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#266 13 Minutes - Digitaler Hinterhalt getippt im Kinderzimmer (Olly Stephens)

Shownotes

Es sind nur dreizehn Minuten zwischen einem Jungen, der lachend das Haus verlässt – und einem, der nie wieder nach Hause zurückkehrt.

Im Januar 2021 wird der 13-jährige Olly Stephens aus Reading in eine Falle gelockt. Geplant wurde sie in Chats, Gruppennachrichten und Sprachnotizen – von Gleichaltrigen, die seine Freunde waren. Was als digitale Auseinandersetzung beginnt, endet in einer tödlichen Eskalation.

⚠️ Triggerwarnungen: •⁠ ⁠Gewalt an Jugendlichen

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Transkript anzeigen

00:00:18: Es ist ein grauer Wintertag in England.

00:00:21: Die Luft ist kalt, der Himmel schwer, die Straßen stiller als sonst.

00:00:26: Ein Junge zieht seine Jacke enger, steckt das Handy in die Tasche und geht los.

00:00:30: Treizehn Minuten später ist er tot.

00:00:34: Was er nicht weiß, das, was an diesem Nachmittag geschieht, ist kein Zufall.

00:00:39: Es ist das letzte Kapitel einer Geschichte, die längst begonnen hat.

00:00:44: Vorborgen in Chats, Sprachnachrichten und Gruppen in den Worte zu waffen werden.

00:00:50: Entsturm aus Wut, verletztem Stolz und dem Trang sich zu beweisen.

00:00:55: Aufgeladen im Verborgenen, bis er die Grenze zwischen digitaler und realer Welt durchbricht.

00:01:03: Und somit hello an unsere True Crime Junkies.

00:01:06: Herzlich willkommen zurück bei Eyes in the Dark, eurem Blick ins Dunkel der Verbrechen.

00:01:12: Wir sind Laura und Sarah und den Sonntag öffnen wir für euch ein neues Kapitel echter Kriminalfälle.

00:01:19: Geschichten, die uns beim Recherchieren selbst oft sprachlos machen, von kaltblütigen Mördern über ungeklärte Rätsel bis hin zu tragischen Schicksalen.

00:01:29: Dafür wühlen wir uns nicht nur durch Artikel und Internetquellen, sondern auch durch Autopsieberichte, Polizeidokumente und Aussagen von ZeitzeugInnen.

00:01:39: Immer mit dem Bewusstsein, dass hinter jedem Fall echte Menschen stehen, deren Leben für immer verändert wurde.

00:01:45: Denn das muss man so sagen, manche unserer Geschichten klingen wir aus einem Krimi, nur dass sie wirklich passiert sind.

00:01:51: Wir haben uns übrigens eher auf unbekanntere Fälle spezialisiert.

00:01:54: Wenn ihr da einen bestimmten von uns hören möchtet, schickt uns den gerne unter eisenedark.podcast auf Instagram.

00:02:00: Und ich glaube, da sind in letzter Zeit auch einige ... zusammengekommen, kann das sein?

00:02:05: Ja, wir bekommen in letzter Zeit sehr viele Fallvorschläge, auch sehr viele Vorschläge für den Spooky Sunday, was uns sehr, sehr freut.

00:02:12: Ja, mega.

00:02:14: Weil das ist wirklich immer, na ja, so unser Problemekind.

00:02:18: Ich liebe die Spooky Sundays.

00:02:20: Ich liebe die wirklich ganz, ganz arg, aber da ein Fall rauszusuchen, das ist immer so ein kleiner Pain in the Yes.

00:02:27: Deswegen finde ich das besonders gut.

00:02:29: Und

00:02:30: an der Stelle ... Kann ich ja vielleicht auch noch mal spoilern.

00:02:35: Ich werde nicht müde, das zu sagen, weil ich freue mich da so arg drauf.

00:02:39: An Halloween haben wir was ganz ganz ganz ganz besonderes geplant.

00:02:43: Ja.

00:02:44: Und da gibt es... Kann ich das sagen?

00:02:49: Ja, gibt es.

00:02:52: Ich könnte entweder sagen, es gibt die doppelte Portion

00:02:55: oder die

00:02:55: Vierfache.

00:02:57: In gewisser Form ja beides.

00:02:59: Ja, genau.

00:02:59: Ja.

00:03:00: dann lass ich das einfach mal so stehen.

00:03:02: Dann würde ich jetzt aber sagen, schnappt euch euren Eismatter.

00:03:07: Laura und ich haben heute einen Warmen und auch keinen Kaffee, weil wir hatten schon einen.

00:03:11: Macht's euch gemütlich und taucht mit uns ein ins Dunkel.

00:03:21: Laura, hast du in deinen Teenie-Jahren schon mal Gewalt erlebt von Mitschülern oder Mitschülerinnen?

00:03:29: Also, irgendetwas, was so ein bisschen über ... Die Sticheleien, die wir alle, glaub ich, kennen, hinausging?

00:03:37: Tatsächlich nicht.

00:03:38: Aber ich muss an eine Situation denken, bei der ich noch deutlich jünger war, die für mich damals wirklich ganz, ganz furchtbar war.

00:03:46: Und zwar war ich da damals mit meiner Schwester, meinem Papa, im Urlaub.

00:03:50: Und wir waren da in so einem All-Inclusive-Hotel.

00:03:54: Und

00:03:54: der Türkei, schön.

00:03:55: Ja, genau.

00:03:56: Sogar die Kinder Türkei.

00:03:58: Liebig, wir haben das auch immer gemacht, immer.

00:04:00: Und da gab's ganz viele andere Kinder und ich war da vielleicht elf,

00:04:05: so

00:04:05: in dem Dreh.

00:04:06: Und ich hab da zwei Mädels kennengelernt und am Anfang war mir da so eine Dreiergruppe, weil meine Schwester war ja ein bisschen älter, die hatte dann ihre eigenen Freundinnen

00:04:14: dort.

00:04:15: Und die zwei haben sich aber irgendwann richtig gegen mich verschworen.

00:04:20: Und die haben dann, ich kann das kaum aussprechen, das war ganz krass, die haben ... ein Laura Hassklub gegründet.

00:04:27: Das hast du mir mal erzählt.

00:04:29: Und dann waren wir da einmal im Pool.

00:04:31: Und die haben mich dann so um Kessel zu zweit und so ihre Arme und mich dann nicht mehr rausgelassen und dann irgendwas so gesungen, wo die mich halt so beleidigt haben.

00:04:39: Boah.

00:04:40: Und das war für mich damals, also ich konnte damit gar nicht umgehen.

00:04:43: Und dann war ich in diesem Hotel.

00:04:45: Und die waren da halt auch jeden Tag.

00:04:47: Und das war für mich ganz, ganz, ganz frischbar.

00:04:50: Ja, das hört sich aber auch ganz schlimm an tatsächlich.

00:04:52: Ja.

00:04:54: Ai, ai, ai.

00:04:55: Ja, das war sehr hart

00:04:57: für mich.

00:04:57: Ja, das glaub ich.

00:04:58: Und das ist das Erste, an was ich bei so einem Thema denken muss.

00:05:02: Weil, wie du sagst, so ein Teenie-Alterjahr, da hat man auch so Stichelein und Streiter reingehabt.

00:05:07: Aber das war bei mir nie so ein Extrem.

00:05:09: Aber diese Situation damals im Urlaub, die ist mir auf jeden Fall sehr deutlich hingegeblieben.

00:05:16: Bei mir war das tatsächlich mal so, ich weiß gar nicht, wie alt ich da war, vielleicht zwölf oder treizehn?

00:05:23: Ja.

00:05:24: Und da wollte mich ein Mädchen von der Nachbarschule, die war schon ein bisschen älter.

00:05:31: Und die hatte auch nicht so einen guten Ruf.

00:05:32: Also, die hat sich auch öfter mal geprügelt.

00:05:36: Und hat öfter mal auch andere Mädchen geschlagen.

00:05:38: Und ich weiß gar nicht, ich hatte mit ihr nie irgendwas zu tun.

00:05:41: Ich weiß nicht, wie es dazu gekommen ist.

00:05:43: Aber die wollte mich schlagen.

00:05:45: Und dieses Gericht ging dann auch bei uns durch die Schule.

00:05:47: Und so hab ich das erfahren.

00:05:49: Die haben mir dann gesagt, die kommt heute und die will dich hauen.

00:05:54: Und ich war so ... okay.

00:05:56: Also, ich war so ein Meter ... ... und zwanzig groß.

00:05:59: Ich war ganz, ganz klein und schmächtig.

00:06:02: Und ich war so ... also ...

00:06:04: ich

00:06:04: kann mich gar nicht verteidigen.

00:06:06: Und die kam tatsächlich auch.

00:06:07: Und ich hatte da krass Angst.

00:06:10: Und ich erinnere mich noch daran, dass ich eben eine Freundin in der Klasse hatte, die schon aber auch ab und zu mal sich für so was getroffen hat.

00:06:18: Also ... die das ein oder andere Mal auch in eine Schlägerei mitverwickelt war.

00:06:22: Ja, ich

00:06:22: glaub, ich weiß, wenn du meinst.

00:06:24: Und dann kam, ja, ja, ich glaub auch.

00:06:26: Und dann kam die wirklich so richtig, wie so meine Heldin, schützend vor mich und hat gesagt, wenn du, Sarah, irgendwas machst, dann mach ich dich fertig.

00:06:35: Und ich war so, ja, Mann, kannst du mir gar nichts.

00:06:40: Ja, und dann ist auch Gott sei Dank nichts passiert, auch zwischen den beiden dann nicht.

00:06:44: Aber ich weiß schon noch, dass ich da arg Angst vorhatte, weil ... Also, was machst du in so einer Situation?

00:06:51: Ja, und ich hab auch so das Gefühl, bei uns an der Schule hat man das ja schon öfter mal mitbekommen.

00:06:57: Ich hatte auch immer das Gefühl, dass die Gründe für so eine Schlägerei wirklich komplett aus der Luft gegriffen waren oder dass manche Leute, wie jetzt in deinem Fall, einfach jemanden gesucht haben, auf den sie gehen können.

00:07:09: Ja, also jemand Kleineschmächtiges, der sich halt irgendwie auch nicht wehren würde, weil ich war ja früher auch ganz schüchtern und ja, einfach ganz klein.

00:07:17: Ich glaub, das war halt einfach ein gutes Opfer.

00:07:19: Ich hab da ein gutes Opfer dargestellt.

00:07:22: Und wie gesagt, ich weiß bis heute nicht, warum.

00:07:24: Ja.

00:07:25: Und solche Leute, glaub ich, haben auch immer viele Unterstützer und Unterstützerinnen, weil man gerade in dem Alltag, glaub ich, sonst auch Angst hat, irgendwie selbst so das nächste Ziel zu werden.

00:07:36: Ja, und dann verbündest du dich lieber mit den Mobbern und mit den Bösen, anstelle auf der anderen Seite zu stehen.

00:07:43: Was ich auch irgendwo verstehen kann, was halt aber auch sehr gefährlich werden kann.

00:07:47: Ja, ja, absolut.

00:07:49: Und wahrscheinlich gehe ich jetzt mal von aus, zeigt das unser heutiger Fall sehr deutlich.

00:07:55: Ja.

00:07:57: Es ist der Winter, zwei Tausendundzwanzig auf zwei Tausendundzwanzig in England.

00:08:02: Die Straßen sind leerer als sonst, die Schulhöfe sind still.

00:08:06: Jugendliche sitzen in ihren Zimmern, verbunden durch Bildschirme und Chats, Getrennt von allem, was früher für sie selbstverständlich gewesen wäre.

00:08:14: Die Pandemie hält das Land im Griff.

00:08:17: Und mit ihr wächst die Einsamkeit einer Generation, die eigentlich mitten im Leben stehen sollte.

00:08:24: Anfang des Jahrhunderts steckt England mitten im dritten harten Lockdown.

00:08:30: Schulen bleiben geschlossen, Sportvereine pausieren, Jugendzentren sind leer.

00:08:35: Für viele Jugendliche wird das Internet zur Bühne.

00:08:38: und manchmal auch zum Zufluchtsort.

00:08:41: Studien des Office for National Statistics zeigen, dass mehr als die Hälfte der jungen Menschen in dieser Zeit häufiger Einsamkeit empfinden, viele verbringen über sechs Stunden täglich online.

00:08:53: Das Digitale ersetzt Nähe, aber es verstärkt auch Unsicherheiten und Spannungen.

00:08:58: Freundschaften, Gespräche und Konflikte verlagern sich in die virtuelle Welt.

00:09:04: In Chats Sprachnachrichten und Stories wo verletzende Worte oft schneller fallen, als von Angesicht zu Angesicht.

00:09:12: Im mitten dieser besonderen Zeit wächst Olly Stevens auf.

00:09:15: Er kommt am ersten November, um einundzwanzig um einundzwanzig im Reading einer Stadt westlich von London zur Welt.

00:09:23: Schon als Baby ist er ruhig und ausgeglichen, ein Kind, das mit seiner stillen Art Wärme in den Raum bringt.

00:09:31: Seine Mutter beschreibt die ersten Monate mit ihm als etwas ganz Besonderes.

00:09:36: ruhig, innig und geprägt von einem Gefühl tiefer Verbundenheit.

00:09:41: Gemeinsam mit seinen Eltern Amanda und Stuart, sowie seine älteren Schwester Julie, lebt Olly im grünen Stadtteil Emma Green, einem Ort, der Geborgenheit ausstrahlt und für die Familie schnell zu einem zu Hause wird.

00:09:54: Und an der Stelle kurz eine Anmerkung.

00:09:57: Ich habe den Namen von Ollys Schwester abgeändert, da sie in einer Dokumentation geäußert hat, anonym bleiben zu wollen.

00:10:04: Hier in Emma Green reihen sich kleine Backsteinhäuser aneinander, die Straßen führen hinunter zu Parks und Wiesen auf den Kinderradfahren oder Fußballspielen.

00:10:15: Der Stadtteil ist nicht spektakulär, aber doch ein Zuhause.

00:10:19: Viele Familien leben hier schon lange, die Nachbarschaften sind vertraut, man kennt die Gesichter im kleinen Supermarkt an der Ecke.

00:10:26: Für Oli ist das genau die richtige Umgebung.

00:10:29: Überschaubar und dennoch lebendig.

00:10:32: Geboren wurde Olli unter dem Zeichen des Gropions, einem Symbol für Leidenschaft, Intuition und die Kraft, Dinge intensiver zu fühlen als andere.

00:10:42: Menschen, die unter diesem Sternzeichen zur Welt kommen, gelten als besonders sensibel und tiefgründig, als loyal, aufrichtig und von einer stillen Entschlossenheit geprägt.

00:10:53: Sie nehmen ihre Umgebung mit besonderer Aufmerksamkeit wahr, spüren Stimmungen, bevor sie ausgesprochen werden und tragen ihre Gefühle oft lange in sich, eh sie sie zeigen.

00:11:04: All das scheint sich auch in Olli wiederzuspiegeln.

00:11:07: Seine Familie beschreibt ihn als Jungen, der sich schnell begeistern lässt und mit offener Neugier auf die Welt blickt, zugleich aber viel in sich hineinhorcht.

00:11:17: Wenn er jemanden mag, dann ehrlich und ohne Vorbehalt, mit ganzer Hingabe.

00:11:22: Und wenn ihn etwas verletzt, dann nicht flüchtig, sondern tief.

00:11:27: Zwei-tausendundachzehn wird bei Olli eine Autismus-Spektrum-Diagnose gestellt.

00:11:32: Seine Mutter erinnert sich später in einem Interview daran, wie er zu ihr gekommen sei und gesagt habe, dass ihm in der Schule manches zu viel werde.

00:11:40: Dass er manchmal einfach nicht mehr richtig mitkomme.

00:11:43: Die Diagnose hilft, besser zu verstehen, warum Olli die Welt auf seine ganz eigene Art und Weise wahrnimmt.

00:11:50: Intensiver, lauter, direkter.

00:11:53: In der Schule ist das für ihn oft herausfordernd.

00:11:56: Die vielen Stimmen, Bewegungen und schnellen Wechsel der Situation kosten in Kraft.

00:12:01: Bis vor einigen Jahren sprach man übrigens häufig von einer Autismus-Spektrum Störung im englischen Autism Spectrum Disorder, also ASD.

00:12:12: Heute macht man das nicht mehr.

00:12:14: Heute bevorzugen viele autistische Menschen Fachstellen und Organisationen eine andere Bezeichnung, und zwar Autism Spectrum Condition, also ASD.

00:12:25: Dieser Begriff ist identitätsbasiert und betont, dass Autismus eben keine Störung ist, sondern eine neurobiologische Variante der Wahrnehmung und Informationsverarbeitung, mit der man geboren wird, und die ein Leben lang bleibt.

00:12:41: Und das Wort Spektrum ist dabei auch entscheidend, denn Autismus zeigt sich bei jedem Menschen anders.

00:12:47: Es gibt kein einheitliches Bild, keine festen Merkmale, die auf alle zutreffen.

00:12:53: Es gibt aber schon einige Merkmale, die besonders typisch sind.

00:12:57: Geräusche, Lichter oder soziale Stimmungen können entweder stärker oder schwächer wirken.

00:13:03: Sie kommunizieren oft direkter oder wörtlicher, schätzen klare Strukturen und reagieren sensibel auf Veränderungen oder Unsicherheiten.

00:13:12: Manche entwickeln feste Routinen oder Interessen, die ihn halt geben.

00:13:16: Andere wiederum versuchen ihr Verhalten an die Erwartungen der Umgebung anzupassen, ein Vorgang, der als Masking bezeichnet wird, und auf Dauer sehr erschöpfend sein kann.

00:13:26: Gerade deshalb ist es so wichtig, über Autismus zu sprechen, um Sichtbarkeit und Verständnis zu schaffen, Vorurteile abzubauen und zu zeigen, dass neurodiverse Wahrnehmung keine Einschränkung ist, keine Störung, sondern Teil menschlicher Vielfalt.

00:13:42: Im Alter von ungefähr elf Jahren steht Olli vor einer großen Veränderung, dem Wechsel auf die Secondary School.

00:13:49: Die neue Schule ist größer, lauter und fremder als die mittlerweile vertraute Grundschule.

00:13:55: Auf der einen Seite freut er sich, doch auf der anderen Seite wird er auch von einer gewissen Angst begleitet.

00:14:02: Zu viele neue Gesichter, zu viele Geräusche, zu viel Unbekanntes.

00:14:06: Und dann, kurz vor seinem Schulwechsel, erfährt Olli, dass seine Schwester in der Schule gemobbt wird.

00:14:13: Zuerst sind es nur Beleidigungen, kleine Sticheleien, doch dann eskaliert die Situation.

00:14:19: Eines Tages wird sie die Treppe hinunter gestoßen, andere stehen daneben, lachen, einige halten ihr Handy hoch und füllen.

00:14:26: Das Video verbreitet sich unter den Schülern und für den elfjährigen Olli ist es schwer, mit dieser neuen Information umzugehen.

00:14:34: Was würde an dieser neuen Schule wohl auf ihn zukommen?

00:14:38: Als der Tag der Tage gekommen ist, sucht Olli nach Halt und Orientierung in dieser fremden Welt.

00:14:44: Er versucht sich mit den beliebten Kids der Schule gutzustellen.

00:14:47: Er bewundert ihr Selbstbewusstsein und ihre Souveränität, mit der sie durch den Schulalltag gehen.

00:14:53: Durch die Verbindung zu ihm hatte das Gefühl, vor möglichen Mobbing-Attacken geschützt zu sein.

00:14:59: Im Jahr ist Olli gerade dreizehn Jahre alt und steckt somit an der Schwelle zwischen Kindheit und Jugend.

00:15:07: Eine Zeit, in der alles möglich scheint und doch vieles unsicher bleibt.

00:15:12: Neugier und Zweifel gehören zum Alltag.

00:15:15: Für Oli bedeutet das, sich selbst besser kennenzulernen und herauszufinden, was ihm wirklich wichtig ist.

00:15:22: Eine seiner größten Leidenschaften ist die Musik.

00:15:25: Dabei hat er ganz unterschiedliche Musikrichtungen und schreibt manchmal sogar eigene Rap-Texte.

00:15:31: Dadurch beginnt er seine Gedanken und Gefühle zum Ausdruck zu bringen.

00:15:35: Sobald die Musik läuft, verliert er sich in den Melodien oder Rhythmen und findet Zuflucht von dem Alltag, der manchmal in seinem Alter sehr herausfordernd sein kann.

00:15:45: Neben der Musik gehört auch das Gaming fest zu seinen Hobbys.

00:15:49: Wie viele Jugendliche in seinem Alter verbringt Olli einige Zeit mit Online-Spielen.

00:15:53: Dort trifft er Freunde, redet, lacht und ist vor ein paar Stunden ein Teil einer eigenen Welt.

00:16:01: Außerdem liebte es, auf TikToks Videos hochzuladen.

00:16:05: Kleine Clips, die seine Interessen, sein Humor und manchmal auch nur sein Alltag zeigen.

00:16:10: Diese digitalen Räume sind für ihn mehr als nur Zeitvertreib.

00:16:14: Sie sind Treffpunkte, an denen Freundschaft entsteht und nie möglich bleibt, gerade in einer Zeit, in der echte Begegnungen immer seltener möglich sind.

00:16:24: Doch Oli ist nicht nur online unterwegs.

00:16:26: Er liebt es mit dem Fahrer durch die Straßen von Emma Green zu fahren und dabei den Wind im Gesicht zu spüren.

00:16:32: Dadurch schafft er es immer wieder, den Kopf frei zu bekommen, Abstand zu gewinnen und seine Batterien wieder aufzuladen.

00:16:40: Seine Familie beschreibt ihn als ein Jung mit einem großen Herzen und einem ausgeprägten Sinn für Gerechtigkeit.

00:16:47: Olli kann es kaum ertragen, wenn jemand ausgeschlossen oder unfair behandelt wird.

00:16:51: In solchen Momenten reagiert er instinktiv, stellt sich vor andere, ohne lang zu überlegen.

00:16:58: Er möchte sein mit Menschen das Gefühl vermitteln, dass sie sich in seiner Nähe sicher fühlen können, gesehen und angenommen werden.

00:17:06: Ein bestimmter Moment in seinem Leben zeigt das besonders gut.

00:17:09: Einmal lässt er sich die Haare abrasieren, um einem Freund beizustehen, der durch eine schwere Krankheit seine eigenen verloren hat.

00:17:18: Für Oli ist das keine große Sache, sondern etwas, das ganz selbstverständlich aus dem Herzen kommt.

00:17:24: Für ihn bedeutet Freundschaft nicht nur Freude teilen, sondern auch in schwierigen Zeiten voneinander da zu sein.

00:17:31: Dann, wenn jemand Trost oder auch einfach nur Gesellschaft braucht.

00:17:35: Seine Freunde beschreiben ihn außerdem als sehr witzigen und humorvollen Menschen, der immer in der Lage ist, andere zum Lachen zu bringen.

00:17:42: Oli ist jemand, den man sofort ins Herz schließt.

00:17:45: Fast jeder mag ihn.

00:17:47: Eigentlich.

00:17:48: Doch manchmal verändern sich Dinge leise, fast unbemerkt.

00:17:52: Freundschaften rücken auseinander, Worte werden falsch verstanden und kleine Spannungen wachsen zu etwas größerem.

00:18:00: Am dritten Januar, zw.

00:18:01: und zwanzig, scheint alles wie immer.

00:18:04: Es ist ein typischer Wintertag in Reading.

00:18:07: Die Luft ist kühl und feucht, ein grauer Himmel hängt tief über den Häusern und ein leichter Wind zieht durch die Straßen.

00:18:14: Es ist still, fast träge, als würde der Tag gar nicht richtig beginnen wollen.

00:18:19: Nichts deutet daraufhin, dass dieser Sonntag anders werden würde als die vielen davor.

00:18:25: Und so verlässt Olli das Haus, ohne zu wissen, dass er nicht mehr zurückkehren wird.

00:18:32: Nur dreizehn Minuten nachdem Olli das Haus verlassen hat, wird er schwer verletzt in einem Park in der Nähe seines Zuhauses gefunden.

00:18:39: Passanten entdecken ihn am Boden, alarmieren sofort den Rettungsdienst.

00:18:43: Doch jede Hilfe kommt zu spät.

00:18:47: Olli stirbt noch am Tatort.

00:18:50: In einem der Parks, in dem er ansonsten gelacht und sich unterhalten hat, eine gute Zeit hatte.

00:18:57: Die Untersuchungen ergeben später, dass er durch mehrere Messerstiche unter anderem im Brustbereich tödlich verletzt wurde.

00:19:04: Die Nachricht verbreitet sich schnell, zuerst in der Nachbarschaft, dann in ganz Reading.

00:19:11: Was wenige Minuten zuvor noch ein gewöhnlicher Sonntag-Nachmittag war, verwandelt sich in einem Moment des Unglaubens der stille Unterfassungslosigkeit.

00:19:20: In einem Ort, in dem man sich kennt, in dem Kinder draußen spielen, und Eltern einander grüßen, scheint plötzlich nichts mehr selbstverständlich.

00:19:30: Julie, Olli Schwester, ist die erste, die etwas unternimmt.

00:19:34: Getrieben von Verzweiflung und dem dringenden Wunsch nach Antworten, wie sie wissen, wer ihr ihren kleinen Bruder genommen hat.

00:19:42: Noch am selben Abend postet sie eine Story auf Instagram.

00:19:45: Es zeigt ein Foto von Olli.

00:19:48: Er sitzt nachdenklich auf einer Parkbank und hat den Blick zur Seite gerichtet.

00:19:52: Dazu schreibt sie, bitte melden, wenn jemand weiß, was mit meinem Bruder passiert ist.

00:19:58: Es ist ein verzweifelter Hilferuf.

00:20:01: Spontan, ehrlich und voller Schmerz.

00:20:04: In den sozialen Medien verbreitet sich das Bild von Oli Rasant.

00:20:08: Es wird von Freunden, Mitschülerinnen und auch von Menschen geteilt, die Oli nie persönlich kennengelernt haben.

00:20:14: Ganz reading sieht plötzlich das Gesicht eines Jungen, der noch sein ganzes Leben vor sich hatte.

00:20:20: Träume, Pläne, unzählige Momente, die nie mehr Wirklichkeit werden würden.

00:20:25: Innerhalb kürzester Zeit erreicht der Beitrag hunderte, dann tausende Reaktionen.

00:20:31: Julie Sandy steht kaum noch still.

00:20:34: Ich denke an dich und deine Familie.

00:20:37: Meine Freunde und ich versuchen herauszufinden, was passiert ist.

00:20:42: Ich bin für dich und deine Familie da.

00:20:45: Auch in den WhatsApp-Gruppen seiner Mitschüler werden ununterbrochen Nachrichten ausgetauscht.

00:20:50: Alle fragen sich, wer in der Lage dazu wäre, Olly so etwas anzutun.

00:20:55: Gerüchte, Vermutungen und Erinnerungen mischen sich zu einer unruhigen Suche nach Antworten.

00:21:01: Unter anderem werden Bilder eines Messers, angeblich der Tatwaffe gepostet und Namen von Mitschülern in den Raum geworfen, die für die Tat verantwortlich sein könnten.

00:21:11: Während online spekuliert und geteilt wird, arbeiten die Ermittler ununterbrochen am Tatort an den Fakten.

00:21:18: Der Park bleibt weiträumig abgesperrt, Polizisten sichern Spuren, leuchten dem Boden mit Taschenlampe ab und bewachen dem Bugs Bottom Park die ganze Nacht hindurch.

00:21:28: Und schon bald steht fest, es gibt keinen einzigen Hinweis darauf, dass es eine Zufallstat war.

00:21:35: Nichts wurde gestohlen, keine Wertsachen fehlen.

00:21:38: Alles deutet daraufhin, dass Olli den oder die Täter kannte und dass er womöglich bewusst in den Park gelockt worden war.

00:21:47: ein Fakt, mit welchem sich Julie ebenfalls konfrontiert sieht.

00:21:52: Einige Nachrichten, die weiterhin ununterbrochen auf ihrem Handy eingehen, lassen etwas in diese Richtung vermuten.

00:22:00: Sie haben ein Messer gezogen und ihn in den Rücken und den Hals gestochen.

00:22:05: Olli war ihn überlegen, also haben sie es getan.

00:22:09: Ich glaube, ich weiß, wer es war.

00:22:12: Ich habe dir ein Foto geschickt.

00:22:14: Julie sammelt von da an alle Hinweise, die sie kriegen kann, um sie später an die Polizei weiterleiten zu können.

00:22:21: Sie möchte nicht einfach umsitzen und warten, sie möchte aktiv an der Aufklärung beteiligt sein.

00:22:26: Zu dieser Zeit beginnt ihr ermittler Oli's letzten Tag, minutiös zu rekonstruieren.

00:22:32: Am dritten Januar, zwanzig, einem kalten Sonntag, verlässt Oli gegen sechzehn uf fünfzig sein Elternhaus in Emmergren.

00:22:41: Aufnahmen von Überwachungskameras zeigen ihn, wie er mit seinem Handy in der Hand die Straße entlangläuft.

00:22:47: Sein Gang wirkt ruhig und gelassen.

00:22:50: Und wie wir bereits wissen, wird er dann um kurz nach siebzehn Uhr schwer verletzt im Bugs Bottom Park gefunden, wo er schließlich seinen schweren Verletzungen erliegt.

00:23:00: Von Beginn an sichern die Ermittler umfangreiche Spuren.

00:23:04: Forensiker fotografieren dem Bereich, markieren Blutspuren, sammeln den A-Proben, Kleidungsstücke und persönliche Gegenstände.

00:23:12: Um die letzten Minuten seines Lebens so detailreich wie nur möglich rekonstruieren zu können, werden die Ermittler nicht nur Videomaterial, sondern auch Oli's Smartphone-Daten aus.

00:23:23: Die digitale Forensik der Major Crime Unit findet in den Messenger-Verläufen Hinweise auf den geplanten Treffpunkt.

00:23:31: Besonders auffällig sind Chat-Nachrichten mit einem dreizehnjährigen Mädchen aus einem Freundeskreis.

00:23:37: Die beiden hatten nämlich vereinbart, sich an jenem Tag im Park zu treffen.

00:23:41: Und bevor wir uns anschauen, um wen es hier geht und was im Zuge der Ermittlungen noch ans Licht kommt, eine wichtige Info an der Stelle, da die in diesem Zusammenhang genannten Personen zum Zeitpunkt der Ereignisse minderjährig waren, verbietet das britische Gesetz S.A.t.t.t.t.

00:23:59: des Children in Young Persons Act von N.A.n.t.t.t.t.t.t.t.t.t.t.t.t.t.t.t.t.t.t.t.t.t.t.t.t.t.t.t.t.t.t.t.t.t.t.t.t.t.t.t.t.t.t.t.t.t.t.t.t.t.t.t.t.t.t.t.t.t.t.t.t.t.t.t.t.t.t.t.t.t.t.t.t.t.t.t.t.t.t.t.t.t.t.t.t.t.t.t.t.t.t.t.t.t.t.t.t.t.t.t Das bedeutet, im weiteren Verlauf haben wir eigene Namen für die Beteiligten gewählt.

00:24:32: Im Laufe der Folge ist euch aber sicher aufgefallen, dass wir Olli's Namen dagegen sehr oft nehmen und das ist auch sein richtiger Name.

00:24:40: In Großbritannien gilt der Schutz der Anonymität grundsätzlich auch für Opfer einer Straftat, also nicht nur für Verdächtige oder Angeklagte, doch Olli's Eltern haben sich bewusst gegen eine Anonymisierung entschieden.

00:24:54: Denn sie möchten, dass ihr Sohn nicht nur als Opfer einer Tat in Erinnerung bleibt, sondern als der Mensch, der er war.

00:25:00: Mit seinem Namen, seinem Gesicht und seiner Geschichte.

00:25:04: Erst durch ihre Zustimmung durften die britischen Medien seinen Namen nennen und sein Bild zeigen.

00:25:10: Und deswegen haben wir uns entschieden, das ebenfalls zu tun.

00:25:13: In den Nachrichten, die Julie zugespielt bekommt, fällt derweil immer wieder Einnahme.

00:25:19: Ella.

00:25:19: Was zunächst nur ein Gerücht in den sozialen Medien ist, wird schon bald Teil der offiziellen Ermittlungen.

00:25:26: Denn bei ihr handelt es sich um das dreizehnjährige Mädchen, mit welchem Olli am Nachmittag des dritten Januar im Park verabredet war.

00:25:33: Die beiden kennen sich schon eine Weile, waren für einen gewissen Zeitraum sogar enge Freunde.

00:25:39: Sie schrieben fast täglich, teilen Gedanke, Witze, kleine Momente aus dem Alltag.

00:25:44: Doch irgendwann kam es zum Streit und der Kontakt zwischen ihnen brach vollständig ab.

00:25:50: Am zweiten Januar, einen Tag vor der Tat, schreibt Olli ihr dann wieder.

00:25:55: Er möchte wissen, ob sie Zigaretten braucht, eine beiläufige Nachricht, um das Gespräch wieder aufzunehmen.

00:26:01: Ella antwortet, schlägt ein Treffen am darauf folgenden Tag vor.

00:26:06: Im Park, am Nachmittag.

00:26:09: Olli hofft, dass sie einfach mal reden können, sich aussprechen, Missverständnisse klären, vielleicht wieder Freunde werden.

00:26:16: Doch während er glaubt, dass es um ein ehrliches Gespräch geht, ahnt er nicht, dass im Hintergrund längst andere Pläne geschmiedet werden.

00:26:24: Und zwar mit zwei Jungs in seinem Alter.

00:26:26: Schon bald drücken diese in den Fokus der Ermittler.

00:26:30: Jake und Ryan.

00:26:31: Die selben Namen, die auch an den Tagen nach der Tat immer wieder in der Gerüchteküche der Stadt auftauchen.

00:26:38: Schon kurz nach Ollis Tod werden sie in Chats und Sprachnachrichten unter Jugendlichen immer wieder erwähnt.

00:26:44: Viele aus Ollis Umfeld kennen die beiden und zwar in keinem positiven Zusammenhang.

00:26:50: In den sozialen Medien zeigen sich Jake und Ryan mit Sturmhauben und Schmessern, posieren in Spiegel-Selfies oder kurzen Clips, in denen sie von einem Leben als Gangster träumen.

00:27:01: Für einige ihrer Freunde ist das nur Jugendliches Prallen, für andere schon damals beunruhigend.

00:27:07: Aber wo ist die Schnittstelle zwischen Ella, Ryan und Jake?

00:27:12: Wie bereits erwähnt versucht Ollie an seiner neuen Schule Anschluss zu finden, vor allem bei den beliebteren Schülern den lauteren, denjenigen, die selbstbewusst wirken und in Gruppen auftreten.

00:27:23: Dazu gehören auch Ryan und Jake.

00:27:26: Sie gelten als auffällig, dominant und viele Mitschülerinnen haben Respekt vor ihnen.

00:27:31: Manche vielleicht sogar Angst.

00:27:34: Mit der Zeit beginnt Oli damit, ihre Social Media Präsenz zu adaptieren.

00:27:39: Er zeigt sich ebenfalls mit Sturmhauber, postet kurze Clips und Sprüche, die gar nicht zu ihm passen.

00:27:46: Es wolle er beweisen, dass er dazugehört, auch wenn er tief in sich weiß, dass er eigentlich anders ist.

00:27:53: Eine Vermutung, die sie später durch eine Aussage seiner Eltern zu bestätigen scheint.

00:27:58: Nach dem Unterricht ist es vor Olli zur Gewohnheit geworden, noch eine Weile mit dem Fahrer durch die Stadt zu fahren.

00:28:03: Seine Mutter hat nichts dagegen.

00:28:06: Sie weiß, dass er diese Zeit für sich braucht, um den Kopf frei zu bekommen.

00:28:10: Während er unterwegs ist, nutzt sie die Stunden außerdem, um nach der Arbeit noch ein paar Besorgungen zu erledigen.

00:28:17: Eine klassische Win-Win-Situation also.

00:28:20: Doch an einem dieser Nachmittage wird seine Mutter unruhig.

00:28:24: Vielleicht aus Neugier, vielleicht auch aus einer leisen Ahnung heraus, öffnet sie die Ortungs-App ihres Handys.

00:28:31: Der Punkt, welcher Olli's Standort anzeigt, bewegt sich ungewöhnlich schnell.

00:28:37: Viel zu schnell, als dass sie so nur mit dem Fahrrad unterwegs sein könnte.

00:28:41: Sie beobachtet, wie er sich immer weiter entfernt.

00:28:44: Der Punkt wandert über die Karte, Straße um Straße, bis nach London.

00:28:49: Olli sitzt im Zug und reicht wenig später dem Bahnhof Paddington.

00:28:53: Seine Mutter versucht ihn anzurufen, doch dann ist das Handy plötzlich aus.

00:28:59: Die Minuten ziehen sich, jede länger als die vorige, bis sie endlich sieht, wie sich der Punkt wieder in Richtung Heimat bewegt.

00:29:06: Als sein Vater ihn später am Bahnhof abholt, fragt er, was er in London gemacht habe.

00:29:12: Oli schaut ihn verwirrt an und sagt nur einen Satz.

00:29:18: Ein Spruch, der ursprünglich aus der US-Gang-Kultur stammt und so viel bedeutet, wie, bei Pets kriegt Stiche.

00:29:28: Damals nimmt sein Vater den Satz irritiert zur Kenntnis, befremdlich ja, aber kein Grund zu Sorge, oder?

00:29:36: Erst heute im Rückblick bekommt dieser Moment ein anderes Gewicht.

00:29:40: Wie ein stilles Wahnsinnal das überhört wurde.

00:29:44: In den Wochen danach scheint sich die Dynamik zwischen ihm und der Gruppe, allen voran Jake, zu verändern.

00:29:50: Eines Nachmittags ist Olli mit ihm sowie einigen anderen Jungs in der Stadt unterwegs.

00:29:55: Sie überreden ihn, kurz in ein Laden zu gehen, um etwas für sie zu besorgen.

00:30:00: Als er wieder herauskommt, ist sein Fahrrad verschwunden.

00:30:03: Die anderen tun überrascht, zugelassen, zu unschuldig.

00:30:08: Olli spürt sofort, dass hier etwas nicht stimmt.

00:30:12: Aber was soll er jetzt machen?

00:30:14: Er traut sich nicht, sich direkt an seine Eltern zu wenden.

00:30:17: Aus Angst, sie könnten wütend auf ihn sein.

00:30:20: Immerhin war das Fahrrad ein Geschenk zu seinem zwölften Geburtstag und hatte die beiden sicherlich viel Geld gekostet.

00:30:27: Also wendet er sich im ersten Schritt an seine Tante, um sich ihr anzuvertrauen.

00:30:32: Sie begleitet ihre Neffen da nach Hause und unterstützt ihn dabei, mit Amanda und Stuart zu sprechen.

00:30:38: Nur wenig später klingelt Olly's Handy.

00:30:40: Es ist Jake.

00:30:42: Der Teenager ist verunsichert.

00:30:45: Er reicht seinem Vater das Handy ohne etwas zu sagen.

00:30:48: Doch bevor dieser seinen Satz beenden kann, hat Jake bereits aufgelegt.

00:30:53: Danach herrscht Stille.

00:30:55: Stuart schaut seinen Sohn an, möchte wissen, was da los sei.

00:31:00: Oli zuckt mit den Schultern und sagt leise, sie wollen mir wehtun, als Bestrafung.

00:31:06: In diesem Moment spürt sein Vater zum ersten Mal echte Sorge.

00:31:10: Wo zur Hölle ist sein Sohn da nur reingeraten.

00:31:14: Nach dem Vorfall mit dem verschwundenen Fahrrad wächst sie unruhe in der Familie.

00:31:18: Oli's Tante meldet sich noch einmal bei Amanda.

00:31:21: Er habe ihr anvertraut, in etwas hineingeraten zu sein.

00:31:25: Er spreche sogar von Gang-Kontakten und davon dafür nach London gefahren zu sein.

00:31:31: Für Amanda und Stuart ist das der Moment, in dem aus Irritationen Sorge wird.

00:31:36: Über die Schule und die zuständigen Stellen der Children's Services vom Reading kommt professionelle Unterstützung in Spielen.

00:31:43: Der Familie wird einen Sozialarbeiter namens Forest zur Seite gestellt, doch wie so oft im britischen Sozialsystem sind die Strukturen überlastet.

00:31:51: Nach Angaben der Familie betreuen die Sozialarbeiter im zuständigen Bezirk mehr als eineinthausend fünfhundert Kinder pro Team, wodurch für individuelle Gespräche und nachhaltige Betreuung kaum Zeit bleibt.

00:32:05: Dieses Problem ist landesweit bekannt.

00:32:08: In vielen Regionen Englands arbeiten die Jugend- oder Familiensozialarbeiter unter enormen Druck mit zu wenig Personal und steigenden Fallzahlen.

00:32:17: Ihre Aufgabe ist es, gefährdete Kinder zu schützen, Familien zu beraten und bei Anzeichen von Ausbeutung oder Gewalt einzugreifen.

00:32:25: Doch die Realität sieht oft anders aus.

00:32:28: Überfüllte Fallakten, hohe Fluktuation, zu wenig Kontinuität.

00:32:33: Doch Forrest nimmt sich Zeit.

00:32:35: Er besucht die Familie zu Hause und versucht sich einen Überblick über die Situation zu verschaffen.

00:32:40: Die erste Frage, die er stellt, ist Wie kann es sein, dass ein Junge aus einem solch guten Umfeld in kriminelle Aktivitäten verwickelt worden sein soll?

00:32:50: Die Antwort erhält er von Oli selbst.

00:32:52: Dieser beginnt nun vermehrt von seinem Umfeld zu berichten und auch davon, dass er sich nicht traut mit seinen Eltern zu sprechen, aus Angst er könne sie mit seinen Themen belasten.

00:33:03: In einem späteren Interview spricht Forrest über die Mechanismen, mit denen Jugendliche in solchen Strukturen hineingezogen werden.

00:33:10: Er erklärt, dass es selten mit offener Gewalt beginnt.

00:33:14: Stattdessen bauen die Gruppen zu nichts Vertrauen auf, sie geben Jugendlichen das Gefühl, gesehen und verstanden zu werden.

00:33:20: Zu Beginn wirkt also alles harmlos.

00:33:23: Sie versprechen Schutz, Zugehörigkeit und Gemeinschaft.

00:33:27: Mit der Zeit jedoch verändert sich das Verhältnis.

00:33:30: Aus Aufmerksamkeit wird Kontrolle, aus Nähe, Abhängigkeit.

00:33:35: Was als Freundschaft beginnt, kippt in Druck.

00:33:38: Und irgendwann, so fährt er fort, kommen die ersten Forderungen.

00:33:42: Kleine Gefallen, scheinbar harmlose Bitten.

00:33:46: Doch Schritt für Schritt wächst der Einfluss.

00:33:48: Die Jugendlichen werden daran erinnert, dass sie ihnen etwas schulden, dass sie etwas wieder gut machen müssen.

00:33:54: Forrest beschreibt diesem Prozess als eine schleichende Form der Ausbeutung.

00:33:59: Jugendliche, die anfangs glauben, in Sicherheit zu sein, geraten immer tiefer in ein System aus Manipulationen, Schuld und Angst.

00:34:06: Was mit Vertrauen beginnt, endet mit Abhängigkeit, und mündet oft ein Gewalt.

00:34:12: Gegenüber Forrest traut sich Olly sich zu öffnen und über seine Sorgen und Ängste zu sprechen.

00:34:18: Ihm gegenüber erzählt er, was es mit dem Ausflug nach Paddington auf sich hat.

00:34:23: Er erzählt, dass er von Jake und damit von der Gruppe, mit der er sich zunehmend umgeben hat, Geld bekommen habe.

00:34:30: Damit sollte er nach London fahren, um sich dort mit einem erwachsenen Mann zu treffen und von ihm eine Machete zu kaufen.

00:34:38: Forrest hört aufmerksam zu, während Olli beschreibt, was passiert ist.

00:34:42: Wie er dem Mann das Geld hinhielt und wie dieser ihm plötzlich ins Gesicht schlug.

00:34:46: Die Scheine an sich riss und davon rannte.

00:34:49: Die Waffe bekam er nie.

00:34:51: Für den Sozialarbeiter schließt sich hier der Kreis.

00:34:54: Er sagt Olli, dass er glaubt, dass es ein Hinterhalt gewesen sei.

00:34:58: Eine Falle, in die er gelockt wurde.

00:35:00: Wahrscheinlich sei auch dieser Mann Teil der Gruppe, die Olly in ein gefährliches Spiel hinein gezogen hat, das längst außer Kontrolle geraten ist.

00:35:09: Der Vorfall bestätigt Forests Verdacht.

00:35:12: Olly ist kein Mitläufer, sondern ein Kind, das ausgenutzt, manipuliert und eingeschüchtert wird.

00:35:17: Ein System aus Angst, Schuld und falscher Loyalität.

00:35:21: Mit der Unterstützung von Forests schafft es Olly schließlich, sich von Jake und Ryan zu lösen.

00:35:27: Und damit ist der Job des Sozialarbeiters beendet.

00:35:31: Zum Abschluss trifft er den dreizehnjährigen noch ein letztes Mal.

00:35:35: Er scheint einen guten Eindruck zu machen und in Sicherheit zu sein.

00:35:38: Doch ein letzten Rat möchte Forest ihm noch mit auf den Weg geben.

00:35:43: Wenn du doch Probleme kriegst, lauf weg.

00:35:46: In den Wochen darauf verbringt Olli den Großteil seiner Freizeit wieder zu Hause und seine Eltern versuchen in dieser Zeit ein Auge auf ihn zu haben, ohne ihn einzuengen oder Druck aufzubauen.

00:35:57: Verweilt er mal etwas länger als üblich am Handy, stellen sie Fragen.

00:36:01: Wollen wissen, mit wem er schreibt.

00:36:03: Die Angst, er könne noch einmal in falsche Kreise geraten, ist hoch.

00:36:08: Genau zu dieser Zeit sieht Olli ein Video auf Snapchat, das sie nicht mehr loslässt.

00:36:13: Darin ist zu sehen, wie ein Junge mehrfach geschlagen und im Anschluss gezwungen wird, sich dafür zu entschuldigen.

00:36:19: Wer genau die Angreifer sind, bleibt unklar, doch mindestens einer von ihnen ist Jake oder Ryan, vielleicht sogar beide.

00:36:27: Das Video beschäftigt Olli.

00:36:29: Er kann nicht verstehen, wie er man so etwas tun kann und noch weniger wie andere einfach zusehen.

00:36:36: Schließlich wendet er sich an seinen Vater.

00:36:39: Er möchte wissen, ob man, wenn jemand gemobbt wird, die Familie des Opfers informieren sollte.

00:36:45: Statt zu antworten, stellt sein Vater eine Gegenfrage.

00:36:49: Würdest du das bei deiner Schwester wissen wollen?

00:36:51: fragt er und Olli zögert nicht.

00:36:54: Ja.

00:36:55: sagt er leise, aber entschlossen.

00:36:58: Noch am selben Tag leitet er das Video an dem Bruder des Jungen weiter, in der Hoffnung, das Richtige zu tun.

00:37:05: Dass er damit eine Kette von Ereignissen in Gang setzt, die ihnen das Leben kosten wird, kann er in diesem Moment nicht wissen.

00:37:13: Einige Tage nach der Tat erscheint ein Junge freiwillig auf der Polizeiwache.

00:37:18: Jake, einer der Namen, die schon kurz vor Olli's Tod in den sozialen Medien kursieren.

00:37:24: Er wirkt plass, übermütet, vermeidet Blickkontakt.

00:37:28: In der Hand hält er sein Handy.

00:37:31: Ohne Umschweife sagt er, dass er im Mord beteiligt gewesen sei.

00:37:36: Allerdings versucht er, das alles bereits in der ersten Vernehmung zu beschwichtigen.

00:37:40: Er habe nur zugesehen und nicht gewusst, dass das Ganze so weit gehen würde.

00:37:45: Als die Ermittler sein Handy auswerten, wird aber deutlich, dass seine Rolle größer war, als er zunächst zugab.

00:37:52: In Chatverläufen finden Sie Sprachnachrichten, Memes und Videos, die von einem Plan sprechen.

00:37:59: Voller Wut, Hämme und verletztem Stolz.

00:38:03: Die Nachrichten sind verstörend.

00:38:05: Teils kindisch, teils eiskalt.

00:38:09: Eine Mischung aus jünglichen Pralen und echter Gewaltbereitschaft.

00:38:13: In einer Sprachnachricht zeigt er beispielsweise, ich stelle ihm eine Falle.

00:38:18: Wenn er auftaucht, ramme ich ihm ein Messer in den Kopf.

00:38:22: In anderen heißt es, ich gehe in zehn Minuten von zu Hause los, bringe ein Küchenmesser mit.

00:38:29: Durch die Auswertung all dieser Daten können alle drei, also Ella, Ryan und Jake, direkt mit der Tat in Verbindung gebracht werden.

00:38:37: Und auch seitens Ryan gibt es einige sehr verstörende Sprachnotizen.

00:38:43: Meine Nachricht an Oli, ich bringe ihn um.

00:38:47: Ella versichert Ryan in einer Nachricht, wie er Snapchat dass es ihr egal sei, falls Olli getötet werde.

00:38:54: Nur wenige Stunden vor der Tat verschickt sie eine Sprachnachricht an eine unbeteiligte Person.

00:39:00: Olli hat mir gestern geschrieben und gefragt, ob ich Zigaretten will.

00:39:04: Ich habe ja gesagt, Jack will, dass ich mich mit ihm treffe, damit der Olli zusammenschlagen kann.

00:39:10: Ich bin so aufgeregt, du weißt gar nicht, wie.

00:39:14: Und die Ermittlungen legen nun offen, Am Nachmittag des dritten Januar treffen sich Jake und Ryan zuerst auf einem Friedhof im Osten Readings.

00:39:22: Zwischen grauen Grabstein und winterkahlen Bäumen schmien sie ihre letzten Absprachen.

00:39:28: Kurz darauf steigen sie auf ein E-Roller und fahren los, in Richtung Emma Green, dorthin, wo Oliver wohnt.

00:39:35: Nur wenige Straßen trennen sie noch von dem Park, in dem sich ihre Wege kreuzen werden.

00:39:40: Dort angekommen schließt sich Ella dem Duo an, Gemeinsam planen sie, Olli auf einer Anhöhe abzupassen.

00:39:48: Währenddessen teilt dieser seiner Mutter mit, dass er sich nun mit Ella treffen wird.

00:39:53: Er wird gelöst, fast glücklich.

00:39:55: Amanda wundert sich, dass das Auto von Ellasmutter diesmal nicht wie gewohnt in der Straße steht.

00:40:00: Wenn die beiden sich sonst getroffen hatten, war das immer der Fall.

00:40:04: Ein vertrautes, beruhigendes Detail.

00:40:06: Olli bemerkt ihren Blick und erklärt, dass sie sich heute im Park treffen wollen.

00:40:11: Er sagt, er werde, wie immer, seinen Standort teilen, damit sie sehen können, wo er ist.

00:40:16: Er meint, er nickt, auch wenn ein leises Unbehagen bleibt.

00:40:21: Wenige Minuten später zieht Olli seine Jacke über, greift nach seinem Handy und tritt hinaus in die Kälte.

00:40:27: Als er dem Park erreicht, liegt die Dämmerung bereits über Reading.

00:40:31: Der Himmel ist grau-blau verfärbt, die Straßenlatern beginnt zu klimmern, in der Ferne dringend vereinzelte Geräusche aus den Wohnhäusern herüber.

00:40:40: Der Boden ist feucht, die Luft kalt und der Atem steht sichtbar vor ihm.

00:40:46: Was er nicht weiß, neben Ella warten auch noch Jake und Ryan an der verabredeten Anhörung auf sein Eintreffen.

00:40:53: Kaum taucht Olly dort auf, treten alle drei hervor.

00:40:58: Zuerst ist es nur ein Wortwechsel, dann schlägt Jake zu.

00:41:02: Mit Fäusten, schnell, zielgerichtet, so wie sie es abgesprochen hatten.

00:41:07: Währenddessen hält Ryan bereits sein Handy in der Hand und filmt mit.

00:41:11: Die Kamera läuft noch bevor erste Schläge fallen.

00:41:15: Doch Oli lässt sich nicht einfach überrumpeln.

00:41:17: Er wehrt sich und das erfolgreich.

00:41:20: Einer der beiden geht kurz zu Boden, der andere stolpert zurück.

00:41:25: In diesem Moment zieht Jake das Messer.

00:41:27: Es blitzt auf, ein kurzer Reflex, dann überschlagen sich die Sekunden.

00:41:32: Er beginnt mehrfach auf Oli einzustechen, bevor die drei schließlich die Flucht ergreifen.

00:41:38: Eine Passantin beobachtet die Szene aus der Ferne.

00:41:41: Zuerst glaubt sie, es sei ein Streit unter Jugendlichen, ein gewöhnlicher, doch dann erkennt sie, dass etwas nicht stimmt.

00:41:48: Sie greift zum Handy, bildet den Notruf und eilt zu Olli.

00:41:52: Als sie beim Ankommen liegt er regungslos im Gras.

00:41:55: Er atmet zwar noch, doch sie erkennt mehrere Stichverletzungen im Rücken- und Brustbereich.

00:42:00: Ihre Stimme ist vom Panik durchzogen, als sie der Notrufzentrale genauere Details der Situation übermittelt.

00:42:07: Sie beschreibt, dass es sich bei dem Opfer um einen Teenager handelt, dass er mittlerweile aus dem Mund blutet und dass sie die Befürchtung hat, dass er genau jetzt, in diesem Moment, einen Herzstillstand erleidet.

00:42:20: Während die Rettungskräfte alarmiert werden und sich auf den Weg machen, erreicht die Nachricht auf Unwegen auch Olli's Familie.

00:42:27: Ein Junge, ein Bekannter von Olli, läuft zu ihrem Haus und klopft hektisch an die Tür.

00:42:33: Als Stürt ihm öffnet, merkt er sofort, dass etwas nicht stimmt.

00:42:36: Das Gesicht des Jungen ist bleich, seiner Augen voller Angst.

00:42:39: Er stammelt nur wenige Worte, gerade genug, um zu sagen, dass Olli verletzt wurde.

00:42:45: Stürt reagiert instinktiv und rennt los.

00:42:48: Amanda folgt ihm, ohne nachzufragen, ohne nachzudenken.

00:42:52: Als sie am Park ankommen, ist der Bereich bereits vom Blaulicht erhält.

00:42:55: Polizisten sichern die Szene, Sanitäter knien über dem Körper im Gras.

00:43:00: Amanda erkennt sofort die Jacke ihres Sohnes.

00:43:03: Sie schreit seinen Namen, läuft zu ihm, fällt neben ihm auf die Knie.

00:43:07: Sie sieht, wie die Rettungskräfte alles versuchen, um Olli zurückzuholen.

00:43:12: Wiederbelebungsmaßnahmen, hektische Rufe, Atemmasken, Druck auf die Brust.

00:43:18: Neben ihn landet ein Hubschrauber auf dem Feld.

00:43:20: Der Wind peitscht durch den Park, während eine Chirurgien aussteigt.

00:43:24: Das Gesicht ernst und konzentriert.

00:43:27: Direkt dort, auf dem nassen Boden, beginnt sie einen letzten Versuch, Olli's Leben zu retten.

00:43:33: Doch auch das würde nicht helfen.

00:43:35: Nach Minuten, die sich endlos anfühlen, weicht die Hektik einer betrückenden Stille.

00:43:41: Stuart nimmt Olli's Hand, fleht ihn an zurückzukommen, aber Olli reagiert nicht mehr.

00:43:48: Er stirbt dort im Park vor den Augen seiner eigenen Eltern.

00:43:54: Kurz darauf trifft auch Julie am Rand des Geländes ein.

00:43:58: Sie läuft ohne richtig zu wissen wohin, folgt im Blaulicht den Stimm der inneren Unruhe.

00:44:04: Als sie ankommt, sieht sie ihren Vater.

00:44:07: Stuart kniet am Boden, weinend gebrochen.

00:44:10: Julie bleibt stehen.

00:44:12: Vor einem Moment scheint die Welt stillzustehen.

00:44:15: Sie braucht keine Worte, keine Erklärung.

00:44:17: Sie versteht sofort.

00:44:19: In diesem Augenblick weiß sie, dass sie ihren Bruder verloren hat.

00:44:23: für immer.

00:44:24: Die Sanitäter legen seinen leblosen Körper nun behutsam in den Krankenwagen, damit sich die Familie von Oli verabschieden kann.

00:44:32: Vor dem Wagen selbst stehen sie eng um Schlungen beisammen.

00:44:36: Sie weinen, schweigen und versuchen zu begreifen, was hier gerade passiert ist.

00:44:41: Das ihr Sohn, der nicht mal eine Stunde zuvor noch in ihrem Wohnzimmer stand, nie mehr zurückkommen wird.

00:44:48: Währenddessen, nur wenige Straßen entfernt, tauschen Jake, Ryan und Ella Nachrichten aus.

00:44:54: Keine Spur von Panik, nur kurze überlegte Sätze.

00:44:58: Sie schreiben darüber, was sie jetzt tun sollen, wie sie verhindern können, dass jemand erfährt, was wirklich geschehen ist.

00:45:05: Zwischen ihren Zeilen liegt Berechnung und Gleichgültigkeit.

00:45:08: Und schließlich treffen sie eine Entscheidung.

00:45:11: Sie werden alles löschen.

00:45:13: Chats sprach Nachrichtenbilder.

00:45:15: Jede Spur, die sie miteinander aber vor allem mit der Tat in Verbindung bringt.

00:45:21: Wenig später sitzt Amanda mit einem Ermittler zusammen in ihrem Haus.

00:45:25: Er fragt sie, warum Olli an diesem Nachmittag überhaupt im Park war.

00:45:29: Amanda erzählt daraufhin, dass sie sich dort mit Ella verabredet hatte.

00:45:34: Eine Mädchen, das er aus der Schule kennt.

00:45:37: Als Juli davon erfährt, schreibt sie Ella selbst eine Nachricht.

00:45:41: Sie will wissen, warum?

00:45:42: Warum ihr Bruder?

00:45:44: Warum dieser Treffpunkt?

00:45:45: Warum überhaupt?

00:45:47: Doch Ellas Antwort ist ausweichend.

00:45:50: Sie betont immer wieder, sie habe mit der Tat nichts zu tun, um Wünsche der Familie viel Kraft.

00:45:57: Julie startet auf dem Bildschirm.

00:45:59: Die Worte verschwimmen vor ihren Augen.

00:46:01: Sie weiß nicht, was sie glauben soll.

00:46:04: Für die Ermittler aber ist eines klar.

00:46:06: Ella muss befragt werden.

00:46:08: Und auch ihr Handy.

00:46:09: schauen sie sich genauer an.

00:46:11: In den Tagen danach gelingt es der digitalen Forensik, die glöschen Nachrichten wieder herzustellen.

00:46:17: Zeile für Zeile setzen die Ermittler das Brussel zusammen.

00:46:20: Chat vor Läufe, Sprachnachrichten und Fotos.

00:46:23: Stück für Stück zeigt sich dadurch, was wirklich geschehen ist.

00:46:28: Die Beweise sind eindeutig.

00:46:31: Ella, Jake und Ryan stehen in direkten Zusammenhang mit der Tat.

00:46:35: Und noch etwas wird deutlich.

00:46:37: Der Mord an Ollie war ganz eindeutig geplant.

00:46:42: Der Prozess gegen die drei Jugendlichen beginnt im Sommer, am Reading-Crown-Court.

00:46:48: Jake und Ryan stehen wegen Mordes an Oli vor Gericht, während Ella sich bereits zuvor, ihr meideselben Jahres, schuldig bekannt hat, an der Tat beteiligt gewesen zu sein.

00:46:58: Sie gibt zu, Oli in den Park gelockt und damit den Hinterhalt ermöglicht zu haben, wird jedoch nicht wegen Mordes, sondern wegen Totschlags und Behinderung der Justiz verurteilt.

00:47:08: Ihr Verfahren wurde daher von den anderen beiden abgetrennt.

00:47:12: Die Verhandlung gegen die beiden Jungs zieht sich über mehrere Wochen.

00:47:16: Die ermittlerligen minutiös ausgewertete Chat-Protokolle Sprachnachrichten und Social-Media-Beiträge vor, die zeigen, wie die Tat über Tage hinweg geplant wurde.

00:47:27: Aber auch das Verhalten nach der Tat spricht für sich.

00:47:31: Nach dem Mord wirken die beiden Täter, als würden sie sich mit dem Geschehen brüsten.

00:47:35: Die Anwesenden sind schockiert, als folgende Worte einer Sprachnachricht von Ryan durch den Gerichtssaal hallen.

00:47:43: Mein Kumpel und ich haben es getan.

00:47:45: Ich habe ihm eine verpasst und dann hat mein Kumpel auf ihn eingestochen.

00:47:49: Staatsanwalt Allen Blake beschreibt, dass Oli in einen sorgfältig vorbereiteten Hinterhalt gelockt wurde.

00:47:56: Er spricht davon, dass die Jugendlichen sich in einer digitalen Spirale aus Wut gerüchten und verletzt um Stolz verloren hätten.

00:48:11: Was zunächst wie eine harmlose Auseinandersetzung in den sozialen Medien begann, habe sich zu einer tödlichen Eskalation entwickelt.

00:48:19: Auch die Ermittler zeigen sich tief betroffen.

00:48:22: Chief-Inspector Handy Howard, der die Mord-Ermittlungen leitete, nennt den Fall eine der verheerensten und traurigsten Taten, die sie je untersuchen mussten.

00:48:32: Er betont, dass es sich bei Olly, Jake, Ryan und Ella um Kinder gehandelt habe.

00:48:38: Kinder, deren Handeln durch Gruppendruck, Social-Media und fehlende Grenzen befeuert worden sei.

00:48:44: Oli verlor sein Leben durch eine Mischung aus Impulsivität, jugendlicher Wut und digitalem Gift, sagt Howard.

00:48:52: Die Verteidigung versucht ein anderes Bild zu zeichnen.

00:48:55: Die Jungen hätten sich lediglich verteidigen wollen, die Situation sei außer Kontrolle geraten.

00:49:01: Doch dieser Ansatz hält der Beweislast kaum Stand.

00:49:05: Am sechsohnzwanzigsten Juli-Zweitersohn-Einundzwanzig ist es endlich soweit.

00:49:10: Nach fünf Tagen der Beratung verkündet die Jury das Urteil.

00:49:14: Jake und Ryan werden einstimmig des Mordes schuldig gesprochen.

00:49:19: Am vierundzwanzigsten September folgt dann die Verkündung des Strafmaßes.

00:49:23: Beide erhalten eine lebenslange Freiheitsstrafe mit einer Mindesthaftdauer von treizehn Jahren für Jake, der auf Olli eingestochen hatte und zwölf Jahren für Ryan, der mitfilnte.

00:49:34: Ella wurde übrigens zunächst zu drei Jahren und zwei Monaten Haft verurteilt.

00:49:38: Sie ging später aber in Berufung und im Dezember, zwanzig, hob das Berufungsgericht im Zuge dessen ihre Strafe auf fünf Jahre an, weil sie die ursprüngliche Dauer als zu mild eingestuft haben.

00:49:51: Während des gesamten Prozesses sind Amanda und Stuart mit anwesend.

00:49:56: So schmerzhaft es auch ist, sie haben das Gefühl, es ihrem Sohn schuldig zu sein, alle Informationen rund um seine Ermordung zu erfahren.

00:50:04: Für Amanda ist der schwerste Moment der gesamten Verhandlung, als der Vater von Jake den Saal betritt und seinen Sohn in den Arm nimmt.

00:50:13: In diesem Augenblick denkt sie, wir können unseren Sohn wegen ihm nie wieder umarmen.

00:50:19: Richterin Heather Norton betont bei der Urteilsverkündung, dass es sich um eine der schockierendsten Tatenhandele, die sie je verhandelt habe.

00:50:28: Drei Kinder hätten einen anderen Jung in eine Falle gelockt, ohne die Tragweite ihrer Handlungen zu begreifen, doch mit klare Absicht ihn zu verletzen.

00:50:38: Noch am Tag der Urteilsverkündung postet Olli's Familie folgende Nachruf.

00:50:43: Unser Junge Olli wurde um einundzwanzig Uhr einundzwanzig am ersten November zwei tausendundsieben geboren.

00:50:50: Am dritten Januar zwei tausendundzwanzig um siebzehn Uhr wurde er uns genommen.

00:50:55: Er verließ an diesem Schicksal haften Nachmittag unser Haus mit Liebe und Dacheln im Herz, voller Hoffnung auf eine helle, unbeschwerte Zukunft.

00:51:04: Wo?

00:51:04: dreizehn Minuten, nachdem er die Geborgenheit seines Zuhauses verlassen hatte, war Olli für immer fort.

00:51:11: Zwei Minuten.

00:51:12: So wenig Zeit hat gereicht, um sein Leben zu beenden und uns und unserer Familie unermessliches Leid zuzufügen.

00:51:20: Als ich an die Stelle kam, an der Oli lag, nahm mich sanft seine Hand und hoffte, dass er antwortet.

00:51:26: Mit derselben Liebe und Hingabe, mit der ich ihn das erste Mal berührt hatte, an dem Tag, an dem er geboren wurde.

00:51:33: Oli war unser Junge.

00:51:34: Wir haben ihn nach bestem Wissen und Gewissen großgezogen.

00:51:38: Er war eine starke Persönlichkeit, zu Hause, bei Freunden und in der Schule.

00:51:43: Er brachte Menschen zum Lachen, tanzte voller Lebensfreude und schenkte seine Zuneigung ohne Zögern.

00:51:49: Sein Sinn für Humor und sein Gespür für den richtigen Moment brachten uns und seine Freunde immer wieder zum Lachen.

00:51:55: Er war warmherzig, mit fühlend tiefgründig, ein Junge, der sich um andere kümmerte.

00:52:02: Er war loyal und vertraute Menschen, vielleicht zu sehr.

00:52:05: Er hätte sich in einer Streitsituation nie zurückgezogen, er stellte sich schützen vor jene, die es selbst nicht konnten.

00:52:12: Ich habe ihm oft gesagt, dass man weglaufen darf, dass man Abstand gewinnen und später darüber reden kann.

00:52:18: Wir hätten alles gemeinsam gelöst.

00:52:21: Aber Olli sah das anders und das hat ihn sein Leben gekostet.

00:52:26: Sein Autismus war für uns nie ein Problem, sondern etwas, das wir gemeinsam verstehen und annehmen wollten, auch um seine Angst anders zu sein, zu lindern.

00:52:35: Seit dem Wechsel an die weiterführende Schule fiel ihm das Lernen schwer, doch er machte das auf so viele andere Weisen wett.

00:52:42: Gerade erst hatte er begonnen zu begreifen, dass Autismus ein Geschenk ist, etwas, das ihn besonders macht.

00:52:49: Wir liebten ihn dafür, und wir werden ihn auch für immer lieben.

00:52:52: In seine dreizehn Jahre haben wir so viel Liebe, Fürsorge, Geduld und Verständnis gelegt, in der Hoffnung, dass Olli all das eines Tages in die Welt tragen würde.

00:53:02: Seine Freunde und Lehrer haben bestätigt, dass er das längst getan hat.

00:53:07: Weit über das hinaus, was wir uns erträumt hätten.

00:53:10: Die Erinnerungen und Geschichten, die wir von Ollis kurz im Leben haben, sind heute unbezahlbare Schätze, für immer eingeschlossen in unseren Herzen und Gedanken.

00:53:19: Wir trauern um das Leben, das er nie führen durfte, um die Freunde, die er nie treffen, die Reisen, die er nie erleben und die Zukunft, die er nie leben wird.

00:53:29: Oli hat die Geburt seiner Cousine um sechs Monate verpasst.

00:53:33: Als er am Weihnachten ervor, dass es bald ein neues Familiemitglied geben würde, war er begeistert und froh darüber, endlich nicht mehr der Jüngste zu sein.

00:53:41: Er hätte sie geliebt, hätte sie mit derselben Zärtlichkeit beschützt, mit der er seine Schwester liebte.

00:53:47: Es war eine Ehre, ihn unseren Sohn nennen zu dürfen.

00:53:50: Wir könnten nicht stolzer auf den jungen Mann sein, der geworden wäre.

00:53:53: Wir vermissen sein Lächeln, sein Lachen, seine Gedanken, aber am meisten vermissen wir seine Umarmungen.

00:54:01: Ein sanfter Stoß mit der Schulter, ein Love You Made.

00:54:06: Heute ist ein trauriger Tag.

00:54:08: So viele junge Leben und Familien wurden durch diese grausame, kaltherzige Tat zerstört.

00:54:14: Messergewalt muss aufhören.

00:54:17: Jetzt!

00:54:18: Die Worte von Olli's Familie halten weit über den Gerichtszahl hinaus.

00:54:22: Was als persönlicher Appell beginnt, wird schnell zu einer Bewegung.

00:54:26: Amanda und Stuart Stevens, die ihren Sohn in einem solchen Moment unfassbarer Gewalt verloren haben, wollen nicht, dass sein Tod umsonst war.

00:54:35: Gemeinsam beginnen sie, sich öffentlich gegen Jugendgewalt und den unkontrollierten Einfluss sozialer Medien einzusetzen.

00:54:42: Sie sprechen in Schulen, auf Gedenkveranstaltungen und vor Politikern.

00:54:47: Immer wieder betonen sie, wie leicht Kinder in digitale Konflikte hineingezogen werden können, wie gefährlich die Verlagerung von Wut und Realität ins Internet ist.

00:54:56: Und ihr Engagement trägt Früchte.

00:54:58: In Zusammenarbeit mit der Regierung und der Polizei fließen ihre Erfahrungen in Aufklärungs- und Präventionsprogramme ein.

00:55:06: Außerdem unterstützen sie die Einführung neuer gesetzlicher Regelungen zum Schutz von Kindern und Jugendlichen im Netz.

00:55:12: Darunter das sogenannte Online Safety Bill, das Plattform stärker in die Verantwortung nimmt, gefährliche Inhalte, Drohungen und Hasskommunikationen zu verhindern.

00:55:22: Für Amanda und Stuart ist das kein politisches Ziel, sondern eine Herzensangelegenheit.

00:55:27: Sie sagen, dass sie Olli nicht zurückholen können, aber vielleicht können sie dafür sorgen, dass kein anderer Teenager durch Online-Hetze Gruppenzwang oder Waffengewalt sein Leben verliert.

00:55:38: Manchmal bleiben von einem Leben nur Erinnerungen Spuren und Worte.

00:55:43: In einer seiner Schulhefte hatte Olli mal einen Satz geschrieben, der heute schwerer wiegt als alles andere.

00:55:50: Wenn ich groß bin, will ich glücklich sein.

00:55:54: Das ist meine Botschaft an alle meine Freunde.

00:55:57: seid glücklich.

00:55:58: Das Leben ist zu kurz, um traurig zu sein.

00:56:03: Boah, also ich muss sagen, dass ich alles, was du erzählt hast, sehr schwer zu ertragen fand.

00:56:09: Weil ich finde, man hat einen sehr guten Eindruck davon bekommen, wer Olli als Mensch war.

00:56:15: Ja.

00:56:15: Und du hast mir in der Aufnahmepause auch das ein oder andere Video und das ein oder andere Foto von ihm gezeigt.

00:56:21: Und ich finde, er wiegt so ... liebevoll und sympathisch.

00:56:24: Ja, so ein richtig süßer Herzensmensch.

00:56:27: Ja.

00:56:27: Und halt auch noch so ... so jung und so unschuldig und so ... Ja.

00:56:33: Ja, einfach so rein.

00:56:34: Und dass er sich auch so stark für seine Mitmenschen eingesetzt hat, also ... Total.

00:56:38: ... diese Situation, wo er sich selbst die Haare abrasiert hat, da hab ich richtig Gänsehaut bekommen, wo ich dachte, dass er in seinem Alter so was schon macht.

00:56:48: Also, find ich irgendwie krass, weil ich würd das auch ... für dich machen, haben wir vorhin auch schon mal gesprochen, aber mit dreizehn Jahren, wirklich da so ein Rückgrat zu haben und so ein Empathie, von mir finde ich schon beeindruckend.

00:57:00: Ja,

00:57:00: voll.

00:57:01: Es zeig wirklich von starker Empathie und Mitgefühl und es ist aber auch sehr, sehr mutig, finde ich.

00:57:08: Also ich fand das auch, ich hab generell auf TikTok schon so, so viele Videos in die Richtung gesehen, wo sehe ich irgendwie Menschen, die Haare mit abrasiert haben.

00:57:19: Ich hab immer am ganzen Körper Gänsehaut.

00:57:21: Ich find das eine unfassbar schöne Art, jemandem zu zeigen, du bist nicht allein und wir gehen da zusammen durch.

00:57:29: Und wie du schon sagst, dass in dem Alter diesen Weitblick zu haben und diesen Mut fand ich auch so schön.

00:57:37: Ich hatte auch einfach das Gefühl, dass er schon ein sehr reiner, sehr guter Mensch war.

00:57:46: finde ich dann irgendwie noch mal schlimmer.

00:57:48: Und halt, ich mein, er war so jung.

00:57:51: Er hatte noch sein komplettes

00:57:52: Leben vor sich.

00:57:54: Und dann letztendlich auch das Motiv.

00:57:56: Das Motiv war ja nur, dass sie sich verraten gefühlt haben, weil er helfen wollte.

00:58:03: Und was er da getan hat, war ja wieder Gutes zu tun.

00:58:06: Er wollte ja einfach nur, dass der andere Junge, der da geärgert wurde, Unterstützung erfährt.

00:58:12: Dass er damit nicht alleine ist, dass dieses Mobbing endet.

00:58:16: Und auch hier wieder hat er sich für seine Mitmenschen eingesetzt und ja letztendlich Zivilcourage bewiesen und musst du dafür damit dem Leben zahlen.

00:58:28: Und ich finde es auch krass, weil wir gerade vor dem Fall darüber gesprochen haben, dass man sich in dem Alter auch schnell hinter die Täter stellt.

00:58:37: einfach aus Angst zum Großteil auch.

00:58:40: Und dass er sich da ja dagegen gestellt hat und gesagt hat, ich unternehme was, ich zeig das seinem Bruder, weil ich will, dass ihm geholfen wird.

00:58:47: Ja.

00:58:48: Ja, ich find das auch so beeindruckend, dass er das in dem Alltag gemacht hat und dass er sich so vorbildlich verhalten hat und dass ihm aufgrund dessen das Leben genommen wurde.

00:58:59: Also, was ist das denn für einen Grund, jemanden zu töten?

00:59:02: Das geht nicht in meinen Kopf rein.

00:59:04: Ja.

00:59:04: Ich find das ganz furchtbar und auch, dass ... dass die Täter keine Sekunde gezögert haben, sondern dass sie einfach ... Sie hatten ihren Plan und haben den einfach durchgezogen.

00:59:28: Ja, komplett kalkblütig.

00:59:30: Ohne sich vielleicht auch mal das anzuhören, was Olli zu sagen gehabt

00:59:33: hatte.

00:59:34: Und

00:59:34: wie du das eben auch schon gesagt hast ... Er hatte ja schon ein stark ausgeprägtes Gefühl für das, was richtig und für das, was falsch ist.

00:59:43: Und genau das ist, glaube ich, auch das, was du meinst.

00:59:45: Manchmal, selbst wenn man das weiß im Teenie-Alter, dann ist man aber nicht stark genug oder nicht mutig genug oder nicht selbstsicher genug.

00:59:56: sich da dann auch hinterzustellen und dafür einzustehen.

00:59:58: Weil ich weiß, damals bei mir in der Klasse, da gab es auch so ein paar Jungs, ich mein, ich wurde ja von denen auch geärgert,

01:00:05: aber

01:00:05: es gab auch so ein paar Jungs, die auch einen anderen Jungen aus meiner Klasse geärgert haben.

01:00:10: Und das schon noch mal schlimmer als mich.

01:00:14: Und ich bin ehrlich, ich hab das schon immer als falsch empfunden.

01:00:19: Und ich hätte da auch gerne was gesagt.

01:00:22: Ich hab mich aber einfach nicht getraut, weil ich dachte, Naja, also ich bin ja eh manchmal schon in der Schusslinie und ich will das nicht noch schlimmer machen

01:00:30: und

01:00:31: deswegen habe ich mich einfach zurückgenommen.

01:00:34: Obwohl ich wusste, das ist nicht richtig und obwohl ich wusste, dieser Junge bräuchte eigentlich auch Hilfe, aber mit dreizehn oder vierzehn hätte ich mich das einfach nicht getraut.

01:00:44: Ich mich auch nicht, also weil ich auch viel zu große Angst gehabt hätte, dass ich dann selbst irgendwie ... in den Mittelpunkt drücke.

01:00:52: Ja, aber, und das muss man ja auch sagen, man würde ja trotzdem nicht damit rechnen, dass man sich dadurch in eine solche Situation reinmanövriert.

01:01:00: Also ich hätte dann Angst gehabt, dass die Stücke allein gegen mich vielleicht schlimmer werden, dass ich vielleicht öfter geärgert werde, vielleicht auch im schlimmsten Fall, dass ich auf dem Pausenhof gehauen werde oder sowas.

01:01:13: Aber dass du wirklich damit rechnest, dass deine Mitschüler erinnern, in Chats planen, dich umzubringen.

01:01:21: Davon gehst du ja nicht aus, also so weit kannst du ja gar nicht denken.

01:01:25: Und ich finde, das muss man sich ja auch mal durch den Kopf gehen lassen.

01:01:29: Ja,

01:01:30: ja.

01:01:31: Und vielleicht hat er bis zu einem gewissen Grad einkalkuliert, dass er dafür Backlash bekommen wird von diesen beiden Typen, aber ja, ich kann mir kaum vorstellen, dass es für ihn irgendwie eine Möglichkeit gewesen wird, dass er sich dadurch in Lebensgefahr bringt, weil

01:01:46: ...

01:01:47: Also, das ist einfach total so real, dass er dadurch einfach getötet wurde.

01:01:55: Ja, ich bin aber auch am überlegen, ich weiß gar nicht, ob Olli das überhaupt bedacht hat.

01:02:00: Also, ich weiß gar nicht, wie sehr er über seine eigenen Konsequenzen nachgedacht hat.

01:02:05: Ich glaub wirklich, dass er so ein ganz starker Verfechter für Fairness und ja eben die Richtigkeit war.

01:02:13: Ja.

01:02:14: Und ich kann mir auch vorstellen, dass er gar nicht über seine eigenen Konsequenzen nachgedacht hat, sondern einfach nur dachte, ich hab das mitbekommen, ich wurde davon Zeuge, ich muss da was unternehmen.

01:02:24: Und dass er gar nicht groß weitergedacht hat.

01:02:26: Und vielleicht aber auch, weil ich meine, er hat sich ja damals an den älteren Bruder des einen Opfers

01:02:31: gewandt.

01:02:33: Und ich kann mir schon auch vorstellen, dass er dachte, dass das für ihn ein Schutz ist.

01:02:40: Also, dass vielleicht Lehrer ... Eltern oder ältere Geschwister sich da so ein bisschen einsetzen würden und die Jungs, na ja, in Schacht halten.

01:02:51: Weißt du, was ich mein?

01:02:53: Ich glaube nicht, dass er gedacht hat, dass er sich da groß Sorgen machen muss.

01:02:56: Also, ich glaube, der hat sich da schon relativ sicher gefühlt.

01:03:00: Und es war für ihn vielleicht gar nicht mal so ein Thema, ob das für ihn so eine kleine Gefahr bedeutet oder nicht.

01:03:08: Und so ist er wahrscheinlich an diesem Tag auch aus dem Haus gegangen, dass er einfach dachte, er trifft sich mit Ella, ist endlich mal wieder draußen an der frischen Luft und nicht nur in den eigenen vier Wänden, was ja während dem Lockdown eigentlich jeden Tag der Fall war.

01:03:20: Ja, voll, dann ist das ja so ein kleines Highlight, wo du dich einfach freust, mal wieder andere Menschen zu sehen.

01:03:26: Ja, und dann wartet da so ein Hinterhalt auf ihn, das fand ich ganz furchtbar.

01:03:31: Und mich hat aber auch interessiert zwischendurch, weil es wurde ja so thematisiert, dass die sozialen Medien da ganz viel mitzutun.

01:03:38: hätten, dass es zu der Tat kam und wie sich das aufgeladen hat.

01:03:42: Wie siehst du das?

01:03:43: Hast du das Gefühl, das hat dazu beigetragen, dass sich das Ganze so aufgebaut hat?

01:03:50: Oder glaubst du, das wär auch ohne den Lockdown, ohne die sozialen Medien zu der Tat gekommen?

01:03:56: Naja, ich find, das kann man aus zwei Perspektiven betrachten.

01:03:59: Natürlich haben sie die komplette Tat über soziale Medien geplant.

01:04:04: Ich bin aber auch der Meinung, dass wenn du eine solche Tat umsetzen möchtest, dass du das auch ohne soziale Medien planen

01:04:13: kannst.

01:04:13: Also, was den Punkt angeht, würde ich die sozialen Medien gar nicht mal so schwer gewichten.

01:04:21: Ich weiß halt nicht, und darüber ist auch nicht so viel bekannt, was sie sich online sonst so angeschaut haben, weil ... Ich habe mich da ja auch schon häufiger mit auseinandergesetzt, was teilweise für Videos oder Meinungen auch auf TikTok oder Instagram oder X kusieren.

01:04:44: Und je nachdem, in welcher Bubble die waren, könnte ich mir schon auch vorstellen, dass das mit einer Rolle spielt, weil das hat die Staatsanwaltschaft ja unter anderem auch hervorgestellt.

01:04:55: Das ist so eine Mischung aus jugendlichem Ego, Gruppendruck.

01:04:59: und fehlender Kontrolle über Wut und Unsicherheit war.

01:05:03: Und das ist ja vielleicht auch so ein Stück weit toxische Männlichkeit war.

01:05:09: Ich find's schwierig, in dem Fall toxische Männlichkeit zu sagen.

01:05:13: Das ist wahrscheinlich eher die Vorstellung von, was Männlichkeit bedeutet, was toxisch ist.

01:05:17: Aber das sind ja keine Männer gewesen.

01:05:21: Also das sind ja Jungs.

01:05:23: Wenn sie dann aber Dinge konsumiert haben, wie beispielsweise Videos von Du weißt, welchen Namen ich jetzt nennen werde.

01:05:31: Der Name, der eigentlich nicht genannt werden darf.

01:05:33: Entrotate.

01:05:35: Dann glaube ich schon, dass das eine große Rolle mitspielen kann.

01:05:39: Und ich finde auch generell, ich weiß aber nicht, wie sehr viel das mit den sozialen Medien zu tun hat, aber vor allem diese unkontrollierbare Wut.

01:05:51: Das

01:05:51: ist so eine Emotion, die bei Männern oder bei Jungs oftmals ... so ein bisschen abgenickt wird.

01:05:59: Also Emotionen zeigen ist für Männer ja oft schwierig, auch wegen unserer Gesellschaft.

01:06:05: Ja, total.

01:06:06: Und da spreche ich über Männer und Frauen und über jedes Geschlecht, weil für Frauen ist es super schwierig, eine Beziehung mit jemandem zu führen, der gar keinen Zugang zu seinen Emotionen hat.

01:06:17: Und

01:06:17: für Männer ist es aber auch ganz, ganz, ganz schlimm, wenn sie das nicht lernen, wenn sie damit aufwachsen, dass sie so was unterdrücken müssen.

01:06:25: Aber ... Wut ist so eine der wenigen Emotionen, die sie zeigen dürfen, weil das eine starke männliche Emotion

01:06:32: ist.

01:06:32: Ja.

01:06:33: Und bei Frauen wird Wut auch ganz anders gesehen.

01:06:36: Ja, total.

01:06:36: Das

01:06:37: finde ich auch immer ganz spannend.

01:06:38: Aber das ist sowas.

01:06:40: Ich finde, das wird manchmal auf sozialen Medien auch so ein bisschen verheerlicht.

01:06:45: Also, ich finde, da sieht man sowas dann häufiger mal und ich finde, das ist dann immer so in Ordnung.

01:06:50: Und ja, ich weiß nicht, also je nachdem, was sie sich da online reingezogen haben, kann es natürlich schon sein, dass sie da ein ganz falsches Bild von Ego.

01:07:03: Und was mache ich, weil mein Ego gekränkt wurde?

01:07:05: Wie gehe ich damit um?

01:07:07: Muss ich es ja mal zurückzahlen?

01:07:08: Muss ich ja mal da irgendwie zeigen, bis hier noch nicht weiter?

01:07:13: So, das machst du mit mir nicht.

01:07:15: Und eben dann auch die Art und Weise, wie man mit Wut umgeht.

01:07:19: Und in Anführungszeichen sein Mann steht.

01:07:23: Also, das ist ja sowas.

01:07:24: Ich sehe das immer nur ... Online auf Seiten von, was Tara sagt oder Josie schreibt,

01:07:31: weil

01:07:32: ich Gott sei Dank in der komplett anderen Bubble bin.

01:07:35: Und da sind ja oft genau solche in Anführungszeichen Vorbilder, die sowas vorleben.

01:07:43: Und

01:07:43: die dann aussagen, ein richtiger Mann, der wird sich das nicht gefallen lassen.

01:07:46: Ja,

01:07:47: ja.

01:07:48: Und wenn du dreizehn bist oder vierzehn, du bist ... einfach, egal ob Junge oder Mädchen, noch mal ganz anders beeinflussbar.

01:07:57: Ja,

01:07:57: total.

01:07:58: Und

01:07:59: ich glaube, das ist ein riesiges Problem.

01:08:01: Also, da könnten soziale Medien meiner Meinung schon eine Rolle gespielt haben.

01:08:06: Oder auch einfach, ja, man muss das so ein bisschen gesellschaftskritisch sehen, weil das wird ja auf Social Media auch nur so verbreitet, weil wir in der Gesellschaft aufgewachsen sind, die das irgendwie scheinbar so ein bisschen, na ja, so sieht.

01:08:22: Zumindest

01:08:23: ein Teil der Gesellschaft.

01:08:24: Und der ist schon leider immer noch sehr, sehr stark.

01:08:29: Also, das spielt auf jeden Fall eine Rolle mit, was ich aber auch glaube.

01:08:34: Und da hat die Staatsanwaltschaft ja auch drüber gesprochen, ist

01:08:38: Gruppendruck.

01:08:40: Ich glaube schon, dass man sich in Gruppen, da haben wir auch schon mal in der Folge drüber gesprochen, gerade wenn man jünger ist, auch sehr beeinflussen lassen kann, wo du beispielsweise damals auch geklaut hast und du bist eigentlich kein Mensch, der das von sich aus in den Raum werfen würde.

01:09:00: Und ich glaube, da ist auch die Kombination ganz entscheidend, weil der Haupttäter in unserem Fall hätte die Tat vielleicht nicht begangen, wenn die anderen zwei nicht gesagt hätten, lass das machen, wenn er das in den Raum geworfen hätte, und die anderen zwei hätten gesagt, nee, auf gar keinen Fall.

01:09:15: wäre vielleicht bei ihm auch ein Umdenken stattgefunden.

01:09:17: Aber dadurch, dass er bestätigt wurde, hat er es gemacht.

01:09:19: Die anderen zwei haben es dann gemacht.

01:09:22: Ja, weil er sie da vielleicht so aufgepusht hat oder weil sie sich da gegenseitig so reingesteigert haben.

01:09:27: Ja,

01:09:29: ja.

01:09:29: Und ich kann mir dann auch richtig vorstellen, was dann da für Sätze fallen so.

01:09:33: Wir haben das jetzt geplant, jetzt können wir nicht mehr kneifen.

01:09:36: Jetzt ziehen wir es aber auch durch, also so in die Richtung.

01:09:39: Und ich glaube, ja.

01:09:42: Das ist wirklich genau das, was die Staatsanwaltschaft gesagt hat.

01:09:46: Jungliches Ego.

01:09:47: Ego ist eh, meiner Meinung nach, was so, so gefährlich ist.

01:09:51: Egal, in welchem Alter.

01:09:53: Zumindest, also ich glaube, es gibt schon nur Formen von gesunden Ego.

01:09:56: Das sollte man schon auch nicht komplett versuchen zu eliminieren, sag ich mal.

01:10:02: Man braucht das schon.

01:10:03: Aber dieses ungesunde Ego.

01:10:06: Und sich davon so leiten und kontrollieren lassen.

01:10:09: Das ... diese Gruppendynamik und dann wirklich nicht wissen, wie man mit Emotionen wie Wut umgehen soll.

01:10:18: Ja.

01:10:19: Und ich glaube, was auch noch ein großer Punkt in diesem Fall ist, ist, dass der Fall sicher während dem Lockdown abgespielt hat.

01:10:26: Ja.

01:10:26: Und wenn man überlegt, die Jugendlichen, die hatten ja teilweise keine Schule, das heißt, die waren ja wirklich nur zu Hause, hatten den Unterricht von zu Hause aus, durften ... keine Zeit groß mit anderen Leuten verbringen.

01:10:38: Und wenn du dann in so eine Bubblegerät, die du vorhin beschrieben hast und kein Realitätscheck mehr bekommst, weil du nur noch zu Hause bist und diese Realität dann durch diese Videos geschaffen wird, ich glaube, das ist ja sehr, sehr, sehr gefährlich.

01:10:53: Ja, das kannst du eine richtig tödliche Mischung werden.

01:10:57: Aber ich will noch mal auf deine Frage zurückkommen, inwiefern Social Media da vielleicht eine Rolle mitgespielt hat?

01:11:03: Weil ich eben was anderes ... im Kopf noch hatte.

01:11:06: Einer der Ermittler hat ja später auch gesagt, dass es vielleicht auch so ein Moment digitaler Selbstinszenierung war.

01:11:15: Und wenn man sich überlegt, dass einer der Täter ja wirklich nur da war, um mit zu filmen, dann frage ich mich schon auch so ein bisschen, stimmt, vielleicht hat Social Media dann doch mehr Rolle mitgespielt.

01:11:30: Also vielleicht war das ja dann schon auch so ein bisschen da, um der Welt zu zeigen.

01:11:36: Guck mal, wenn du dich mit uns anlegst.

01:11:38: Also, weißt du, was ich mein?

01:11:39: Schon auch so eine kleine Selbstinszenierung, weil sonst würdest du dich dabei ja vielleicht auch gar nicht filmen?

01:11:44: Ja, das passt, wenn ich auch schon in das Bild, was du in der Folge beschrieben hast, dass sie ja auch Fotos online gestellt haben, wo sie so mit Sturmhauben posiert haben

01:11:53: und ein bisschen

01:11:53: auf krasse Gangster in fetten Anforderungszeichen machen wollten und dann das damit eben unter Mauern wollten.

01:12:00: Also, was total schrecklich ist, aber ... Ja, das ergibt schon Sinn.

01:12:04: Mhm.

01:12:06: Und ich glaub halt auch, also, wenn man deren Social-Media-Verhalten oder deren Posts anschaut, dann kann man sich auch vielleicht schon so ein bisschen denken, in welcher Barbe sie waren.

01:12:17: Also, wo Gewalt halt wirklich auch Stärke bedeutet und ja, wo man sich als harten Kerl inszeniert hat.

01:12:25: Ja, ja.

01:12:27: Ah, ja, schwierig.

01:12:28: Also, ja, vielleicht, na ja.

01:12:31: hat Social Media da schon eine Rolle mitgespielt.

01:12:35: Ich glaube aber schon auch, dass solche Bilder von wie ein Mann eigentlich zu sein hat, um ein harter Mann zu sein, um ein richtiger Mann zu sein, das ist die auch schon vor Social Media

01:12:47: gab.

01:12:48: Ich glaube, das größte Problem bei wirklich, dass das Ganze dann vielleicht in Kombi mit dem Lockdown auch passiert ist.

01:12:54: Und dass man dann wirklich, eben wie du das beschrieben hast, man hat keine richtigen Realitätscheck mehr bekommen.

01:13:00: sondern hatte da wirklich die Möglichkeit, sich komplett ungestört und ungehindert in solche Welten

01:13:08: zu verstricken.

01:13:09: Ja, und wir haben, glaub ich, auch schon in irgendeiner vergangenen Folge darüber gesprochen, dass während dem Corona-Lockdown ja auch die zahlhäussicher Gewalt sehr stark angestiegen ist.

01:13:19: Und ich kann mir auch vorstellen, dass auch gerade Teenager in diesem Alter sich in der Zeit total losgefühlt haben und dann ihre Wut irgendwie so ...

01:13:29: Ja.

01:13:30: sich so aufgestaut hat und dass sie dann einfach sich einen Opfer gesucht haben, um die dazu entladen.

01:13:36: Also, dass da einfach diese ganzen Faktoren zusammengekommen sind und dass, ja, das ist einfach alles super tragisch.

01:13:43: Ja,

01:13:43: genau da sind wir wieder bei dem Thema, man muss halt auch einfach lernen, mit Emotionen umzugehen.

01:13:51: Deswegen finde ich es auch ganz schwierig, wenn Leute beispielsweise mir sagen, wenn ich weine, wein doch nicht.

01:13:58: Sei doch nicht traurig.

01:14:00: Wo ich mir denke, lass mich doch traurig sein und meine Traurigkeit in dem Moment auf gesunder Art und Weise Luft

01:14:07: schaffen.

01:14:07: Also ich kann doch dann einfach weinen.

01:14:11: Weil das ja ein Umgang mit Traurigkeit ist und bei Wut ja genauso.

01:14:16: Man soll das ja dann nicht einfach runter schlucken, sondern irgendwie eine Art finden damit umzugehen.

01:14:22: Ja, weil ich hab das ja eine Zeit lang gemacht.

01:14:24: Ich hatte ja zwei Schicksalsschläge in den vergangenen sieben Jahren.

01:14:27: Und ich weiß noch, dass ich danach auch gar keine negativen Emotionen mehr zugelassen hab.

01:14:33: Das, was ich mir immer gesagt hab, du weißt ja, was wirklich schlimme Dinge sind.

01:14:36: Das, was gerade abgeht, ist nicht schlimm.

01:14:38: Und hab dann gesagt, du darfst sich darüber jetzt nicht aufregen.

01:14:40: Und das ist irgendwann so gekippt, dass ich dann auch wieder in so ein Loch gefallen bin.

01:14:44: Weil mich diese negativen Gefühle irgendwann komplett eingeholt haben, weil ich die so lange irgendwie weggeschoben hab.

01:14:50: Und das Gefühl hatte ich, darf die nicht fühlen.

01:14:52: Ja, ja.

01:14:53: Und so schlimm

01:14:53: ist es ja gar nicht.

01:14:54: Es könnte ja viel schlimmer sein.

01:14:56: Genau.

01:14:56: Ja, und da hab ich nur noch positive Gefühle zugelassen.

01:15:00: So eine toxische Positivität.

01:15:01: Die hatte ich extrem.

01:15:03: Ich weiß das auch noch.

01:15:04: Ja, und da hab ich auch ein Buchtipp für euch, was mir da auch sehr geholfen hat.

01:15:10: Und zwar fühl dich ganz von Lukas Klaschinski.

01:15:13: Mhm.

01:15:14: Da geht es nämlich genau darum.

01:15:16: Da geht es darum, wie wichtig negative Emotionen sind, was die uns lernen, auch

01:15:20: total, dass

01:15:21: wir daraus mitnehmen können.

01:15:22: Und dieses Buch, ich habe das, glaube ich, auch ein halbes Jahr lang gelesen, weil da sehr viel Imput drin war.

01:15:27: Ich habe da sehr, sehr viel markiert.

01:15:29: Man muss da so ein bisschen step by step und das Ganze so ein bisschen sacken lassen und verdauen, ne?

01:15:34: Ja, und das finde ich aber, was dieses ganze Thema mit alle Gefühle fühlen angeht.

01:15:39: Ein unfassbar gutes und hilfreiches Buch.

01:15:42: Ja, total, total.

01:15:43: Ich hatte das nämlich auch meine Zeit lang, wo ich dachte, da wurde ich sehr, sehr verletzt.

01:15:48: Und dann dachte ich mir so, ich lass jetzt einfach gar keine Emotionen mehr rein.

01:15:52: Ja.

01:15:53: Und dann schließe ich damit ja automatisch auch die Negativen aus.

01:15:59: Aber das funktioniert halt nicht.

01:16:00: Das funktioniert nicht.

01:16:01: Du willst nicht alle Emotionen ausschließen und es funktioniert auch nicht selektiv.

01:16:06: Ja.

01:16:07: Das

01:16:07: geht über einen gewissen Zeitraum.

01:16:09: Und irgendwann platzt man dann einfach.

01:16:11: Und es ist nicht gesund.

01:16:12: Und deswegen finde ich auch wirklich immer, wenn die Leute sagen, wein ich oder sei doch nicht sauer, reg dich doch nicht auf.

01:16:18: Klar, zu hundert Prozent, manchmal hängen wir uns an Sachen viel zu lang auf.

01:16:24: Aber es ist wichtig.

01:16:25: Und auch gerade so Emotionen wie beispielsweise

01:16:27: Ängste,

01:16:29: die zeigen uns ja etwas.

01:16:31: Die zeigen uns ja etwas.

01:16:33: Da wo die Angst ist, da musst du hinschauen.

01:16:36: Woher kommt das?

01:16:37: Was könnte mir das sagen?

01:16:39: Und genauso bei der Wut.

01:16:41: So,

01:16:41: man kann aus allen Emotionen so viel lernen.

01:16:44: Deswegen ist es auch einfach super wichtig, die zuzulassen.

01:16:47: Und auch vielleicht, ich mein, ich geb hier auf gar keinen Fall irgendwelche Parenting-Tipps oder so.

01:16:52: Weil ich glaub, dann werde ich auseinandergenommen als nicht Mama.

01:16:55: Und, to be honest, auch sehr fair, weil ich hab keine Ahnung von sowas.

01:16:59: Aber ich glaube, auch mit Jugendlichen oder Kindern so umzugehen, ist einfach wichtig.

01:17:06: Was bei mir so ein Satz ist, der aus diesem Buch, was ich eben empfohlen hab, hängen geblieben ist, ist, dass Gefühle Besucher sind.

01:17:15: Die sind da, und die gehen aber auch wieder.

01:17:18: Das hilft mir, wenn ich einen ganz schlechten Tag hab, dass ich dann auch wirklich anerkenn, du hast heute einen schlechten Tag, und das ist vollkommen okay.

01:17:24: Fühlt das jetzt heute alles und lasst alles raus, und morgen wird dann wieder besser.

01:17:28: Ich sag, ich nehm mir die Zeit, und auch wenn der Tag danach noch nicht besser ist, ist es auch okay, aber einfach, dass man wirklich das so sieht, Gefühle kommen, aber Gefühle gehen auch wieder.

01:17:37: Ja, sie

01:17:38: sind wirklich einfach nur Besucher.

01:17:40: Ich hab das auch mal wo gelesen und ich fand das auch voll schön.

01:17:42: Ja,

01:17:43: also wenn ihr euch für das Thema interessiert, dann lest euch da voll gerne ein, weil ich find das super wichtig.

01:17:49: Ja, und ich kann mir vorstellen, dass wenn die Jungs in dem Moment ja vielleicht einfach gewusst hätten, wie sie damit umgehen sollen, dass das Ganze vielleicht anders ausgegangen

01:18:00: wäre.

01:18:00: Ja.

01:18:01: Was sagst du denn zu den Strafen?

01:18:04: Also, ich muss sagen, dass ich mit weniger gerechnet hätte, weil alle ja noch sehr jung waren, als die Tat passiert ist.

01:18:13: Also, ich find's schon sehr lang, muss ich sagen.

01:18:15: Ich mein, man darf natürlich nicht außer Acht lassen, was sie getan haben.

01:18:19: Dahingehend find ich's schon richtig.

01:18:20: Ich glaub, dass das einfach in meinem Kopf so hängt, dass sie eben noch so jung waren.

01:18:23: Aber jetzt so von der Tat, die sie begangen haben, ist das eigentlich schon das richtige Strafmaß.

01:18:30: Ja, ich glaube, ich sehe das auch so.

01:18:33: Ich tue mir halt auch so ein bisschen schwer damit zu denken, dass so dreizehnjährige Jungs so lang im Gefängnis sitzen.

01:18:40: Andererseits ist dabei halt ein dreizehnjähriger Junge gestorben, dem alle Chancen, alle Möglichkeiten sein komplettes Leben genommen wurde.

01:18:52: Und ich glaube auch für die Eltern, für die Hinterbliebenen, für die Freunde, ist das halt einfach ... das Schlimmste, was passieren kann.

01:19:01: Ja.

01:19:02: So, so, so jung aus dem Leben gerissen.

01:19:04: Und deswegen darf man das halt einfach nicht... Naja, nicht unterschätzen.

01:19:10: Ja.

01:19:11: Weil das ist vielleicht keine Strafe, die in unserem Kopf für einen dreizehnjährigen gerecht wird.

01:19:19: Die Tat passt halt aber auch nicht zu dem Alter.

01:19:24: Und... Ich gehe aber davon aus, dadurch, dass sie noch so jung sind, dass sie im Gefängnis auf jeden Fall Unterstützung, ich weiß nicht, in Form von Therapie oder so ... Ja,

01:19:34: ja.

01:19:35: Also, die sind tatsächlich alle drei in einer staatlichen Jugendstrafanstalt untergebracht worden.

01:19:41: Das heißt, dort Youth Offender Institution, und es ist bis einundzwanzig, wird man dort untergebracht.

01:19:48: Und das ähnelt schon einem Gefängnis, ist aber eben speziell auf junge Menschen ausgerichtet.

01:19:53: Und neben der Haft gibt es dann dort auch Schulunterricht, psychologische Betreuung, Sozialarbeit.

01:19:59: Und dann eben auch ganz viele verschiedene Programme zur Wiedereingliederung.

01:20:04: Also der Fokus liegt ja schon deutlich stärker auf Erziehung und Verhaltenstraining.

01:20:10: Nicht unbedingt auf Strafe.

01:20:12: Ja.

01:20:12: Und das muss ich sagen, das finde ich auf jeden Fall richtig in dem Alter.

01:20:16: Definitiv.

01:20:16: Und in der Kombi finde ich es auch richtig, dass die Namen nie öffentlich gemacht wurden.

01:20:21: Ja.

01:20:22: haben sie natürlich auch die Chance, nach Absätzen ihrer Strafe wieder in ihr Leben, sag ich mal, zurückzukehren, irgendwie.

01:20:29: Ja, ja, ja, verstehe ich auch.

01:20:31: Also, ich bin da ja normalerweise immer nicht so für Täter-Schutz, sag ich ganz ehrlich.

01:20:39: Aber in dem Fall und in dem Alter empfinde ich das schon auch als richtig.

01:20:45: Und ich find's auch richtig wichtig, dass sie da wirklich in der Jugendstrafanstalt sind.

01:20:51: Weil die Strafen sind sehr lang.

01:20:55: Und wer das wirklich nur ein Absitzen, dann würde ich da tatsächlich auch die Gefahr sehen, dass die Zeit im Gefängnis fast eher noch mehr Schaden anrichtet.

01:21:05: Weil ich glaube, wir haben ja eben über Gruppendynamiken gesprochen, dass wenn du da dann mit anderen Problemkindern zusammenkommst, dass das dann auch einen ganz schlimmen Einfluss auf deine Entwicklung haben kann.

01:21:17: Also, dass es dann wirklich noch mal viel krimineller und viel schlimmer wird.

01:21:21: Und deswegen finde ich es wichtig, dass die eben dort untergebracht sind.

01:21:24: Weil Sicherheit wird da schon sehr, sehr groß geschrieben.

01:21:28: Das ist ein großes Thema.

01:21:29: Aber es soll halt auch eine Umgebung sein, in der man lernen kann und sich entwickeln kann.

01:21:36: Und das finde ich schon sehr, sehr wichtig.

01:21:39: Ja, ja.

01:21:41: Und jetzt, glaube ich, ist unser After-Talk aber auch so ein bisschen ausgeartet.

01:21:45: Es ist lang geworden, ja.

01:21:46: Wir haben sehr, sehr lange über sehr viele Dinge gesprochen.

01:21:49: Ich fand es aber auch ein Thema, ich hätte da noch ewig darüber sprechen können, weil es eben super viele wichtige Assurant-Themen gab, die für die Folge und für den Fall sehr essenziell waren.

01:22:01: Was für jede unserer Folgen aber auch sehr essenziell ist, ist unser Gänsehautogo-Moment.

01:22:08: Okay, das war ein Smoover-Übergang, würde ich mal sagen.

01:22:11: Ja, schon, oder?

01:22:12: Ich

01:22:12: bin impressed.

01:22:13: Danke, danke.

01:22:14: Ich denke, du hast uns da was Gutes mitgebracht, oder?

01:22:16: Ich bin ready.

01:22:17: Sehr gut.

01:22:29: Der heutige Gänsehaut-to-go-Moment stammt von der lieben Katharina.

01:22:33: Sie schreibt ...

01:22:40: Das freut mich immer so arg, wenn dann da auch neue Mäuse dazukommt.

01:22:44: Ja,

01:22:44: voll.

01:22:45: Weil ... Ich, dass auch für sie immer so geil finden, weil ich mir denke, wenn die unseren Podcast gern

01:22:50: hören.

01:22:51: Wie nice ist es dann, wenn man irgendwie über zwei Hundert Folgen hat, die man so komplett durchbingen kann.

01:22:57: Das ist wie, wenn du so eine Serie findest und dann ist es aber nicht nur so eine Netflix-Show mit irgendwie sieben Folgen.

01:23:03: Und dann musst du zwei Jahre für die nächste Staffel warten.

01:23:06: Sondern du kannst so richtig Gas geben.

01:23:10: Ja.

01:23:11: Hast du das geschaut?

01:23:13: Ich hab irgendwann aufgegeben, weil es so viel war, aber vielleicht fang ich

01:23:16: noch mal an.

01:23:17: Ich hab auch eben gedacht, vielleicht schon, geil.

01:23:20: Fand ich eigentlich auch ganz nice.

01:23:22: Ja, oder wie so ... Criminal Minds.

01:23:25: Ich hab das ja durchgesuchtet.

01:23:28: Das war wirklich richtig geil.

01:23:30: Deswegen voll schön, freut mich, dass du da bist.

01:23:33: Und freut mich für dich, dass du uns jetzt hier einmal komplett durchbingen kannst.

01:23:37: Und sie hat uns auf jeden Fall auch einen heftigen Gensortogomoment mitgebracht.

01:23:43: Sie schreibt, dass alles passierte Nacht für Nacht, als ich im Alter zwischen vier und fünf Jahren war.

01:23:49: Und ich erinnere mich heute noch an alle Details.

01:23:52: Wir wohnten damals noch in dem alten Bauernhaus meiner Großeltern.

01:23:56: Meist begann es damit, dass mir Nachts jemand auf die Schulter tippte, oft auch mehrmals hintereinander.

01:24:02: Manchmal war es das einfach, das andere Mal ging es damit erst so richtig los.

01:24:08: Dann sah ich unter dem Lampenschirm der Zimmerlampe ein Lichtkegel und darin Schatten, die sich wie in einem Nebel bewegten.

01:24:15: Ich war dabei wach zu einhundert Prozent.

01:24:18: Ich hatte so große Angst, dass ich dann aufgestanden bin, um die Tür zu öffnen und das Licht anzumachen, damit die Schatten verschwinden.

01:24:25: Allerdings bekam ich in dem Moment weder die Tür auf, noch das Licht an, so oft ich

01:24:29: es auch

01:24:30: probierte.

01:24:31: Nein, nein.

01:24:33: Irgendwann ließ ich die Tür dann öffnen und ich konnte zu meinen Eltern ins Schlafzimmer gehen.

01:25:02: Also

01:25:02: ... Ich bin ein klein bisschen sprachlos, weil ich finde, das ist einer der schlimmsten Gänsehauten, die wir seit Langem hatten.

01:25:11: Ja.

01:25:13: Also, spätestens bei diesem, ich hab die Tür nicht aufbekommen.

01:25:18: Und das Licht ging nicht an, obwohl ich's mehrfach versucht habe.

01:25:22: Da war ich raus, weil mich das so richtig an so'n schlimmen Horrorfilm erinnert hat.

01:25:28: Und auch dieses auf die Schulter tippen, also... Und ich muss sagen, das mit dem Schulter-Tipp hat mich direkt an unsere Halloween-Season-Folge erinnert.

01:25:38: Ja, mich auch.

01:25:39: Ich hab da auch direkt dran gedacht.

01:25:41: Und ich finde, da würde sich auch wirklich dieses ... Die Tür ging nicht mehr auf, das Licht ging nicht mehr an.

01:25:48: Das wird sich perfekt einfügen.

01:25:51: Ja,

01:25:51: total.

01:25:53: Und das ist kein gutes Zeichen.

01:25:56: Nee, gar nicht.

01:25:56: Aber ich bin froh, dass das irgendwann aufgehört hat.

01:25:59: Ja,

01:25:59: und da sind wir wieder beim Thema ... Umziehen.

01:26:03: Ja.

01:26:04: Wir müssten eigentlich mal so einen Umzugswerbepartner finden.

01:26:07: Das

01:26:08: wär so witzig.

01:26:10: Ja.

01:26:11: Das

01:26:11: würde so perfekt passen einfach.

01:26:12: Ja.

01:26:13: Das wär doch saugeil.

01:26:14: Also falls ihr hier mal zuhört, der bei einem Umzugsunternehmen arbeitet, schreibt uns.

01:26:19: Hit us up.

01:26:20: Ja.

01:26:22: Einmal in die DMs gesleitet.

01:26:23: Das wär so witzig.

01:26:25: Ich

01:26:25: fand's auch cool.

01:26:26: Und ich würde fast sagen, dass wir damit am Ende der heutigen Folge angekommen sind.

01:26:30: Wir hoffen natürlich, dass ihr alle nächsten Sonntag wieder mit dabei seid.

01:26:34: Und bis dahin, wie immer, schöne Träume.

01:26:36: Bis dann!

01:26:37: Tschüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüü.

01:27:23: Ich bin mir so sicher, dass niemand anderes das so sieht.

01:27:28: Niemand wird sich Discord haben in den Outtakes und gedacht haben, oha.

01:27:32: Ich glaub schon.

01:27:34: Leute, wenn es eine einzige Person ist, wirklich reicht mir das schon.

01:27:38: Aber

01:27:39: dann schreibt mir, schreibt mir.

01:27:40: Wenn ihr sagt, boah, es war schon ganz gut.

01:27:43: Da könnt ihr vielleicht sogar zweites Spannbein drauf aufbauen.

01:27:47: Spannbein.

01:27:48: Ja.

01:27:49: Sagt Bescheid.

01:27:50: Meldet euch.

01:27:53: Aber das ist manchmal nicht mal ein Call, so witzig, gell?

01:27:56: In

01:27:56: Calls sind die Leute manchmal so ...

01:28:00: Das ist so, dass wir dann oft an den gleichen Stellen sagen, ja, voll und oh ja, cool und so.

01:28:06: Aber genau

01:28:07: gleich halt.

01:28:07: Genau gleich.

01:28:08: Selber tun, alles gleich.

01:28:10: Und genau in der gleichen Sekunde.

01:28:12: Und dann gucke ich immer auf diese vier Kästchen in diesem Teamscall und gucke immer so zu Sarah mit immer so ... Die Leute denken auch, was los mit denen.

01:28:20: Ja, Mann.

01:28:20: Okay.

01:28:21: Gute

01:28:21: Laune, hinten gute Laune, rechts

01:28:25: gute Laune, links gute Laune,

01:28:28: gute Laune überall.

01:28:31: Und ich fliege, fliege, fliege wie ein Flieger, bin so stark, stark, stark wie ein Tiger und so groß, groß, groß wie eine Giraffe, so hoch, so hoch, so hoch.

01:28:47: Und ich spring, spring.

01:28:50: springen immer wieder und die schwimmen.

01:28:53: Schwimmen.

01:28:53: Schwimmen zu dir rüber und

01:28:55: dich nehmen.

01:28:55: Und dich

01:28:57: nehmen.

01:28:58: Nehmen.

01:28:58: Nehmen.

01:28:58: Nehmen dich bei der Hand, weil dich dich mag.

01:29:01: Und ich sag, heute ist so ein schöner Tag.

01:29:03: Schalalalalala.

01:29:05: Heute ist so ein schöner Tag.

01:29:06: Schalalalalala.

01:29:09: Tschüssi.

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