt hat.
01:12:43: Weil wenn er, sagen wir mal, aus sehr schwierigen Verhältnissen kommt, dann ist er wahrscheinlich natürlich noch mal leichter zu manipulieren und hat vielleicht gedacht, dass er mit ihr endlich eine Person gefunden hat, die ihm halt gibt.
01:12:54: Und dann wird das einfach so missbraucht und ausgenutzt.
01:12:59: Ja, das macht es wirklich noch mal viel schlimmer.
01:13:02: Also auf jeden Fall ist... Ein Fall, der mich in vielerlei Hinsicht unfassbar schockiert zurücklässt.
01:13:09: Ja, gehen mir ganz genau so.
01:13:10: Es sind so viele verschiedene Aspekte, über die man im Nachgang noch sprechen kann.
01:13:15: Und
01:13:15: ich bin
01:13:16: mir auch sicher, dass es auch euch Hörern und Hörerinnen so gehen wird, wie mir bei der Recherche und auch dir Laura wird es wahrscheinlich so gehen, dass da im Nachgang immer mal wieder so kleine Dinge aufbloppen, wo man sich denkt, boah, das war auch so so schlimm, das war auch so furchtbar und das war auch so verwerflich.
01:13:33: Und das geht eigentlich auch gar nicht.
01:13:35: Also so ging es mir immer wieder.
01:13:37: Das waren immer wieder so kleine Aspekte, die da in mein Kopf gestiegen sind, wo ich mir dachte, boah.
01:13:43: Ja, einfach sehr verwerflich, sehr grausam und sehr schockierend.
01:13:50: Ja, und ich glaube, damit hast du das jetzt alles noch mal sehr gut zusammengefasst.
01:13:54: Und dann würde ich behaupten, sind wir bereit, in Richtung Gancer How To Go Moment zu marschieren, oder?
01:14:01: Yes, bitte.
01:14:13: Der heutige Gänsehaut-to-go Moment stammt von der lieben Nessa und sie schreibt, Als mich meine Mutter am Morgen dann weckte, erzählte sie mir, dass mein Opa in der Nacht verstorben ist.
01:14:45: Oh nein.
01:14:46: Ja.
01:14:47: Er war schon die Tage davor im Krankenhaus ohne Bewusstsein, und es war klar, dass es irgendwann kommt wird.
01:14:53: Also, vielleicht war er es einfach, der sich vor mir verabschieden wollte, bevor er geht.
01:14:58: Oh.
01:15:00: Und ich hab direkt den ganzen Hauptplan.
01:15:01: Ja, voll.
01:15:03: Aber ich glaub da auch fest dran, wir sagen das wieder und wieder und wieder.
01:15:07: Ich bin mir sicher, dass geliebte Menschen noch mal bei euch vorbeikommen, um sich noch mal so ein letztes Mal irgendwie bemerkbar zu machen oder sich zu verabschieden.
01:15:16: Deswegen bin ich mir ganz arg sicher, dass es dein Opa war.
01:15:19: Ich glaube das auch.
01:15:20: Und ich kann mir auch vorstellen, dass irgendwas in dir, das vielleicht so ein bisschen geahnt hat oder so ein bisschen gespürt hat.
01:15:28: Zumindest, dass es eine positive, warmherzige Energie war.
01:15:33: Sonst wäre das ja irgendwie voll unheimlich, wenn man so einen Kratzen hört.
01:15:37: Und ich glaube, dann wäre es nochmal schwerer, einzuschlafen.
01:15:40: Man wird da vielleicht nochmal nachschauen.
01:15:42: Und ich kann mir vorstellen, dadurch, dass du halt irgendwie dann doch ohne Probleme eingeschlafen bist, dass das ja irgendwie so ein bisschen durch Schwingungen, durch Energien so ein bisschen zu dir rübergetragen wurde.
01:15:57: Weil
01:15:57: dein Opa dann bei dir war.
01:15:59: Ja, voll.
01:15:59: Und ich glaube, das spürt man dann auch, ob das irgendwie eine gute Energie ist.
01:16:04: Ja, glaube ich auch.
01:16:06: Also vielen Dank, dass du das mit uns geteilt hast.
01:16:08: Ja,
01:16:08: voll.
01:16:09: Und damit würde ich sagen, sind wir am Ende der heutigen Folge angekommen.
01:16:14: Für Sarah und mich wird es auch Zeit fürs Bett.
01:16:16: Wir haben zwei ufemundvierzig in der Nacht.
01:16:18: Ja, bald Geisterstunde.
01:16:20: Bald Geisterstunde, bis dahin werde ich auf jeden Fall schon schön schlummeln.
01:16:25: Ja, das ist, denke ich, machbar.
01:16:28: Dann hoffen wir natürlich, dass ihr alle nächsten Sonntag wieder mit dabei seid.
01:16:31: und bis dahin schöne
01:16:32: Träume!
01:16:33: Bis dann!
01:16:44: Tschüss!
01:16:56: Tschüssi!
01:17:00: Fuji und Apfel.
01:17:04: Nicht Fuji-Apfel.
01:17:06: Fuji und Apfel.
01:17:09: Ja, was ist Fuji?
01:17:10: Eine
01:17:11: Frucht oder so?
01:17:13: Leute, ja.
01:17:14: Also, Laura holt sich manchmal so ein... Was war das?
01:17:18: Red Bull Werbung.
01:17:20: Und
01:17:21: ihr könnt uns mal... Hit das ab.
01:17:25: Das war eine gute Bewerbung.
01:17:27: Ich denke, dass das auf jeden Fall funktioniert.
01:17:29: Ihr könnt uns mal... Hit das ab!
01:17:32: Ja, auf jeden Fall hat Laura sich da immer die Sorte Fuji-Apfel und Ingwer geholt.
01:17:38: Und ich hab das gelesen.
01:17:40: Und war so, Fuji-Apfel.
01:17:43: Und Laura war so, nein.
01:17:49: Nicht Fuji-Apfel.
01:17:51: Fuji und Apfel.
01:17:54: Also ich bin so ein dummes Kind.
01:17:55: Einfach so witzig.
01:17:57: Bin ich die Vier oder die drei?
01:17:58: Du bist
01:17:58: die Vier.
01:17:59: Spenden die Vier.
01:18:00: Spenden das Letzte.
01:18:01: Er ist schon
01:18:01: drei.
01:18:02: Drei.
01:18:03: Ja.
01:18:04: Auf jeden Fall Fuji-Apple, Leute.
01:18:06: Das ist ein stinknormaler Apfel.
01:18:07: Laura dachte, die ganze Zeit Fuji wäre so eine fancy tropische
01:18:10: Frau.
01:18:10: Ja, ich dachte, Fuji wäre sowas wie Kaki oder so.
01:18:13: Eine Schülerin.
01:18:14: Falsch.
01:18:17: Ich kann zwar nicht sagen.
01:18:18: Wie kann ich sagen, dann steht eine Lehrerin, eine Schülerin und ich bin so eine Schülerin.
01:18:24: Okay, friends, wir sind schon links mit der Uhrzeit heute.
01:18:27: Heute, heute, Leute.
01:18:29: Ja, wie viel Uhr haben wir?
01:18:31: Null Uhr, neunundzwanzig.
01:18:33: Entweder du packst jetzt seine Sachen und gehst oder du packst jetzt seine Sachen und fährst.
01:18:38: Die Lache uns auszieht und muss nicht ernst.
01:18:41: Ich fühle mich produziert.
01:18:42: Soll
01:18:42: ich mal da rausgehen?
01:18:43: Geh
01:18:44: mal raus,
01:18:44: klar.
01:18:45: Macht das.
01:18:46: Liebe, liebe, ähm ... Mit total Bewohner, es ist Null und Reißig.
01:18:51: Please be silent.
01:18:52: Sogar Null und Reißig.
01:18:55: Die Rausung macht den Schweigefuchs.
01:18:57: Ja, jetzt hat die Tür geballert.
01:19:00: Ansonsten hat auch was anderes gleich geballert hier.
01:19:05: Und für den hab ich halt so aus der Ferne.
01:19:09: Aus der Ferne hab ich für den geschwärnt.
01:19:13: Ja, Bundes.
01:19:15: Ja, ich hab
01:19:16: so einen Kopf gehabt,
01:19:17: den hab ich nämlich von dir.
01:19:19: Der ist so gut, gell?
01:19:20: Und so Sachen nerven mich dann, weißt du?
01:19:22: Mit Raja kann ich die nicht machen.
01:19:24: Das nervt voll,
01:19:25: Mann.
01:19:26: Und Sarah ist der witzigste Mensch, den ich kenne.
01:19:28: Ich glaube, die machen so viel wie mit dir.
01:19:30: Ja,
01:19:30: Mann,
01:19:31: voll.
01:19:31: Shout-out an der Stelle.
01:19:34: Wir waren heute bei einem Krimi-Dinner von Julab.
01:19:35: War übrigens Hammer, dank für die Einladung.
01:19:38: Grüße
01:19:39: gehen raus.
01:19:40: Nina, an dich.
01:19:43: Und immer, wenn ich Sarah angeguckt habe, musste ich noch mehr lachen, obwohl ich gerade dachte, ich hätte meine Lachfleisch im Griff.
01:19:48: Ja, und das ist, ich meine, ich bin schon auch lustig auf Englisch.
01:19:52: Das ist jetzt nicht so, dass ich gar nicht witzig war.
01:19:54: Aber halt schon witziger auf Deutsch.
01:19:56: Anders halt, ne?
01:19:57: Ja,
01:19:57: ja.
01:19:57: Also Wortwitze und so anders.
01:19:59: Erstens
01:19:59: Wortwitze und so, wir unterhalten uns ja viel in Memes.
01:20:02: Ja, und viele Memes kann ich ihm halt nie.
01:20:04: Also wenn ich den jetzt anschreihe und sagt zu
01:20:06: wenig Meil.
01:20:08: Ist das so, what the actual fuck ist mit diesen Deutschen los?
01:20:11: Like.
01:20:11: are you okay?
01:20:13: Ja, naja.
01:20:14: Okay.
01:20:15: Very, very Paul.
01:20:18: Junge.
01:20:20: Was sagst du generell zu Rob?
01:20:23: Paul.
01:20:27: Tschüssi!
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